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»Ein Meisterwerk, das uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt.« THE GUARDIANAuf einer Insel geschieht Sonderbares: Immer mehr Dinge verschwinden. Zunächst die Hüte, dann alle Vögel, bald gibt es keine Rosen mehr ... Auch die Erinnerung der Bewohner verblasst - bis auf die einiger weniger, die nichts vergessen können und von der Erinnerungspolizei verfolgt werden. Unter großer Gefahr versteckt eine junge Schriftstellerin ihren Verleger, dem die Festnahme droht. Doch die Razzien der Polizei kommen immer näher. Allein der Abschluss ihres neuen Romans, so hofft sie, könnte helfen, die...
»Ein Meisterwerk, das uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt.« THE GUARDIAN
Auf einer Insel geschieht Sonderbares: Immer mehr Dinge verschwinden. Zunächst die Hüte, dann alle Vögel, bald gibt es keine Rosen mehr ... Auch die Erinnerung der Bewohner verblasst - bis auf die einiger weniger, die nichts vergessen können und von der Erinnerungspolizei verfolgt werden. Unter großer Gefahr versteckt eine junge Schriftstellerin ihren Verleger, dem die Festnahme droht. Doch die Razzien der Polizei kommen immer näher. Allein der Abschluss ihres neuen Romans, so hofft sie, könnte helfen, die Vergangenheit zu bewahren ...
Auf der Shortlist des National Book Award und des International Booker Prize
»Ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur.« FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Auf einer Insel geschieht Sonderbares: Immer mehr Dinge verschwinden. Zunächst die Hüte, dann alle Vögel, bald gibt es keine Rosen mehr ... Auch die Erinnerung der Bewohner verblasst - bis auf die einiger weniger, die nichts vergessen können und von der Erinnerungspolizei verfolgt werden. Unter großer Gefahr versteckt eine junge Schriftstellerin ihren Verleger, dem die Festnahme droht. Doch die Razzien der Polizei kommen immer näher. Allein der Abschluss ihres neuen Romans, so hofft sie, könnte helfen, die Vergangenheit zu bewahren ...
Auf der Shortlist des National Book Award und des International Booker Prize
»Ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur.« FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Yoko Ogawa gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit zahlreichen namhaften Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt war sie für den 'National Book Award' nominiert und auf der Shortlist des 'International Man Booker Prize' vertreten. Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Romane 'Das Geheimnis der Eulerschen Formel', 'Das Museum der Stille', 'Schwimmen mit Elefanten', 'Liebe am Papierrand', 'Hotel Iris', 'Der Herr der kleinen Vögel', 'Zärtliche Klagen', 'Augenblicke in Bernstein' und 'Insel der verlorenen Erinnerung' vor. Sabine Mangold lebt in Berlin. Aus dem Japanischen übersetzte sie u. a. Werke von Haruki Murakami und Yoko Ogawa.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau TB
- Originaltitel: Hisoyaka na Kesshô
- Artikelnr. des Verlages: 656/33903
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 350
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 114mm x 27mm
- Gewicht: 278g
- ISBN-13: 9783746639031
- ISBN-10: 3746639034
- Artikelnr.: 62930664
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Steffen Gnam liest Yoko Ogawas Romandystopie um einen totalitären Staat, der seinen Bürger unter Strafe die Erinnerung verbietet, und eine Schriftstellerin und ihren Lektor, die sich dagegen stemmen, als Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur. Die Darstellung von Erinnerungspolizisten und "kafkaesken Behörden" gemahnt Gnam an den Nationalsozialismus wie an die chinesische Kulturrevolution. Ein immens politischer Text, findet Gnam.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Sprechen wir nicht über Sprachverlust
Die unerträgliche Leichtigkeit des Vergessens: Yoko Ogawas Roman "Insel der verlorenen Erinnerung" imaginiert ein totalitäres Staatsgebilde
Eine Insel ist dem Vergessen anheimgefallen. Nach und nach verschwinden die Dinge und Essenzen des täglichen Lebens wie Hüte, Rosen, Glocken, Parfüm, Vögel oder eine Fähre und mit ihnen die Erinnerung ihrer Aura, Namen und Funktion.
Die Prosa Yoko Ogawas kreist um Einbrüche des Sonderbaren und Absonderlichen oder dunkler Parallelwelten und Mächte in den uniformen Alltag, um Auslöschungsphantasien und Amnesien der Empathie. Ihr in Japan 1994 erschienener, für den letztjährigen International Booker Prize nominierter Roman "Insel der
Die unerträgliche Leichtigkeit des Vergessens: Yoko Ogawas Roman "Insel der verlorenen Erinnerung" imaginiert ein totalitäres Staatsgebilde
Eine Insel ist dem Vergessen anheimgefallen. Nach und nach verschwinden die Dinge und Essenzen des täglichen Lebens wie Hüte, Rosen, Glocken, Parfüm, Vögel oder eine Fähre und mit ihnen die Erinnerung ihrer Aura, Namen und Funktion.
