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Acht Lebenswege japanischer Frauen zeichnen das Porträt eines authentischen Japan und bieten Erkenntnisse über mutige Persönlichkeiten mit Vorbildcharakter. Ihre Berufe sind: Buchweizenbäuerin, Mooskundlerin, Feuerwerkerin, Sandbad-Meisterin, Chindogu-Künstlerin, Sumoringerin, Kintsugi-Restauratorin, Papierdrachenkünstlerin

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Produktbeschreibung
Acht Lebenswege japanischer Frauen zeichnen das Porträt eines authentischen Japan und bieten Erkenntnisse über mutige Persönlichkeiten mit Vorbildcharakter. Ihre Berufe sind: Buchweizenbäuerin, Mooskundlerin, Feuerwerkerin, Sandbad-Meisterin, Chindogu-Künstlerin, Sumoringerin, Kintsugi-Restauratorin, Papierdrachenkünstlerin
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2023

Gesichter der Steine
Eva Offredo stellt japanische Frauen vor

Tsuyu macht Soba-Nudeln, Akari baut Feuerwerkskörper, Rin kämpft als Sumoringerin - das sind nur drei von insgesamt acht ungewöhnlichen Frauen, mit denen uns die französische Illustratorin Eva Offredo in ihrem Bilderbuch "Japan Yahho!" bekannt macht. "Yahho", schreibt die Autorin, "ist ein Gruß mit dem japanische Mädchen sich gerne begrüßen. Und es ist das Wort, das man im Gebirge ruft, um das Echo zu testen." Ihr Buch, das in acht verschiedenfarbige Kapitel unterteilt ist, ist voll solcher Erklärungen. Von Wörtern, Bräuchen und Dingen, die es nur in Japan gibt.

In jedem Kapitel stellt Offredo eine andere Frau vor und nimmt deren Alltag zum Anlass, auch über den Beruf hinaus von unterschiedlichsten Aspekten der japanischen Kultur zu erzählen. Da gibt es etwa Midori, die Mooskundlerin, in deren Kapitel die Leser lernen, dass Steine in Japan ein Gesicht haben oder wie man ein japanisches Pilzomelett zubereitet. Oder Kameku, die nicht nur zerbrochenes Geschirr auf traditionelle Weise repariert, sondern auch in einem Haus aus Holz und Papier lebt.

Von der hochtechnologisierten, in vielen Bereichen immer noch männerdominierten Gesellschaft, die Japan ist, sieht man in Offredos Buch verhältnismäßig wenig. Es ist ein idealisiertes und damit ein bisschen exotisiertes Land, das Offredo ihren Lesern vorstellt. Dessen dürfte die Autorin sich aber durchaus bewusst sein. So schreibt sie etwa, dass Frauen den heiligen Sumoring offiziell nicht betreten dürfen und macht immer wieder deutlich, dass viele der Dinge und Traditionen, von denen sie erzählt, durch Veränderungen bedroht sind. Regenwürmer, die die Buchweizenfelder durchlüften, gibt es, so schreibt sie im ersten Kapitel, immer seltener. Und es ist wohl kein Zufall, dass das letzte Kapitel von Emo handelt, einer Chindogu-Künstlerin, die in Tokio lebt und mit ihren Erfindungen die moderne Konsumgesellschaft kritisiert. An diesen Stellen wird das Buch dann auch etwas zu moralisch, wenn auf einem Bild eine junge Frau, ausgestattet mit technischen Geräten, als "Verrückte" betitelt wird.

Mit ihrer Faszination für Japans handwerkliche Traditionen und konsumkritische Lebensphilosophie ist Offredo nicht allein. Es sind diese Aspekte, die Menschen im Westen an Japan seit Langem faszinieren. Allerdings werden sie bei Offredo besonders anschaulich und liebevoll vermittelt.

Denn auch wenn wir in ihrem Buch eine Menge über das ostasiatische Land lernen, so sind das allerschönste an "Japan Yahho!" seine Illustrationen. Offredos Stil ist graphisch und klar, ohne überflüssige Schnörkel, aber detailreich und oft auch sehr lustig. Auf den mittleren, kleinteiligeren Seiten jedes Kapitels gibt es bei genauem Hinschauen immer noch etwas zu entdecken: Wie eine intelligente Toilette funktioniert, welche Drachenformen es gibt oder wie ein Buchweizenkorn aufgebaut ist. Wissenswertes also, das vermutlich nicht nur für Kinder neu ist. ANNA VOLLMER

Eva Offredo: "Japan Yahho!"

Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Moritz Verlag, Frankfurt 2023. 88 S., geb., 22,- Euro.

Ab 9 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit großem Interesse betrachtet Rezensentin Anna Vollmer Eva Offredos Bilderbuch, in dem Offredo acht besondere Japanerinnen vorstellt. Dabei gehe sie immer vom Alltag der Frauen aus, verweise anhand der Berufe der Frauen - eine kämpft zum Beispiel als Sumoringerin, eine andere ist Mooskundlerin - auch auf die japanische Gesellschaft und ihre Traditionen zurück, die vom hohen Grad der Technologisierung bedroht sind, lesen wir. Das ist der Kritikerin manchmal etwas zu moralisch, doch imponiert ihr, wie "liebevoll" Offredo alte Traditionen zu beschreiben weiß - "ohne überflüssige Schnörkel", aber voller Details und Informationen, lobt die Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH