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'Da erinnere ich mich, dass ich ihn hatte umbringen wollen. Und ich begreife, dass es dazu für immer zu spät ist. ' Die 35-jährige Eli beobachtet, wie ihr Freund vor ihrer Haustüre brutal ermordet wird. Mireille Zindels Debüt 'Irrgast' ist allerdings kein Krimi, sondern ein sprachlich wie inhaltlich herausragender Roman über eine einsame Frau, über eine tragische Beziehung und den Weg zurück zu sich selbst. 'Irrgast' erzählt die Geschichte der 35-jährigen Elisabeth Vil, die nach der Ermordung ihres verhassten Freundes in eine Art Fieberwahn gerät, völlig isoliert lebt, jegliche sozialen…mehr

Produktbeschreibung
'Da erinnere ich mich, dass ich ihn hatte umbringen wollen. Und ich begreife, dass es dazu für immer zu spät ist. ' Die 35-jährige Eli beobachtet, wie ihr Freund vor ihrer Haustüre brutal ermordet wird. Mireille Zindels Debüt 'Irrgast' ist allerdings kein Krimi, sondern ein sprachlich wie inhaltlich herausragender Roman über eine einsame Frau, über eine tragische Beziehung und den Weg zurück zu sich selbst. 'Irrgast' erzählt die Geschichte der 35-jährigen Elisabeth Vil, die nach der Ermordung ihres verhassten Freundes in eine Art Fieberwahn gerät, völlig isoliert lebt, jegliche sozialen Kontakte aufgibt und erst durch die Bekanntschaft mit der extrovertierten Nachbarin Anna allmählich wieder ins Leben findet. 'Irrgast' entfaltet sich als intimes Kammerspiel, mit wenigen Schauplätzen und Figuren, die Geschichte ist dicht und knapp erzählt. Der jungen Autorin Mireille Zindel ist eine seltene, hervorragende Einheit aus Sprache und Geschichte gelungen, ein Roman voller unerwarteter Wendungen, ein Debut, das seinesgleichen sucht. 'Irrgast' lässt einen nicht mehr los und hallt lange nach.
Autorenporträt
Mireille Zindel (_1973), Germanistin / Romanistin, freie Texterinund Autorin. Lebt und arbeitet in Zürich. 'Irrgast' ist ihre ersteliterarische Publikation. Trägerin des Literatur-Preises der Marianneund Curt Dienemann-Stiftung 2007.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.2008

Anna und Blume

Eli und Elias waren ein Paar. Dass es eine Horrorbeziehung gewesen sein muss, erfährt man erst im Verlauf dieses intensiven Debüts der Schweizerin Mireille Zindel. Elias war ein Scheusal, ein cholerischer Herrenmensch, unter dessen rhetorischer Gewalt man sich hinwegducken musste wie unter einem Wellenkamm. Schon auf der ersten Seite ist dieser Elias allerdings Geschichte, denn Eli muss mit ansehen, wie er auf offener Straße erstochen wird. Danach setzt die Erinnerung aus. Ein Trauma, das im Buch auch mit dissoziativer Amnesie benannt ist, löst die Phase der seelischen Folter ab. Was für eine Überforderung auch. Da hat man jahrelang Überlebenstechniken entwickelt, und genommen wird einem auch noch der Triumph der wahnsinnigen Tat. "Ich hätte ihn umgebracht", leiert es aus der Erzählerin heraus, "man ist mir zuvorgekommen." Zu Hause starrt sie Fotos an, auf denen sie "niemanden erkennt", gießt Blumen, "nachdem sie vertrocknet sind". Bis eines Tages Anna vor der Tür steht. "Ich lasse sie rein." Schwer zu sagen, wer oder was Anna ist, doch sie scheint unbeirrt in ihrer Absicht, die Erzählerin kennenzulernen. Und diese? "Ich erinnere mich, dass ich unter ihrem Blick existiere." "Irrgäste" sind Vögel, die es herübergeweht hat von weit abgelegenen Zugwegen. In diesem gelungenen Kammerspiel weht es ein bisschen aus allen Richtungen, nebenbei wird ein Mord nicht aufgeklärt, sondern fragwürdig. (Mireille Zindel: "Irrgast". Roman. Salis Verlag, Zürich 2008. 132 S., geb., 16,90 [Euro].) teut

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'... intensives Debüt ...' (Frankfurter Allgemeine Zeitung)'... exquisites Kammerspiel voller Nachhall.' (Neue Zürcher Zeitung)