Die Prosa Yoko Ogawas kreist um Einbrüche des Sonderbaren und Absonderlichen oder dunkler Parallelwelten und Mächte in den uniformen Alltag, um Auslöschungsphantasien und Amnesien der Empathie. Ihr in Japan 1994 erschienener, für den letztjährigen International Booker Prize nominierter Roman "Insel der
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verlorenen Erinnerung" ist als Dystopie eines totalitären Staates ungewohnt politisch.
Wenn Dinge verschwinden, gilt es für die Bewohner, sich ihrer Überreste zu entledigen. Wer sich dennoch ihrer entsinnen kann, gerät ins Visier der "Erinnerungspolizei". Die Mutter der namenlosen Erzählerin, eine Bildhauerin, die in Hohlräumen von Skulpturen Fragmente der Vergangenheit (das Ticket einer Fähre, Brausetabletten) verbarg, wurde bereits fünfzehn Jahre zuvor von einem Spezialkommando abtransportiert. Der protestlose Berufswechsel - ein Hutmacher fertigt nach dem Verschwinden der Hüte Regenschirme, eine Kosmetikerin wird Hebamme - offenbart die unerträgliche Leichtigkeit des Vergessens: Wahn wird Routine, das Böse Formsache.
Die der deportierten Mutter verpflichtete Heldin, eine Romanautorin, schließt sich mit ihrem Lektor als letztem Unbeugsamen und Erinnerungsbegabten kurz. Sie beschließt, ihn in einer Kammer ohne Tageslicht in ihrem Haus zu verstecken. Mit ihm möchte sie ihren Roman vollenden, als Reservoir der Erinnerungen und Antidot zum Vergessen. Nur einem alten Mann, der seinen Lebensabend auf einer ausrangierten Fähre verbringt, erzählt sie das Geheimnis. Als ihr Vertrauter zieht er nach einem Tsunami in ihr Haus, wo beide gemeinsam nun den Lektor in seinem Refugium umsorgen.
Neben dem Nationalsozialismus und Anne Frank als Schlüssellektüre der jungen Yoko Ogawa evoziert das Buch im Zerstören dekadenter Objekte die chineische Kulturrevolution. Es zeichnet zeitlose Allegorien und Infrastrukturen der Bürgerbewertung wie eine kafkaeske Behörde und labyrinthartige "Organisation" mit komplexem Verwaltungsapparat und eigenem Alphabet. Surreale Diktaturbeschwörungen im Text sind Zahnradgetriebe, die Mishimas Roman "Tempelbrand" beschwörende Schönheit der brennenden Bibliothek und erloschene Leuchttürme.
Mit dem Kunstgriff des Romans im Roman - über eine Stenotypistin, die ihre Stimme verlor - überblendet Yoko Ogawa Ohnmachtserzählungen von Abhängigkeit und Unterwerfung. Im Reich der erkalteten Sinne vermag die Schriftstellerin durch das "intakte Herz" ihres Lektors und Liebhabers den Roman im tragischen Finale zu vollenden: Yoko Ogawa deutet eine wiedererlernte Menschwerdung und Weltrettung durch Künstler und Untergrundkämpfer an. Ihr Buch ist ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur: "Ich fragte mich, was wäre, wenn eines Tages die Wörter verschwinden würden. Aber nur im Stillen. Weil etwas wahr werden kann, sobald man es laut ausspricht."
STEFFEN GNAM
Yoko Ogawa: "Insel der
verlorenen Erinnerung".
Roman.
Aus dem Japanischen von Sabine Mangold. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2020. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn Dinge verschwinden, gilt es für die Bewohner, sich ihrer Überreste zu entledigen. Wer sich dennoch ihrer entsinnen kann, gerät ins Visier der "Erinnerungspolizei". Die Mutter der namenlosen Erzählerin, eine Bildhauerin, die in Hohlräumen von Skulpturen Fragmente der Vergangenheit (das Ticket einer Fähre, Brausetabletten) verbarg, wurde bereits fünfzehn Jahre zuvor von einem Spezialkommando abtransportiert. Der protestlose Berufswechsel - ein Hutmacher fertigt nach dem Verschwinden der Hüte Regenschirme, eine Kosmetikerin wird Hebamme - offenbart die unerträgliche Leichtigkeit des Vergessens: Wahn wird Routine, das Böse Formsache.
