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Ein packend erzählter Roman über subtile MachtspieleWer in der Schule zu sehr aus der Masse heraussticht, wird schnell zum Außenseiter. Doch für Simon und Karnstedt, die beide gar keine andere Wahl haben,als aufzufallen, bedeutet die Ausgrenzung der Beginn ihrer besonderen Freundschaft. Über zwanzig Jahre später steht Simon vor dem Haus seines Jugendfreundes. Nach der Schulzeitbrach jeglicher Kontakt ab, bis Simon die Nachricht von Karnstedts Verschwinden erreichte. Nun sollsich ausgerechnet Simon um dessen Nachlass kümmern. Als er das Haus betritt, findet er ein heillosesChaos vor. Und...
Ein packend erzählter Roman über subtile Machtspiele
Wer in der Schule zu sehr aus der Masse heraussticht, wird schnell zum Außenseiter. Doch für Simon und Karnstedt, die beide gar keine andere Wahl haben,als aufzufallen, bedeutet die Ausgrenzung der Beginn ihrer besonderen Freundschaft. Über zwanzig Jahre später steht Simon vor dem Haus seines Jugendfreundes. Nach der Schulzeitbrach jeglicher Kontakt ab, bis Simon die Nachricht von Karnstedts Verschwinden erreichte. Nun sollsich ausgerechnet Simon um dessen Nachlass kümmern. Als er das Haus betritt, findet er ein heillosesChaos vor. Und überall dazwischen: Erinnerungen. Von ihm, dem klein gewachsenen Simon, und demkahlen Karnstedt, der mit seinem Anderssein den Klassenkameraden Tummer und dessen Cliqueprovozierte. Beide teilten damals ein Geheimnis, das der Grund für die rätselhaften Ereignisse zusein scheint.
Wer in der Schule zu sehr aus der Masse heraussticht, wird schnell zum Außenseiter. Doch für Simon und Karnstedt, die beide gar keine andere Wahl haben,als aufzufallen, bedeutet die Ausgrenzung der Beginn ihrer besonderen Freundschaft. Über zwanzig Jahre später steht Simon vor dem Haus seines Jugendfreundes. Nach der Schulzeitbrach jeglicher Kontakt ab, bis Simon die Nachricht von Karnstedts Verschwinden erreichte. Nun sollsich ausgerechnet Simon um dessen Nachlass kümmern. Als er das Haus betritt, findet er ein heillosesChaos vor. Und überall dazwischen: Erinnerungen. Von ihm, dem klein gewachsenen Simon, und demkahlen Karnstedt, der mit seinem Anderssein den Klassenkameraden Tummer und dessen Cliqueprovozierte. Beide teilten damals ein Geheimnis, das der Grund für die rätselhaften Ereignisse zusein scheint.
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Alexander Häusser, geboren 1960 in Reutlingen, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen; darunter den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Im Pendragon Verlag wurden bislang seine Romane "Zeppelin!" (2014), "Noch alle Zeit" (2019) und "Memory" (2022) veröffentlicht. "Zeppelin!" wurde verfilmt und lief erfolgreich bundesweit in den Kinos. Alexander Häusser lebt mit seiner Familie in Hamburg.
Produktdetails
- Verlag: Pendragon Verlag
- überarb. Aufl.
- Seitenzahl: 221
- Erscheinungstermin: 16. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 111mm x 23mm
- Gewicht: 238g
- ISBN-13: 9783865328571
- ISBN-10: 3865328571
- Artikelnr.: 67729573
Herstellerkennzeichnung
Pendragon Verlag
Stapenhorststraße 15
33615 Bielefeld
Was aus Liebe geschah
Dieser Roman erschien schon 2007 und wurde damals von der Kritik hoch gelobt. Nun hat der Pendragon Verlag eine überarbeitete Neuausgabe herausgebracht und zeigt damit, dass das Buch keineswegs Patina angelegt hat, sondern, im Gegenteil, auch heute noch seine volle …
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Was aus Liebe geschah
Dieser Roman erschien schon 2007 und wurde damals von der Kritik hoch gelobt. Nun hat der Pendragon Verlag eine überarbeitete Neuausgabe herausgebracht und zeigt damit, dass das Buch keineswegs Patina angelegt hat, sondern, im Gegenteil, auch heute noch seine volle Wirkung entwickelt.
