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Zum Auftakt der großen Weltausstellung in Shanghai im Mai 2010: Das vielschichtige, lustvoll erzählte Asienporträt des gefeierten Autors von "In Buddhas Gärten" und "Indien und seine tausend Gesichter". In Shanghai, der "Stadt des Reichtums", beginnt Tor Faroviks dreimonatige Reise entlang Chinas mächtigem Strom dem Jangtse. Zu Fuß erkundet er die schillernde Hafenstadt an seiner Mündung, die sich anschickt, das Finanzzentrum des 21. Jahrhunderts zu werden, und in der sich tagsüber drei Millionen mehr Menschen aufhalten als nachts. Mit Schiffen, Bussen und auf Lasttieren reist er weiter…mehr

Produktbeschreibung
Zum Auftakt der großen Weltausstellung in Shanghai im Mai 2010: Das vielschichtige, lustvoll erzählte Asienporträt des gefeierten Autors von "In Buddhas Gärten" und "Indien und seine tausend Gesichter".
In Shanghai, der "Stadt des Reichtums", beginnt Tor Faroviks dreimonatige Reise entlang Chinas mächtigem Strom dem Jangtse. Zu Fuß erkundet er die schillernde Hafenstadt an seiner Mündung, die sich anschickt, das Finanzzentrum des 21. Jahrhunderts zu werden, und in der sich tagsüber drei Millionen mehr Menschen aufhalten als nachts. Mit Schiffen, Bussen und auf Lasttieren reist er weiter stromaufwärts zwischen Pagoden und Bergriesen, kommt ins Gespräch mit kauzigen Jangtsekapitänen, trifft eine deutsche Mutter, die ihr chinesisches Adoptivkind in Empfang nimmt, begleitet tibetische Bauern und Nomaden. Am Ende seiner Reise steht die Erkenntnis: "Was sich an diesem Fluss ereignet, wird über die Zukunft Chinas entscheiden." Ausgezeichnet mit dem renommierten Brage-Literaturpreis.
Autorenporträt
Tor Farovik , geboren 1948 in Leka, ist Autor, Historiker und Journalist. Er verfügt über 25 Jahre journalistische Erfahrung im Ausland, arbeitete u.a. als Auslandskorrespondent für das Norwegische Fernsehen. Er erhielt 1999 und 2003 den renommierten Brage-Literaturpreis. Tor Farovik ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

Holger Wolandt wurde 1962 in Würzburg geboren und studierte in München Nordistik, Anglistik und Germanistik. Heute lebt er mit seiner Familie in Schweden: im Sommer in einem gelbgestrichenen Holzhaus an einem See in Sörmland, im Winter in Stockholm. Wolandt ist Autor, Übersetzer und Herausgeber mehrerer literarischer Anthologien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2010

Bloß nicht die Quelle aus dem Blick verlieren

Mit Lin Yutang geht alles leichter. Der Lebenskünstler, Glückssucher und Verfasser des Büchleins "Weisheiten des lächelnden Lebens" ist ein unermüdlicher Trostspender, Mutmacher und Wahrheitsfinder. Der Sinn des Lebens, schreibt er etwa, könne keinesfalls im Leben nach dem Tod liegen, denn der Gedanke, nur zu leben, um zu sterben, sei doch schrecklich. Der norwegische Journalist Tor Farovik weiß genau, warum er sich auf seiner langen Reise entlang des Jangtse von seiner Mündung bei Schanghai bis zu seiner Quelle in Tibet Lin Yutang als Reisebegleiter ausgewählt hat. Denn Trost braucht er auf den sechstausendfünfhundert Kilometern mehr als einmal. Er fährt mit lauter Chinesen auf Seelenverkäufern den Strom hinauf, schläft dabei schlecht in Taurollen, steigt zur Not auch auf Lastwagen und Maulesel um und ist trotzdem weder Abenteurer noch Draufgänger. Für Farovik, der seit dreißig Jahren China bereist und als Korrespondent für das norwegische Fernsehen in Schanghai gearbeitet hat, steht nie er selbst, sondern immer das Land im Mittelpunkt des Interesses. Statt sich, wie bei so vielen Reisebüchern, mit den Befindlichkeiten eines egomanischen Einzelkämpfers herumplagen zu müssen, lernt man hier umso mehr über die Bruchlinien und Seelenabgründe Chinas, über seine Hoffnungen und Verwerfungen - und das auch noch in einer schönen, klaren Sprache voller Selbstironie statt Pathos, voller nordeuropäischer Lakonie statt Schwatzhaftigkeit; nur die vielen Ungenauigkeiten bei der Übersetzung stören. Farovik mag China sehr, doch er ist nie blind vor Zuneigung. Er kennt die Schrecken der Brachialindustrialisierung oder der Zwangskolonisierung Tibets, tappt aber in keine Klischeefalle und verbietet sich die üblichen Sympathiereflexe. Er glorifiziert Tibet nicht, sondern weiß um die frühere Schreckensherrschaft der Gottesmänner und findet dafür auch Zeugen. So ist ein kluges, unaufgeregtes Buch voller lächelnder Weisheiten entstanden, von denen man sich ruhig die eine oder andere merken kann. Für den Anfang: Wenn du Wasser trinkst, sollst du an die Quelle denken.

str.

"Jangtse - Strom des Lebens" von Tor Farovik. Malik Verlag, München 2010. 416 Seiten, einige Fotos. Gebunden, 22,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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