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Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz präsentieren vom 10. September bis zum 31. Oktober 2017 erstmals Werke des Chemnitzer Künstlers und Kulturschaffenden Jan Kummer (*1965 in Weimar). Die zwischen 2002 und 2015 entstandenen sogenannten Eglomisierungen zeigen in gestalterischer Vielfalt den kritischen Blick des Künstlers auf die Gesellschaft. 1981 schuf Jan Kummer erste Gemälde und Grafiken und begann, sich intensiv mit Musik auseinanderzusetzen. Als Mitglied der Experimentalband „AG Geige“, die in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) gegründet wurde, war er von 1984 bis 1992 in…mehr

Produktbeschreibung
Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz präsentieren vom 10. September bis zum 31. Oktober 2017 erstmals Werke des Chemnitzer Künstlers und Kulturschaffenden Jan Kummer (*1965 in Weimar). Die zwischen 2002 und 2015 entstandenen sogenannten Eglomisierungen zeigen in gestalterischer Vielfalt den kritischen Blick des Künstlers auf die Gesellschaft. 1981 schuf Jan Kummer erste Gemälde und Grafiken und begann, sich intensiv mit Musik auseinanderzusetzen. Als Mitglied der Experimentalband „AG Geige“, die in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) gegründet wurde, war er von 1984 bis 1992 in multimediale Kunstprojekte involviert. Anfang der 2000er-Jahre entdeckte er die Technik der Eglomisierung für sich. Dabei werden unterschiedlichste Materialien, unter anderem verschiedene Farbpigmente, Papiere und Metallfolie (Stanniol) als Collage hinter Glas gebracht. Kummer nutzt die gesamte Bandbreite der Technik: Seine Arbeiten sind mal starkfarbig, mal eher skizzenhaft, verwaschen oder messerscharf – und variieren überdies je nach Lichteinfall oder Standpunkt des Betrachters. Motivisch bleibt er dem Figürlichen verpflichtet. Menschen, Tiere, Roboter, Wesen aus Religion, Mythologie und der eigenen Fantasie bilden das Personal seiner der Jetzt-Zeit entzogenen oder traumähnlichen Szenerien. In einigen Werken stehen technische Geräte im Mittelpunkt, die seltsam antiquiert wirken: ein riesiger Rechenschieber im Werk „Wurzelstab“ von 2006 oder eine Rakete im Werk „Fernweh“ von 2002. Damit verbunden scheint das Arbeitsethos seiner Figuren. Gehen sie einer konkreten Tätigkeit nach, wie die an einer großen Schalttafel stehenden „Dispatcher“ von 2008, bleibt deren Sinn für den Betrachter allerdings verborgen. Auch die kulinarische Stillleben-Serie „Ohne Titel“, die über mehrere Jahre entstand, weist einen Widerspruch zwischen stilvoller Präsentation und wenig verlockender Konserven-Kost auf. Der Künstler spielt hier auf die Versprechungen und den Fortschrittsglauben eines untergegangenen Staates an. Jan Kummer übt subtile Zivilisationskritik, die alle Bereiche und alle Stadien einer Gesellschaft einschließt. Seine Satire auf die hohle Rhetorik vergangener Ideologien wirft unweigerlich die Frage auf, was sein Blick auf die heutige Zeit in naher Zukunft verraten wird.