Ja, Karnstedt ist verschwunden. Zuletzt hatte er einsam auf einem abgelegenen Bauernhof in Dänemark gelebt und dann anscheinend den Tod im Meer gesucht. Seine Leiche wurde nicht gefunden, allerdings gibt es einen Abschiedsbrief, in dem er Simon Welde zu seinem Nachlassverwalter erklärt. Dieser ist überrascht, denn schließlich hat er seit zwanzig Jahren keinen Kontakt mehr zum ehemaligen Jugendfreund. Trotzdem reist er an und macht sich eher widerwillig daran, das Chaos im Haus zu beseitigen und alles für den Hausverkauf in die Wege zu leiten. Dabei steigen Erinnerungen in ihm auf, Erinnerungen an ihre gemeinsame Jugend in der schwäbischen Provinz.
Karnstedt war aufgrund eines Gendefekts am ganzen Körper haarlos und wurde deswegen von den Mitschülern gehänselt und gequält. Auch Simon mit seinem „ Mädchenkörper“ war Zielscheibe des Spotts der anderen. Die beiden Außenseiter verbünden sich und aus dem Zweckbündnis wird eine tiefe Freundschaft. Beide begeistern sich für Paläontologie und träumen von einer Karriere als Forscher und Wissenschaftler, raus aus der provinziellen Enge, hinaus in die weite Welt.
Die Beziehung bekommt erste Risse, als Simon sich für eine wesentlich ältere Frau interessiert. Gleichzeitig will er nicht wahrhaben, dass Karnstedt sich weitaus mehr von der Beziehung zu ihm erhofft.
Doch was hat nun zum endgültigen Bruch zwischen den ehemaligen Freunden geführt? Diese Frage beschäftigt den Leser, bis er am Ende die Antwort erhält.
Doch das ist nicht das einzige Rätsel, das uns der Autor aufgibt. Was ist mit Tummer passiert, dem Anführer der Clique, die die Jungs tyrannisiert hat? Und was ist das für eine seltsame Frau aus dem Nachbarhaus in Dänemark, die Simon ständig aus dem Weg zu gehen scheint? Welche Rolle spielen die im Text eingestreuten Berichte der Henderson Expedition?
All das beschäftigt den Leser lange, doch am Ende führt der Autor gekonnt die Fäden zusammen.
Für Spannung sorgt auch der raffinierte Aufbau des Romans . Häusser legt seine Geschichte auf zwei Erzählebenen an, die sich abwechseln. Mal sind wir auf der Gegenwartsebene und begleiten den Ich- Erzähler Simon bei den Aufräumarbeiten im Haus und seinen Nachforschungen in Dänemark. Dann wieder berichtet ein auktorialer Erzähler von den Geschehnissen in den 1970er Jahren. So bildet sich langsam ein Gesamtbild, bei dem trotzdem Raum bleibt für eigene Interpretationen.
Dabei werden einem die Protagonisten zwar nicht sympathisch, doch man versteht die Gründe für ihre Handlungsweisen. Denn sie sind im Grunde ein Ruf nach Verständnis, Nähe und Liebe.
Karnstedt ist die dominierende Figur in der Beziehung, einer, der über den Tod hinaus noch Einfluss und Macht über Simon besitzt. Dabei geht er äußerst manipulativ vor. Doch zu seiner Entschuldigung muss man sagen, dass vieles von dem, was er tat, aus Liebe zu Simon geschah.
Im Grunde haben alle in die Geschichte verwickelten Figuren Fehler gemacht, sind schuldig geworden und der Preis, den sie dafür zu zahlen hatten, war immens. Das gibt dem Roman etwas von der Wucht einer klassischen Tragödie.
„ Karnstedt verschwindet“ ist ein schmaler Roman, der auf wenigen Seiten viele Themen verhandelt, ohne überfrachtet zu sein. Seine Faszination bezieht der Text auch aus der Sprache. Häusser schreibt ruhig, aber eindringlich, lässt Szenerien lebendig werden und arbeitet mit Symbolen und Bildern, die sich nicht immer auf Anhieb entschlüsseln lassen.
