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Morgen früh: Das menschliche Genom ist vollständig entschlüsselt. Der deutsche Nobelpreisträger Bass Greifenberg reist nach New York. Hier soll sein Gehirn im sogenannten "Brainingprogramm" in eine geklonte Körperhülle transplantiert werden. Ein Schritt zur Unsterblichkeit, der Greifenberg dazu bewegt, sein bisheriges Leben nicht nur zu überdenken, sondern grundlegend in Frage zu stellen. 50 Jahre zuvor erblickt Ernesto Schreiber unter äußerst seltsamen Umständen in Mexiko das Licht der Welt. Die Lebensläufe beider Männer verknüpfen sich zu einer Zeitreise von den achtzigern des zwanzigsten…mehr

Produktbeschreibung
Morgen früh: Das menschliche Genom ist vollständig entschlüsselt. Der deutsche Nobelpreisträger Bass Greifenberg reist nach New York. Hier soll sein Gehirn im sogenannten "Brainingprogramm" in eine geklonte Körperhülle transplantiert werden. Ein Schritt zur Unsterblichkeit, der Greifenberg dazu bewegt, sein bisheriges Leben nicht nur zu überdenken, sondern grundlegend in Frage zu stellen. 50 Jahre zuvor erblickt Ernesto Schreiber unter äußerst seltsamen Umständen in Mexiko das Licht der Welt. Die Lebensläufe beider Männer verknüpfen sich zu einer Zeitreise von den achtzigern des zwanzigsten Jahrhunderts ins nahe Irgendwann.


Dem deutschen Physik-Nobelpreisträger Bass Greifenberg soll die außergewöhnliche Ehre zuteil werden, als erster Mensch auf Erden „gebraint“ zu werden, das bedeutet: sein Wissen und sein Wesen werden in einen deutlich jüngeren Klon verpflanzt. Er selbst wird dadurch wieder jung und – da der Vorgang wiederholbar ist – sogar unsterblich.
An den Vorabenden des großen Ereignisses lässt Greifenberg in New York sein Leben Revue passieren. Dabei stellt er sich die unbequemste aller denkbaren Fragen: Hat er es überhaupt verdient weiter zu leben?
Greifenbergs Biographie entpuppt sich als verschleppte Tragödie.
Die Beziehungen zu den wenigen Menschen, die ihm wirklich etwas bedeuteten, sind ihm wie ungenutzte Zeit zwischen den Fingern zerronnen. Andere hingegen, an denen ihm wenig liegt, buhlen auf bedrohliche Weise um seine Gunst. Greifenbergs Leben gleicht, allen Ehrungen und Privilegien zum Trotz, einem längst entgleisten Zug, der unaufhaltsam in immer undurchdringlicheres Dickicht rumpelt.
Das Geschehen kulminiert schließlich im Haus der Andersbegabten, wo blinde Seher aus der Antike, Kranke mit längst heilbaren Krankheiten und geheimnisvolle Doppelgängerinnen hausen, wo Lotterien stattfinden auf Leben und Tod und Bass Greifenberg zwischen Wachtraum und Wahn an Wahrheiten gerät, die ihn zerschmettern werden.
Keimzellen ist ein äußerst vielschichtiger Roman. Virtuos verknüpfen sich auf verschiedenen Zeitebenen Kindheitserinnerungen und Eingeständnisse des Scheiterns, bizarre Erlebnisse aus einer Kultur, in der Epidemien und Entertainment einander ergänzen, und präzise Prognosen über unser aller unmittelbarer Zukunft.
Keimzellen ist keine Science Fiction, denn sämtliche erörterten Thematiken befinden sich bereits heute im Umlauf. Boris Hillen sammelt akribisch und analytisch, und ihm gelingt dabei das Kunststück, das Kaleidoskopartige des 21. Jahrhunderts in den Umrissen einer fiktiven Ausnahmebiographie zu bändigen, so dass sich scheinbar Unerklärliches mit vermeintlicher Leichtigkeit entschlüsseln lässt.
Mit seinem zweiten Roman gelingt Boris Hillen die neuartige Fusion aus den brisanten Wissenschaftsthrillern Michael Crichtons und den schonungslosen Psychodramen eines Michel Houellebecq.
Keimzellen wurde lektoriert von Tobias O. Meißner, dem Autor der Romane Hiobs Spiel und Starfish Rules.