Aus gutem Grunde rät der Volksmund von einem 'Streit um des Kaisers Bart' ab. Um keinen Streit um den mickrigen Bart jenes Führers, den der Titel meint, geht es Kurt Pätzold. Er behandelt nicht Zweit- und Drittrangiges, sondern Fragen von Gewicht, die an die zwölf Jahre des deutschen Faschismus zu stellen sind. Die nach der Urheberschaft des Krieges, der in Europa im Mai 1945 endete, ist die zentrale. Gleichsam dahinter gibt es weitere Fragen, die vielfach von heftigen Debatten begleitet werden: Wie kam Hitler an die Staatsmacht? Welche Ursachen hatte das Zustandekommen seiner Massengefolgschaft? Wie entwickelten sich die Lebensverhältnisse der Deutschen? In welchem Grade wurden sie vom National- und Rassenchauvinismus geleitet? Wollten sie mehrheitlich den Krieg? Warum folgten sie ihrem Führer 'bis zum Endsieg'? Waren sie 'willige Vollstrecker' der antisemitischen Politik? Warum ist die Erfindung eines Götz Aly, die kleinen Leute seien 'Nutznießerchen' des Regimes gewesen, heuteso willkommen?