Auch wenn dieser frühere Werk noch nicht an Häussers großartigen Roman „ Noch alle Zeit“ heranreicht, so ist es doch äußerst lesenswert.
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Karnstedt ist verschwunden und Simon Welde soll seinen Nachlass verwalten. Obwohl Simon verwundert ist, denn sie hatten ungefähr zwanzig Jahre keinen Kontakt mehr, reist er nach Dänemark. Das Arbeitszimmer in Karnstedts Bauernhof ist total verwüstet. Simon versucht zu ergründen, …
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Karnstedt ist verschwunden und Simon Welde soll seinen Nachlass verwalten. Obwohl Simon verwundert ist, denn sie hatten ungefähr zwanzig Jahre keinen Kontakt mehr, reist er nach Dänemark. Das Arbeitszimmer in Karnstedts Bauernhof ist total verwüstet. Simon versucht zu ergründen, was mit Karnstedt passiert sein könnte. Dabei kommen Erinnerungen hoch an die Zeit, als sie Schüler waren und Außenseiter. Karnstedt hatte keine Haare und wurde von seinem Klassenkameraden Tummer und dessen Clique gemobbt. Auch Simon stand am Rand und was lag näher, als dass sich die beiden Außenseiter zusammentaten. Nun aber muss sich Simon mit dem auseinandersetzen, was er lange verdrängt hatte.
Karnstedt und Simon bezeichneten sich seinerzeit als Freunde, doch mir erschien es eher als eine Zweckgemeinschaft von Außenseitern. Sie verbindet das Interesse an Paläontologie und Archäologie, daher wollten sie auch später Henderson Island erkunden. Simon lässt sich von Karnstedt mitziehen, der seine Spielchen spielt und manipulativ ist. Aufgrund mangelnder Lebenserfahrung erkennt Simon nicht, was Karnstedt antreibt. Aber er hegt immer mehr Zweifel an dieser Freundschaftsbeziehung und dann geschieht am Ende der Schulzeit etwas, das den Bruch herbeiführt.
In Dänemark versucht Simon bei einer Nachbarin mehr über seinen ehemaligen Freund zu erfahren, doch als er ihr zur Küste hinterherreist, erlebt er eine Überraschung.
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Es sind eine ganze Reihe von Spuren gelegt, die man verfolgen möchte, um zu erfahren, was geschehen ist. Dabei bleibt viel Raum für Spekulationen. Die Lösung kommt erst spät und ist überraschend. Dabei ist es beeindruckend, wie viele Themen – Freundschaft, Mobbing, Liebe und Schuld - angesprochen wurden, ohne dass die Geschichte überfrachtet wirkt.
Auch wenn ich die beiden Protagonisten nicht besonders mochte, so sind die Charaktere sehr gut gezeichnet, auch die der Nebenfiguren. Ich konnte nachvollziehen, was die beiden doch sehr unterschiedlichen Jungen zusammengebracht hat und auch, was sie dann entzweit hat. Furchtbar fand ich es, dass es zu solchen Ausgrenzungen in der Schule kommen konnte, ohne dass jemand eingeschritten ist. Nur so konnten die Machtspiele weitergeführt werden und die Geschichte eskalieren und mit der Tragödie enden. Am Ende tragen alle Schuld.
Dieser vielschichtige Roman klingt noch lange nach und ich kann ihn nur empfehlen!
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Als Simon erfährt, dass ausgerechnet er den Nachlass seines verschwundenen Jugendfreundes Karnstedt verwalten soll, kann er das zunächst gar nicht recht glauben. Immerhin hatte er seit mehr als 20 Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr zu diesem. Dabei waren sie einst die besten …
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Als Simon erfährt, dass ausgerechnet er den Nachlass seines verschwundenen Jugendfreundes Karnstedt verwalten soll, kann er das zunächst gar nicht recht glauben. Immerhin hatte er seit mehr als 20 Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr zu diesem. Dabei waren sie einst die besten Freunde: der haarlose Karnstedt und der schmächtige Simon - zwei Außenseiter, die nur gemeinsam den zahlreichen Gemeinheiten ihrer Mitschüler:innen entkamen. Doch wie kam es überhaupt zum Ende dieser Freundschaft? Und was soll Simon jetzt auf diesem verlassenen Bauernhof in Dänemark? Darüber schreibt Alexander Häusser in seinem bewegenden Roman "Karnstedt verschwindet".
