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Die schönsten Gedichte des größten niederländischen Lyrikers erstmals auf Deutsch Remco Campert ist einer der größten Lyriker der Gegenwart, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde "eine intellektuelle Instanz" (Kristina Maidt-Zinke). Jetzt liegen die besten seiner Gedichte aus fünf Jahrzehnten von Remco Campert persönlich zusammengestellt endlich auch auf Deutsch vor. Mit einem Vorwort von Michael Krüger.

Produktbeschreibung
Die schönsten Gedichte des größten niederländischen Lyrikers erstmals auf Deutsch
Remco Campert ist einer der größten Lyriker der Gegenwart, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde "eine intellektuelle Instanz" (Kristina Maidt-Zinke). Jetzt liegen die besten seiner Gedichte aus fünf Jahrzehnten von Remco Campert persönlich zusammengestellt endlich auch auf Deutsch vor. Mit einem Vorwort von Michael Krüger.
Autorenporträt
Remco Campert, geb. 1929 in Den Haag. 1950-1966 Reisen durch Europa. Veröffentlicht seit 1950 Lyrik und Prosa. Kolumnen in Haagse Post und seit 1984 in De Volkskrant. Lebt in Amsterdam.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2012

Jagen und leben

In den Niederlanden zählt Remco Campert, geboren 1929, auch als Lyriker zu den Autoren, die jeder kennt, dem die Gegenwartsliteratur etwas bedeutet. Den Weg nach Deutschland haben bisher nur wenige seiner Gedichte gefunden. Da kommt ein "Reader" gerade recht, der Gedichte aus sechzig Jahren, chronologisch angeordnet, zu einer Sammelausgabe vereint. Eigentlich liebt Campert solche Sammelausgaben nicht: "Ich glaub nicht dass ich mich wohlfühlen würde / mit so 'ner sammelausgabe / alle miss- und kunstgriffe unausgegoren und überreif / seide und wolle geschrei und schaumschlägerei / nebeneinander nacheinander / ein großer chronologischer eintopf." Da möchte man widersprechen: Denn was hier zu einem "Eintopf" zusammengekocht wurde, mag aus den unterschiedlichsten Ingredienzien bestehen, gehaltvoll und bekömmlich ist es allemal. Und gerade die Chronologie der Texte vermittelt dem Leser alles andere als Eintönigkeit; mit offensichtlich autobiographischem Bezug führt sie ihn vielmehr durch die Lebensalter, auf die der Titel des Bandes anspielt: Jagen, Leben, Erinnern. Allerdings gibt es auch Kontinuitäten: die betont schlichte, an Alltagsdingen und ganz subjektiven Sichtweisen orientierte Sprache, die selbstironische Relativierung der Beobachtungen, die permanente Reflexion des eigenen poetischen Tuns. Sprach- und Wortarbeit sind Camperts Sache; da leben die seinerzeit avantgardistischen Positionen der "Vijftigers" ("Die Fünfziger") nach, einer nicht nur literarischen Kunstbewegung, die nach dem Krieg allem Alten und herkömmlich Schönen den Garaus machen wollte: Schönheit ist verdächtig, man sollte sie gerade daran erkennen, dass man sie als solche gar nicht bemerkt. Diese einigermaßen schwierige Operation hätte dem deutschen Leser vielleicht erleichtert werden können, wenn ihm wenigstens hin und wieder ein Blick von den Übersetzungen auf die Originaltexte gestattet worden wäre. (Remco Campert: "Jagen, Leben, Erinnern". Gedichte 1951-2011. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg. Arche Literaturverlag, Zürich - Hamburg 2011. 176 S., geb., 18,- [Euro].) WSg.

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