
Simon Beckett
Buch
Kalte Asche
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Produktdetails
- Verlag: Weltbild
- ISBN-13: 9783828990166
- Artikelnr.: 24378070
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Von finsteren Schurken und Mordgedanken
Krimis verkaufen sich besser denn je. Manchmal kämpfen Kommissare schon gegen Finanzhaie.
VON CARSTEN GERMIS
Krimis sind in der Krise beliebter denn je. Angesichts platzender Subprime-Kredite und Banker, die Milliarden vernichten, sind zwar selbst die härtesten Thriller heute nicht so spektakulär wie die Wirklichkeit. Doch der Krimi gibt dem Leser Hoffnung: Am Ende siegt meistens das Gute.
"Die Ablenkungsfraktion läuft gut", sagt deshalb Thomas Wörtche, einer der bekanntesten Krimikritiker in Deutschland. "Ablenkungsfraktion", das sind für ihn die Leser, die am Krimi die Möglichkeit zur Flucht aus der Wirklichkeit lieben. "Die Leute lesen wie verrückt", sagt
Krimis verkaufen sich besser denn je. Manchmal kämpfen Kommissare schon gegen Finanzhaie.
VON CARSTEN GERMIS
Krimis sind in der Krise beliebter denn je. Angesichts platzender Subprime-Kredite und Banker, die Milliarden vernichten, sind zwar selbst die härtesten Thriller heute nicht so spektakulär wie die Wirklichkeit. Doch der Krimi gibt dem Leser Hoffnung: Am Ende siegt meistens das Gute.
"Die Ablenkungsfraktion läuft gut", sagt deshalb Thomas Wörtche, einer der bekanntesten Krimikritiker in Deutschland. "Ablenkungsfraktion", das sind für ihn die Leser, die am Krimi die Möglichkeit zur Flucht aus der Wirklichkeit lieben. "Die Leute lesen wie verrückt", sagt
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Wörtche. Ein Blick auf die Liste der zehn Kriminalromane, die sich 2008 am besten verkauften (siehe rechts), zeigt die Dominanz der Bücher, die spannende Unterhaltung als Ablenkung liefern.
Krimis, die in der Finanzwelt spielen, gibt es noch nicht. Auch wenn es eine der guten Eigenschaften der Kriminalromane ist, dass sie - wie Wörtche sagt - "die Gegenwart kritisch reflektieren können". Meistens kommen solche Trends aber erst nach zwei, drei Jahren. Doch auch jetzt schon wirft die Krise ihre Schatten. In dem lesenswerten neuen Roman "Der stumme Tod" des Kölners Volker Kutscher zum Beispiel: Kutschers Krimis spielen in den letzten Jahren der Weimarer Republik in Berlin. Wir schreiben das Jahr 1930, und immer wieder gibt es in Kutschers Roman Hinweise auf die Krise. Da versucht sich unter anderem ein von Arbeitslosigkeit bedrohter Ford-Arbeiter als Erpresser und sagt zu seiner Verteidigung: "Ich wollte doch nur, dass alles so bleibt, wie es ist. Was soll ich denn machen, wenn Ford schließt?"
Den ersten Band der geplanten Trilogie Kutschers, "Der nasse Fisch", hat der Kölner Verlag Kiepenheuer und Witsch immerhin 100 000 Mal verkauft. Für einen Krimiautor, den vor zwei Jahren noch niemand kannte, ist das ein großer Erfolg.
Auch der neue Krimi um den Triester Kommissar Proteo Laurenti von Veit Heinichen macht die Krise zum Thema - und ist nicht nur deswegen zu empfehlen. Zwielichtige Finanzhaie, korrupte Politiker, Heinichen greift ins Volle und lässt die Akteure schon mal seitenlang über die Finanzbranche diskutieren. Alles nach dem Motto: "Die Grenzen zwischen Politik, Wirtschaft und organisierter Kriminalität sind aufgelöst."
