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Die Beziehung Arno Schmidts zu James Fenimore Cooper ist eine sehr intrikate. Schmidt hat sich sein Leben lang mit Cooper beschäftigt. Sobald er auf Cooper aufmerksam wird, liest er nach und nach alles, was er von ihm erreichen kann, er schätzt ihn, bewundert ihn, kann nicht genug von ihm bekommen, schließlich drängt es ihn zu Übersetzungen von Coopers Werken.In seiner Bibliothek stellen die Werke Coopers, nach denen Karl Mays, die größte Anzahl dar, was sicherlich der großen Produktivität der beiden Autoren geschuldet ist. Dennoch aber sagt dies auch etwas über die Vorlieben Schmidts…mehr

Produktbeschreibung
Die Beziehung Arno Schmidts zu James Fenimore Cooper ist eine sehr intrikate. Schmidt hat sich sein Leben lang mit Cooper beschäftigt. Sobald er auf Cooper aufmerksam wird, liest er nach und nach alles, was er von ihm erreichen kann, er schätzt ihn, bewundert ihn, kann nicht genug von ihm bekommen, schließlich drängt es ihn zu Übersetzungen von Coopers Werken.In seiner Bibliothek stellen die Werke Coopers, nach denen Karl Mays, die größte Anzahl dar, was sicherlich der großen Produktivität der beiden Autoren geschuldet ist. Dennoch aber sagt dies auch etwas über die Vorlieben Schmidts aus.Schmidt führt an verschiedenen Stellen selbst eine Reihe von europäischen Zeitgenossen Coopers an, die ihn schätzten und aufs höchste priesen. Cooper war zu seiner Zeit ein viel gelesener Autor, ein Star in der Leserschaft und ein Garant für guten Umsatz in der Verlegerwelt. Davon zeugen die vielen unterschiedlichen Einzelausgaben verschiedener seiner Werke, die während Coopers Lebenszeit nahezuzeitgleich in unterschiedlichen deutschen Verlagen erschienen waren.In Deutschland hat aber bereits 1845 ein gewisser Franz Hoffmann eine einbändige Ausgabe der von ihm sogenannten Lederstrumpf-Erzählungen herausgebracht. Coopers ursprünglich fünf eigenständige Romane (The Pioneers, 1823; The Last of the Mohicans, 1826; The Prairie, 1828; The Pathfinder 1840, The Deerslayer, 1841), sind in dieser "für die Jugend" gekürzten Ausgabe auf ein Fünftel ihres ursprünglichen Umfanges zusammengestrichen. Damit sind sämtliche Ausführungen des Autors in diesen Romanen in Bezug auf Gesellschaft, Geschichte, Politik, Natur, Religion, etc. vollständig unterschlagen oder höchstens verstümmelt wiedergegeben. Diese Ausgaben können nicht als Übersetzungen der ursprünglichen Werke angesehen werden. Da zudem seit 1845 bis 1970 in Deutschland ca. 80 verschiedene solcher gekürzten Versionen erschienen und vertrieben wurden, ist es nicht verwunderlich, dass das umfangreiche und vielfältige Werk Coopersin Deutschland bisher kaum zur Kenntnis genommen worden und er bis heute, im Kreis der großen Leserschaft, auf den Verfasser der - verstümmelten - Lederstrumpf-Romane reduziert und als Autor sowie als Mensch weitgehend unbekannt geblieben ist.Arno Schmidt war sich der Tatsache der Reduktion Coopers auf einen Jugendbuchautor früh bewusst, er hat mit seinen Arbeiten zu und über Cooper und mit seinen eigenen Cooper-Übersetzungen genau diesem Umstand abhelfen wollen, was er mehrfach ausgesprochen hat. Er hat den amerikanischen Autor in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren hoch geschätzt, er bezeichnet ihn mehrfach als "großen Mann" und vermeldet seiner Leserschaft in verschiedenen seiner frühen Werken jeweils den Fortschritt seiner Cooper-Lektüre, um die er sich intensiv bemüht.Cooper-Bezüge tauchen in vielen seiner Werke wie etwa in Brand's Haide, Schwarze Spiegel, Aus dem Leben eines Fauns, Seelandschaft mit Pocahontas oder in Die Gelehrtenrepublik immer wieder auf. Seine Cooper-Kenntnisse bilden beständig Füll- und Anschauungsmaterial in den kleineren Arbeiten Schmidts, den sogenannten Brotarbeiten.Einen Anlass zu meiner Arbeit bildete zunächst die (erneute) Lektüre des Nachwortes zu Coopers Conanchet. Darin wird herzlich wenig über Coopers Leben in dem Abschnitt Biogramm ausgeführt und es sind nur rudimentäre Aussagen über Coopers sieben Jahre dauernde Europareise im gleichnamigen Abschnitt vorhanden. Von Coopers verbleibenden Lebensjahren nach der Rückkehr aus Europa wird gar nichts berichtet. In den Folgeabschnitten zeigen sich argumentative Wiederholungen und Cooper wird nicht mehr als "großer Mann" tituliert. Einerseits wird er in vielerlei Hinsichten gerühmt, andererseits aber geht Schmidt mit dem amerikanischen Kollegen nicht gerade freundlich um. Er kritisiert dessen schriftstellerische Fähigkeiten und Möglichkeiten, bemängelt das "Personal" von Coopers Romanen und dessen Stil insgesamt. Er wirft ihm vor, kein Dichter zu sein, reiht in ein ineine "mi