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Der zu seiner Zeit recht bekannte Grazer Dichter Karl Gottfried Ritter von Leitner (1800-1890) zählte zum engsten Freundeskreis Jakob Lorbers, mit dem er nahezu ein Vierteljahrhundert lang freundschaftlich verkehrte. Er wurde dann auch Lorbers Biograph und schildert dessen „Schreibgeschäft“ wie folgt: „Fast täglich schon morgens vor dem Frühstück, welches er in seinem Eifer nicht selten unberührt stehen ließ, begann er sein Schreibgeschäft, das die Hauptaufgabe seines Daseins blieb. Dabei saß er an einem kleinen Tischchen – im Winter knapp neben dem Ofen – und führte ganz in sich gekehrt,…mehr

Produktbeschreibung
Der zu seiner Zeit recht bekannte Grazer Dichter Karl Gottfried Ritter von Leitner (1800-1890) zählte zum engsten Freundeskreis Jakob Lorbers, mit dem er nahezu ein Vierteljahrhundert lang freundschaftlich verkehrte. Er wurde dann auch Lorbers Biograph und schildert dessen „Schreibgeschäft“ wie folgt: „Fast täglich schon morgens vor dem Frühstück, welches er in seinem Eifer nicht selten unberührt stehen ließ, begann er sein Schreibgeschäft, das die Hauptaufgabe seines Daseins blieb. Dabei saß er an einem kleinen Tischchen – im Winter knapp neben dem Ofen – und führte ganz in sich gekehrt, mäßig schnell, aber ohne je eine Pause des Nachdenkens zu machen oder eine Stelle des Geschriebenen zu verbessern, ununterbrochen die Feder, wie jemand, dem von einem anderen etwas vorgesagt wird. Zu wiederholten Malen tat er, wenn er hiervon sprach, auch die Äußerung, er habe während des Vernehmens der ihm einsagenden Stimme auch die bildliche Anschauung des Gehörten. Seiner Aussage nach teilte er das innerlich Vernommene aber noch leichter mit, wenn er es einem andern mündlich kundgeben konnte. Und in der Tat diktierte er einigen seiner Freunde einzelne Aufsätze, ja ganze Werke von mehreren hundert Schriftbogen. Dabeisaß er neben dem Schreibenden, ruhig vor sich hinschauend und nie in seinem Redeflusse stockend oder irendeine Satzfügung oder auch nur einen einzelnen Ausdruck abändernd. Und wenn sein Diktieren durch Zufall auf kürzere oder längere Zeit, selbst für Tage und Wochen unterbrochen wurde, so vermochte er das bisher Geschriebene, ohne von demselben mehr als etwa die letzten Worte oder Zeilen nachgelesen zu haben, sogleich im richtigen Zusammenhang fortzusetzen.“ An einen Freund schrieb Lorber im Jahre 1858 über die in ihm redende Geistesquelle, die er als die Stimme Jesu Christi, das lebendige Wort Gottes empfand: „Bezüglich des innern Wortes, wie man dasselbe vernimmt, kann ich, von mir selbst sprechend, nur sagen, daß ich des Herrn heiligstes Wort stets in der Gegend des Herzens wie einen höchst klaren Gedanken, licht und rein, wie ausgesprochene Worte, vernehme. Niemand, mir noch so nahe stehend, kann etwas von irgendeiner Stimme hören. Für mich erklingt diese Gnadenstimme aber dennoch heller als jeder noch so laute materielle Ton. – Das ist aber nun auch schon alles, was ich Ihnen aus meiner Erfahrung sagen kann.“