Neue politische Krimis hat auch der Deutsche Taschenbuch Verlag (dtv) im Programm. Tomas Ross, ein holländischer Autor, schreibt zum Beispiel über den "Tod des Kandidaten - Warum musste Pim Fortuyn sterben?" In Holland wurde dieser Krimi um den Tod des Rechtspopulisten Fortuyn mit dem bekanntesten Krimipreis des Landes ausgezeichnet. Hier gilt: Lektüre wärmstens empfohlen.
Für dtv ist Spannungsliteratur so wichtig, dass der Verlag das belletristische Lektorat in ein literarisches und ein Unterhaltungsressort teilte. "Zeitgleich haben wir uns noch mehr zum Kriminalroman bekannt", berichtet die stellvertretende Programmleiterin. Das hat sich gelohnt. Von den Krimis des schwedischen Erfolgsautors Henning Mankell gibt es keinen einzigen Band, von dem nicht mindestens eine Million Taschenbücher verkauft wurden. 40 Prozent des Umsatzes an Unterhaltungsliteratur entfallen mittlerweile auf Krimis - Tendenz steigend.
Bei solchen Erfolgszahlen des Krimis überrascht es nicht, dass jetzt sogar Suhrkamp vom Trend profitieren will. Im April erscheinen die ersten Krimis. "Wir haben immer mal wieder verschämt einen Krimi gemacht, das aber nicht draufgeschrieben", sagt Winfried Hörning, Taschenbuchleiter bei Suhrkamp. Jetzt soll es zwölf Titel pro Jahr geben.
Doch Krimis zu verlegen garantiert noch nicht das große Geld. Die Bücher müssen sich auch durchsetzen. Bei Suhrkamp laufen die Vormerkungen für die neue Reihe nach eigenen Angaben sehr gut. Vielleicht sind Krisenzeiten ja die besten Zeiten, um mit einer Krimireihe zu starten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Krimis, die in der Finanzwelt spielen, gibt es noch nicht. Auch wenn es eine der guten Eigenschaften der Kriminalromane ist, dass sie - wie Wörtche sagt - "die Gegenwart kritisch reflektieren können". Meistens kommen solche Trends aber erst nach zwei, drei Jahren. Doch auch jetzt schon wirft die Krise ihre Schatten. In dem lesenswerten neuen Roman "Der stumme Tod" des Kölners Volker Kutscher zum Beispiel: Kutschers Krimis spielen in den letzten Jahren der Weimarer Republik in Berlin. Wir schreiben das Jahr 1930, und immer wieder gibt es in Kutschers Roman Hinweise auf die Krise. Da versucht sich unter anderem ein von Arbeitslosigkeit bedrohter Ford-Arbeiter als Erpresser und sagt zu seiner Verteidigung: "Ich wollte doch nur, dass alles so bleibt, wie es ist. Was soll ich denn machen, wenn Ford schließt?"
Den ersten Band der geplanten Trilogie Kutschers, "Der nasse Fisch", hat der Kölner Verlag Kiepenheuer und Witsch immerhin 100 000 Mal verkauft. Für einen Krimiautor, den vor zwei Jahren noch niemand kannte, ist das ein großer Erfolg.
Auch der neue Krimi um den Triester Kommissar Proteo Laurenti von Veit Heinichen macht die Krise zum Thema - und ist nicht nur deswegen zu empfehlen. Zwielichtige Finanzhaie, korrupte Politiker, Heinichen greift ins Volle und lässt die Akteure schon mal seitenlang über die Finanzbranche diskutieren. Alles nach dem Motto: "Die Grenzen zwischen Politik, Wirtschaft und organisierter Kriminalität sind aufgelöst."