Die Erstausgabe des Werks erschien bereits 2007, nun ist die überarbeitete Ausgabe bei Pendragon veröffentlicht worden. Eine kluge Entscheidung des Verlags mit dem freundlichen kleinen Drachen, denn "Karnstedt verschwindet" ist zeitlos gut. Auf gerade einmal 220 Seiten gelingt es Häusser, eine Vielzahl aktueller Themen wie Individualität, Homosexualität, Freundschaft und Verrat so passend miteinander zu verknüpfen, dass der Roman nicht einmal ansatzweise überfrachtet wirkt.
Liest man ein Buch mit einem Figurennamen im Titel, erwartet man zweifelsfrei, einen besonderen Charakter kennenzulernen. Man denke nur an Douglas Stuarts "Shuggie Bain" oder Eva Romans Coming-of-Age-Wunder "Pax". Und diese Erwartungen werden auch bei "Karnstedt verschwindet" nicht enttäuscht. Besagter Titelheld entpuppt sich nicht nur wegen seines komplett haarlosen Körpers als exzentrisch, sondern setzt auch durch sein Verhalten Akzente. Karnstedt hat schon im Jugendalter erheblichen Einfluss auf Simons Leben, nun greift er durch sein Verschwinden und das Benennen Simons als Nachlassverwalter erneut massiv ein. "Karnstedt hat mit seinem Auftrag mein Leben unterbrochen. Er hat einen Staudamm im Fluss der Zeit errichtet, Gott gespielt, wie damals", lässt Häusser Simon sagen. Mit diesem Satz sollte man bereits ein Gespür bekommen, für die leise, aber umso eindringlichere Erzählart des Autors.
In der Folge gelingt es Häusser, drei unterschiedliche Erzählstränge parallel verlaufen lassen, ohne die Gefahr, dass man sich als Leser:in darin verfangen könnte. Denn tatsächlich differieren sie nicht nur in der Perspektive, sondern auch im Tonfall komplett. Während in Dänemark Ich-Erzähler Simon versucht, einen Überblick über das von Karnstedt hinterlassene Chaos zu bekommen, wirft ein allwissender Erzähler einen Blick auf die letzten Schultage der beiden Protagonisten vor dem Abitur. Garniert wird das Ganze mit einem kleinen Ausflug ins Genre des Abenteuerromans, wenn Simon Karnstedts Anwalt dessen letzte Aufzeichnungen vorliest. Während die Jugendfreundschaft typische Merkmale des Coming-of-Age-Romans wie Sexualität und Entwicklung aufweist, verströmt die Dänemark-Episode zeitweise gar ein gewisses Mystery-Flair. Denn der verschwundene Karnstedt scheint im wahrsten Sinne des Wortes allgengenwärtig zu sein.
Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist die Figurenzeichnung - übrigens auch dank der Überarbeitungen, die erstmals in dieser neuen Ausgabe so erscheinen. Nicht nur Karnstedt überzeugt in seiner Darstellung, auch Simon und die anderen wichtigen Nebenfiguren wie der Lieblingsfeind der beiden - Tischlersohn Tummer - weisen zahlreiche Grautöne auf. Jede einzelne Figur begeht schwerwiegende Fehler, aber keine von ihnen kann man am Ende des Romans komplett verurteilen. Das liegt auch an der Empathie, die Alexander Häusser seinen Charakteren entgegenbringt.
Und so werden im höchst überraschenden und wahrlich dramatischen Finale alle drei Erzählstränge kongenial miteinander verbunden. Ein Finale, das nicht nur durch einen sich ständig steigernden Spannungsbogen überzeugt, sondern mich ungemein bewegt und aufgewühlt hat. Ein Finale, das bisweilen sogar an eine antike Tragödie erinnern mag.
"Karnstedt verschwindet" ist ein eindrucksvoll stiller, doch umso intensiverer Roman, der durch seine Konstruktion, die Sprache, die Atmosphäre und die Figuren gleichermaßen zu punkten weiß. Ein unbedingt lesenswertes und wuchtiges Statement für die Individualität.
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