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Rudolf Richter is one of the leading pioneers in the field of the New Institutional Economics in Germany. The articles in this Festschrift were written by renowned scholars from Germany and other countries. In addition to general perspectives on the New Institutional Economics, the Festschrift also contains articles on the theory of the firm, economic contract theory, on pricing and competition, macroeconomics and monetary economics and on various aspects of law and economics.

Produktbeschreibung
Rudolf Richter is one of the leading pioneers in the field of the New Institutional Economics in Germany. The articles in this Festschrift were written by renowned scholars from Germany and other countries. In addition to general perspectives on the New Institutional Economics, the Festschrift also contains articles on the theory of the firm, economic contract theory, on pricing and competition, macroeconomics and monetary economics and on various aspects of law and economics.
Autorenporträt
is the Head of the Risk Management Division at the European Central Bank.

holds the Chair for Industrial Economics and Competition Policy at the Ruhr-University of Bochum since 2004 and has been a Research Professor at the German Institute für Economic Research (DIW) in Berlin since 2005.

holds the Chair for Network Economics and Information and Communication Economics at the TU Berlin since 2003 and is Head of the Department for Information Society and Competition at the German Institute für Economic Research (DIW) in Berlin.

Geboren 1926; 1949 Diplom-Kaufmann; 1951 Promotion; 1953 Habilitation; 1964-94 Ordentlicher Professor (jetzt: "Universitätsprofessor") für Nationalökonomie, insb. Wirtschaftstheorie an der Universität des Saarlandes; seit 1994 emeritiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2007

Moderne Ökonomik
Eine Festschrift mit Beiträgen zur Theorie der Institution

Die Welt ist nicht so einfach, wie es die Modellannahmen in der herkömmlichen ökonomischen Theorie nahelegen. Die "vollkommene Konkurrenz" ist ebenso eine Fiktion wie die blitzschnelle, reibungslose Anpassung der Akteure an veränderte Preise und Kosten oder das Bild vom rationalen, eigeninteressierten "Homo oeconomicus". Darunter litt die Erklärungskraft der Theorie. Viel Häme kam und kommt aus Nachbardisziplinen wie der Philosophie, der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Psychologie.

Eine wirklich nützliche Entwicklung indes hat die Wirtschaftswissenschaft mit der Entstehung der "Neuen Institutionenökonomik" genommen, die eng mit den Nobelpreisträgern Ronald Coase und Douglass North verbunden ist. Um ihre Verbreitung in Deutschland hat sich besonders der Saarbrücker Ökonom Rudolf Richter verdient gemacht; ihm zu Ehren haben Schüler und Weggefährten eine Festschrift herausgebracht.

Die Institutionenökonomik setzt an der Erkenntnis an, dass es "Transaktionskosten" gibt - die Anbahnung des wirtschaftlichen Austauschs, die dazu notwendige Definition und Sicherung der Eigentumsrechte, der Vertragsabschluss und die Abwicklung gehen in der Regel mit Kosten einher. Damit sind nicht etwa die greifbaren Transportkosten gemeint, sondern beispielsweise die Zeit und Energie, welche die Beteiligten aufbringen müssen. Dass es Transaktionskosten gibt, führt zu Erscheinungen, die in der herkömmlichen Theorie nicht vorgesehen sind, in der Realität aber schwierige Fragen aufwerfen.

Wieso zum Beispiel sind manche Unternehmen auf eine Weise vertikal integriert, die angesichts des Kerngeschäfts völlig unplausibel erscheint? Warum sind manche Verträge arg lückenhaft? In vielen Fällen sind die Transaktionskosten so hoch, dass man am besten alles selber macht - oder dass man nicht alle Konditionen präzise festlegen kann. Wo die Transaktionskosten hoch sind, werden die Menschen jedoch erfinderisch und schaffen, zumeist spontan, Institutionen, Normen und Regeln, die diese Kosten senken. All das ist Gegenstand der Institutionenökonomik.

Der von Ulrich Bindseil (EZB), Justus Haucap (Universität Bochum und Monopolkommission) und Christian Wey (TU Berlin) herausgegebene Band ist in thematische Blöcke untergliedert. Oliver Williamson (University of California), einer der prägenden Köpfe der Zunft, und Claude Ménard (Sorbonne) skizzieren allgemeine Perspektiven des Fachs. Es folgen Abschnitte über die Theorie der Firma, über die Vertragstheorie, über Preise und Wettbewerb, über Makroökonomik, Geld und Banken sowie über "Law and Economics", die moderne Verbindung von Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die Beiträge sind allesamt in englischer Sprache verfasst, was sich bei manchen Autoren - zum Beispiel Ivo Bayer (Prag) und Holger Bonus (Münster) - indes nicht gerade als glückliche Wahl entpuppt.

Spannend ist der Beitrag von Christian Pfeil und Thorsten Posselt (Universität Wuppertal). Die beiden Wissenschaftler gehen der Frage nach, warum Kundenbindungsprogramme (Treuepunkte, Bonushefte) im Einzelhandel so beliebt sind - und kommen auf der Basis von empirischen Analysen zu dem Ergebnis, dass es den Händlern weniger darum geht, die Kunden glücklich zu machen und infolgedessen auf weitere Einkäufe hoffen zu dürfen, als schlicht den Preiswettbewerb zu entschärfen. Bonusprogramme sind also "künstliche Wechselbarrieren" mit wettbewerbswidrigem, preistreibendem Effekt.

Der Berner Ökonom Ernst Baltensperger setzt sich mit der Idee des Währungswettbewerbs nach Friedrich A. von Hayek auseinander. Die Hoffnung, dass sich in der heilsamen Konkurrenz verschiedener Emittenten von Zahlungsmitteln derjenige durchsetzen wird, dessen Geld am solidesten ist, hält er für naiv. Baltensperger verteidigt das Emissionsmonopol der Zentralbanken vor allem mit dem Hinweis darauf, dass ein System verschiedener Geldemittenten mit erheblichen Transaktionskosten, mit Kosten der Informationsbeschaffung, der Rechnungslegung und der Aufbewahrung einhergehen würde.

Der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler Wernhard Möschel (Tübingen) dämpft in seinem Beitrag die verbreiteten Ängste vor Großfusionen und warnt vor Populismus. Die bestehenden Systeme der Fusionskontrolle in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union seien in der Lage, den Wettbewerb effektiv zu sichern.

KAREN HORN

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