Neue politische Krimis hat auch der Deutsche Taschenbuch Verlag (dtv) im Programm. Tomas Ross, ein holländischer Autor, schreibt zum Beispiel über den "Tod des Kandidaten - Warum musste Pim Fortuyn sterben?" In Holland wurde dieser Krimi um den Tod des Rechtspopulisten Fortuyn mit dem bekanntesten Krimipreis des Landes ausgezeichnet. Hier gilt: Lektüre wärmstens empfohlen.
Für dtv ist Spannungsliteratur so wichtig, dass der Verlag das belletristische Lektorat in ein literarisches und ein Unterhaltungsressort teilte. "Zeitgleich haben wir uns noch mehr zum Kriminalroman bekannt", berichtet die stellvertretende Programmleiterin. Das hat sich gelohnt. Von den Krimis des schwedischen Erfolgsautors Henning Mankell gibt es keinen einzigen Band, von dem nicht mindestens eine Million Taschenbücher verkauft wurden. 40 Prozent des Umsatzes an Unterhaltungsliteratur entfallen mittlerweile auf Krimis - Tendenz steigend.
Bei solchen Erfolgszahlen des Krimis überrascht es nicht, dass jetzt sogar Suhrkamp vom Trend profitieren will. Im April erscheinen die ersten Krimis. "Wir haben immer mal wieder verschämt einen Krimi gemacht, das aber nicht draufgeschrieben", sagt Winfried Hörning, Taschenbuchleiter bei Suhrkamp. Jetzt soll es zwölf Titel pro Jahr geben.
Doch Krimis zu verlegen garantiert noch nicht das große Geld. Die Bücher müssen sich auch durchsetzen. Bei Suhrkamp laufen die Vormerkungen für die neue Reihe nach eigenen Angaben sehr gut. Vielleicht sind Krisenzeiten ja die besten Zeiten, um mit einer Krimireihe zu starten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Wunderbares Buch.
Der Plot wir am Ende mehrmals gedreht.
Auch wenn man sich noch so sicher ist wer der Täter ist und wo es seinen Ursprung gefunden hat, mit diesem Ende rechnet man nicht.
Ein weiteres Klasse Werk von Simon Beckett.
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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kalte asche ist wahrscheinlich einer der spannensten thriller überhaupt. mal abgesehen davon das es unglaublich viele verschiedene charaktere gibt und man ständig hin und her schwankt wer denn der mörder ist fesselt es bis zur letzten seite. un die verzwickte gschichte ist so genial …
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kalte asche ist wahrscheinlich einer der spannensten thriller überhaupt. mal abgesehen davon das es unglaublich viele verschiedene charaktere gibt und man ständig hin und her schwankt wer denn der mörder ist fesselt es bis zur letzten seite. un die verzwickte gschichte ist so genial geschrieben!!! un wie david hunter dann doch noch hinter das geheimnis kommt... einfach super. außerdem hat dieses buch mal nicht einer dieser üblichen mordmotive wie jedes zweite andere auch. das buch ist ein muss für JEDEN der thriller mag.
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Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
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Kalte Asche ist ein senstioneller Thriller, der unter die Haut geht. Nicht nur weil es um Leichen geht, die en detail beschrieben werden, sondern die unzähligen, unterschiedlichen Emotionen die in den einzelnen Charakteren vorgehen. Das ganze Buch ist ein Auf und Ab da es zwar auf einer kleiner …
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Kalte Asche ist ein senstioneller Thriller, der unter die Haut geht. Nicht nur weil es um Leichen geht, die en detail beschrieben werden, sondern die unzähligen, unterschiedlichen Emotionen die in den einzelnen Charakteren vorgehen. Das ganze Buch ist ein Auf und Ab da es zwar auf einer kleiner Insel in einem begrenzten Radius, dafür aber mit vielen verschiedenen Charakteren spielt.
Mehr als empfehlenswert...sondern ein MUSS für jeden der einfach ein gutes Buch und vor allem Thriller mag.
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Wie schon der Vorgänger "Die Chemie des Todes", konnte ich auch dieses Buch,einmal angefangen nicht mehr aus der Hand legen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ein muß für jeden Thriller-Fan.
