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Am 15. Dezember 2000 wird im Museum Strauhof Zürich die von der Zürcher James-Joyce-Stiftung und dem Präsidialdepartement der Stadt Zürich konzipierte Ausstellung JAMES JOYCE "gedacht durch meine Augen" eröffnet. Zur Ausstellung erscheint dieses Augenbuch, Künstlerbuch und Essaybuch, das die visuellen Aspekte in Joyces Werk aufgreift, oder, um die Worte einer Figur im Roman Ulysses zu brauchen, "das durch die Augen denkt".
Der Leiter der James Joyce-Stiftung, Fritz Senn, untersucht, wie visuelle Wahrnehmung die gedankliche Verarbeitung anregt. Subjektive Assoziationen sind zunächst eng
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Produktbeschreibung
Am 15. Dezember 2000 wird im Museum Strauhof Zürich die von der Zürcher James-Joyce-Stiftung und dem Präsidialdepartement der Stadt Zürich konzipierte Ausstellung JAMES JOYCE "gedacht durch meine Augen" eröffnet. Zur Ausstellung erscheint dieses Augenbuch, Künstlerbuch und Essaybuch, das die visuellen Aspekte in Joyces Werk aufgreift, oder, um die Worte einer Figur im Roman Ulysses zu brauchen, "das durch die Augen denkt".

Der Leiter der James Joyce-Stiftung, Fritz Senn, untersucht, wie visuelle Wahrnehmung die gedankliche Verarbeitung anregt. Subjektive Assoziationen sind zunächst eng determiniert, dann aber entfalten sie sich in alle Richtungen. So weitet sich ein provinzielles, mikrokosmisches Dublin zur gesamten westlichen Welt aus, zu einem Gewirr von kulturellen Resonanzen.

Ursula Zeller beschreibt den Text als Raum, der unsere Leseerfahrung verändert. Die organische Einheit eines Erinnerungsbildes wird in Teilansichten fragmentiert und über den ganzen Textkorpus zerstreut. Das "Nebeneinander" wird zum "Nacheinander". Erst wer den Roman bis zum letzten Bildfragment gelesen hat, wird von dort aus die Textsplitter einordnen und verstehen können, so dass sich die Leser idealerweise im Text bewegen können wie in einem begehbaren Buch.

Ruth Frehners "Irrfelsen"-Essay vermittelt als eine Art Wegbegleiter einen Einblick in das komplexe Gefüge von Joyces Schreiben. Er liefert auch Informationen zum realen Hintergrund, der in diesem Kapitel besonders auffallend ist, und zeigt auf, wie minutiös Joyce vorgegangen ist, um dieses Labyrinth zu schaffen, aus dem kaum zu entkommen ist.

Zwei weitere Artikel zeigen, wie bei Joyce die Sprache selbst bildhaft ist: einerseits durch die verschiedenen Spielarten der Sprache selbst (lautmalerisch, typographisch etc.), andererseits durch Bezüge auf das irische Book of Kells mit seinen bildkomponierenden Buchstaben, das eine von Joyces wichtigsten Inspirationsquellen für Finnegans Wake wurde.

Christa-Maria Lerm Hayes schreibt über die abgebildeten Arbeiten des Künstlers Hannes Vogel, die auf die Innensicht des literarischen Werkes von Joyce antworten, indem sie dessen visuelle Qualitäten weiterführen. Finnegans Sehschule nimmt ein Siglum Joyces zum Ausgangspunkt, das auch Joseph Beuys und Tony Smith bearbeitet haben. Die Arbeit Wylermeer steht ebenfalls mit Joyce und Beuys im Zusammenhang, allerdings auch mit John Cage und Otto Bartning, dem Architekten des Hauses "Wylerberg", in dem Beuys Finnegans Wake gelesen haben soll.