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Rom war gestern, Riga ist heute, Reykjavík ist morgen.
Was wartet hinter der nächsten Kurve? Ein Vulkanausbruch? Ein schlafendes Schaf? Oder ein Mittsommernachtsfest? Zwei Fotografen erkunden und erspüren Island zu allen Jahreszeiten, das Land mythischer Schönheit und rasanter Wetterwechsel, die Insel im Atlantik, auf der die Glut der Erde das ewige Eis berührt. Heike Ollertz hat die ganze Kraft der einsamen Landschaften in berückende Farbbilder gebannt, Edgar Herbst kommt den Menschen und ihrer rauen Energie in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien ungewöhnlich nahe. Ein Bildband voller…mehr

Produktbeschreibung
Rom war gestern, Riga ist heute, Reykjavík ist morgen.

Was wartet hinter der nächsten Kurve? Ein Vulkanausbruch? Ein schlafendes Schaf? Oder ein Mittsommernachtsfest? Zwei Fotografen erkunden und erspüren Island zu allen Jahreszeiten, das Land mythischer Schönheit und rasanter Wetterwechsel, die Insel im Atlantik, auf der die Glut der Erde das ewige Eis berührt. Heike Ollertz hat die ganze Kraft der einsamen Landschaften in berückende Farbbilder gebannt, Edgar Herbst kommt den Menschen und ihrer rauen Energie in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien ungewöhnlich nahe. Ein Bildband voller Gegensätze über ein Land, das seine Geheimnisse tief in sich trägt und viel wärmer sein kann als sein Klima.
Autorenporträt
Nikolaus Gelpke, Jahrgang 1962, aufgewachsen vor allem in der Schweiz und in Italien, gehört zu den Gründungsmitgliedern von mare. Dogsitter in Halifax, Taucher auf einer kanadischen Austernfarm, Forschungstaucher für die Uni Zürich und Greenpeace, Tauchfahrten mit Jacques Piccard im Tauchboot F. A. Forrel, 1984 an die Uni Kiel und Abschluss des Studiums als Dipl. Meeresbiologe. Begeisterter, aber durchschnittlicher Segler. Die Leidenschaft für die See führte zur Idee von mare. Seither ist er dessen Chefredakteur und Verleger. Heike Ollertz, 1967 in Duisburg geboren, absolvierte ihre Ausbildung zur Fotografin am Lette-Verein in Berlin und ist Meisterschülerin der Hochschule der Künste Berlin. Für den Island-Bildband hat Ollertz im klassischen Landschaftsformat 6 x 9 cm mit einer Alpa 12 gearbeitet. Alle Aufnahmen im Buch entstanden analog. Edgar Herbst, 1961 in Bad Lauterberg geboren, studierte an der Fachhochschule Darmstadt Fotografie und war lange als Gesellschaftsfotograf u.a. für 'Stern', 'Gala' und 'Spiegel' tätig. Seit 2001 lebt er in Berlin und hat sich aus der Magazinwelt zurückgezogen. Bis heute ist er der analogen s/w-Technik treu geblieben und fotografiert nur noch Liebhaberprojekte, wie den Bildband über Island.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2012

Tanz zwischen den tektonischen Platten

Schon wieder ein Island-Bildband? Ja, aber dieser ersetzt alle anderen. Das schafft Platz im Regal. Eine Fotografin, Heike Ollertz, und ein Fotograf, Edgar Herbst, durchstreiften monatelang die Insel, Ollertz fotografierte in Farbe und im Format sechs mal neun, Herbst, ein ehemaliger Klatschspaltenfotograf, hat Menschen in Schwarzweiß abgelichtet. Das strenge Konzept zieht sich durch den Bildband, es gibt kaum Text, einen Essay (Martina Wimmer), ein Vorwort, und die Informationen zu den Fotos gebündelt auf den letzten Seiten. So haben die Bilder Raum, ihre Wirkung zu entfalten. Edgar Herbsts Reykjavík gleicht manchmal Weegee's New York. Er zeigt, stark geblitzt, junge Männer in Heavy-Metal-Euphorie, eine Bewohnerin im schrillen Outfit, geblümtes Kleid, riesige Sonnenbrille, floristisches Hutgebilde. Oft aber stehen die Menschen im Dunst oder Nebel, und die Aufnahmen zeigen eher verwischte Konturen als genaue Porträts. Einen Netzmacher stellt Herbst so existenzialistisch dar wie einen grübelnden Schriftsteller, einen Kapitän zeigt er als Kunstsammler, einen Seemann als Outlaw. Geraucht wird viel auf den Fotos. Herbst lichtet die Partyjugend der Insel bei ihrem Tanz auf dem Vulkan ab. Doch manchmal dürfen die Isländerinnen und Isländer auch fröhlich sein, wie die sommersprossigen Jugendlichen im Westen oder Geschäftsleute im Hafen. Gewaltig und archaisch, einsam und rauh, so sieht Heike Ollertz die Insel. Sie fuhr weniger zu den Sehenswürdigkeiten, sondern war auf wackligen Booten in verlassenen Buchten unterwegs oder mit dem Geländewagen in völlig vereinsamten Landstrichen. Wer diese Landschaft durch Ollertz' Bilder betrachtet, kann verstehen, weshalb die Menschen so sind, wie Herbst sie zeigt: individualistischer und vielleicht wilder als Mitteleuropäer. Sogar ein scheinbar harmloses Landschaftsfoto offenbart, was darunterliegt: Die Wiese durchzieht ein klaffender Riss, die Lücke zwischen zwei tektonischen Platten, die jährlich zwei Zentimeter voneinander fortwandern - ein unsicherer Boden, auf dem der Mensch sich bewegt. Nicht nur der Isländer.

bär

"Island" von Heike Ollertz und Edgar Herbst. mareverlag, Hamburg 2012. 156 Seiten, zahlreiche Fotografien. Gebunden, 58 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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