Antworten 2 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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Krankhafte Eifersucht ist ein loderndes Feuer
David Hunter, erst kürzlich von dem Autor Simon Becket als Protagonist in seinem Erstlingsthriller „Die Chemie des Todes“ vorgestellt, ist auch in dem zweiten Buch die zentrale Figur. Als Forensischer Anthropologe verschlägt es …
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Krankhafte Eifersucht ist ein loderndes Feuer
David Hunter, erst kürzlich von dem Autor Simon Becket als Protagonist in seinem Erstlingsthriller „Die Chemie des Todes“ vorgestellt, ist auch in dem zweiten Buch die zentrale Figur. Als Forensischer Anthropologe verschlägt es aufgrund seiner hohen Fachkompetenz sowie der eindringlichen Bitte Inspektor Wallace von der Schottischen Polizei auf die vermutlich fiktive Insel Runa, Teil der Äußeren Hebriden. Da aufgrund übelsten Sturmwetters sowie anderweitiger Aufgaben die Truppe der Spurensicherung den Fall zunächst nicht übernehmen kann.
Viel lieber wäre der Fachmann zu seiner nach den Ereignissen der letzten Zeit noch nicht gänzlich wieder gefestigten Beziehung Jenny nach London gefahren. Doch der Fall interessiert ihn. Ein Haufen Asche wurde gefunden, aus welche als einziger Rest eines Menschen eine Hand und ein Fuß ragt.
Der pensionierte und vom aktiven Seargant Fraser aus Stornoway argwöhnisch beäugte und auf Distanz gehaltene Brody sowie der besagter Chief sind die einzigen, die sich augenblicklich mit dem außergewöhnlichen Vorfall befassen können. Schon bald stellt sich für den erfahrenen Spezialisten Hunter heraus, dass die verkohlte Leiche einem Mord zum Opfer fiel, erschlagen wurde. Das löst auf der kleinen Insel Misstrauen und Abneigung gegen die Ermittler aus. Als vom tosenden Unwetter auch noch Spuren vernichtet und jegliche Kommunikationsmöglichkeit nach Außen unterbrochen ist, spitzt sich die Lage immer mehr zu. Ein weiterer Mord geschieht, wieder mit einem Feuer getarnt. Dr. Hunter hat inzwischen die erste Leiche identifizieren können und beginnt neben Nachforschungen auch die ersten Interpretationen zu den Morden anzustellen.
Als ein dritter Toter sowie ein weiteres Feuer zu konstatieren ist, beginnt der Autor, seine bis dahin angespannt prickelnde Geschichte auf die Spitze zu treiben. Abschnitt für Abschnitt nimmt die Spannung zu, steigt der Adrenalinspiegel und man verweigert als Leser jegliche Wahrnehmung äußerer Reize. Detailfreudig und empathisch schildert Becket die Personen und Geschehnisse, so dass man die einzelnen Darstellerinnen und Darsteller persönlich zu kennen glaubt. Der Erkenntnisgewinn reicht allerdings immer nur wenige Augenblicke, bis die verzwickten Ideen des Autors ein gerade mühsam zusammengesetztes Erklärungsmuster auseinandertreiben, um neuen Deutungen Platz zu machen.
Für hat der Autor in „Kalte Asche“ seine Figur Dr. Hunter deutlicher charakterisiert und präziser geformt. Auch ist die Geschichte geradliniger und doch so vielschichtig, dass nichts langweilt. Vielmehr ist die Phase, in welcher wenig passiert, eher hilfreich, um die ansteigende Aufregung am Ende des Buches aushalten zu können. Sehr gelungen: Das überraschende Ende ist nicht das Ende, denn selbst im Epilog sorgt eine neuerliche Wendung für einen unglaublichen, dann aber wirklich endgültigen Schluss. Der dritte Band kann kommen – ich erwarte ihn mit Spannung.
© 8/2007, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.
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