Die der deportierten Mutter verpflichtete Heldin, eine Romanautorin, schließt sich mit ihrem Lektor als letztem Unbeugsamen und Erinnerungsbegabten kurz. Sie beschließt, ihn in einer Kammer ohne Tageslicht in ihrem Haus zu verstecken. Mit ihm möchte sie ihren Roman vollenden, als Reservoir der Erinnerungen und Antidot zum Vergessen. Nur einem alten Mann, der seinen Lebensabend auf einer ausrangierten Fähre verbringt, erzählt sie das Geheimnis. Als ihr Vertrauter zieht er nach einem Tsunami in ihr Haus, wo beide gemeinsam nun den Lektor in seinem Refugium umsorgen.
Neben dem Nationalsozialismus und Anne Frank als Schlüssellektüre der jungen Yoko Ogawa evoziert das Buch im Zerstören dekadenter Objekte die chineische Kulturrevolution. Es zeichnet zeitlose Allegorien und Infrastrukturen der Bürgerbewertung wie eine kafkaeske Behörde und labyrinthartige "Organisation" mit komplexem Verwaltungsapparat und eigenem Alphabet. Surreale Diktaturbeschwörungen im Text sind Zahnradgetriebe, die Mishimas Roman "Tempelbrand" beschwörende Schönheit der brennenden Bibliothek und erloschene Leuchttürme.
Mit dem Kunstgriff des Romans im Roman - über eine Stenotypistin, die ihre Stimme verlor - überblendet Yoko Ogawa Ohnmachtserzählungen von Abhängigkeit und Unterwerfung. Im Reich der erkalteten Sinne vermag die Schriftstellerin durch das "intakte Herz" ihres Lektors und Liebhabers den Roman im tragischen Finale zu vollenden: Yoko Ogawa deutet eine wiedererlernte Menschwerdung und Weltrettung durch Künstler und Untergrundkämpfer an. Ihr Buch ist ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur: "Ich fragte mich, was wäre, wenn eines Tages die Wörter verschwinden würden. Aber nur im Stillen. Weil etwas wahr werden kann, sobald man es laut ausspricht."
STEFFEN GNAM
Yoko Ogawa: "Insel der
verlorenen Erinnerung".
Roman.
Aus dem Japanischen von Sabine Mangold. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2020. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
Eine verstörende Dystopie, die zum Nachdenken anregt!
Zum Inhalt
Yoko Ogawa entführt die Leser in eine Welt, die nachdenklich stimmt. Mit der jungen Schriftstellerin hat sie eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Aus der Sicht von der jungen Frau, erleben wir das …
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Eine verstörende Dystopie, die zum Nachdenken anregt!
Zum Inhalt
Yoko Ogawa entführt die Leser in eine Welt, die nachdenklich stimmt. Mit der jungen Schriftstellerin hat sie eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Aus der Sicht von der jungen Frau, erleben wir das Verschwinden von Dingen und Erinnerungen. Sie bringt dem alten Mann, viel Empathie entgegen. Hat er doch auch viele Dinge, Beruf und Erinnerungen verloren. Ihr Verleger R ist ein Mensch, dem sie Vertrauen schenkt. Mit ihm kann sie offen sprechen. Als R Gefahr läuft von der Erinnerungspolizei entdeckt zu werden, schaffen der alte Mann und sie ein Versteck in ihrem Haus. Auf der Insel verschwinden immer mehr Dinge. Keiner vermisst sie hinterher. Jeder vernichtet freiwillig Dinge, die es nicht mehr gibt. Die Erinnerungspolizei weitet ihre Razzien immer mehr aus. Denn nicht bei allen Menschen sind die Erinnerungen gelöscht …..
Meine Meinung
1. Satz: Manchmal frage ich mich, was auf der Insel zuerst verschwand.
Ich habe zu lesen begonnen und war fasziniert von dieser verstörenden Insel. Die Menschen haben keine Namen. Da gibt es den Hutmacher, der seinen Beruf nicht mehr hat, weil es keine Hüte mehr gibt. Der verstorbene Vater der Schriftstellerin konnte zu Lebzeiten seinen Beruf als Ornithologe noch ausführen. Jetzt gibt es keine Vögel mehr. So verschwinden mit jedem Tag Dinge und Erinnerungen. Das Verschwinden von Rosen hat die Inselbewohner fasziniert. Alle Blütenblätter hat der Wind in den Fluss geweht, was dem Ganzen einen märchenhaften Anblick verliehen hat.
Ich habe ständig überlegt, wer für das Verschwinden von Dingen und Erinnerungen verantwortlich sein könnte. Habe mich gefragt, wie wie es sein kann, dass Dinge und Erinnerungen in kürzester Zeit in Vergessenheit geraten. Die Erinnerungspolizei hat mich irgendwie an die Gestapo erinnert. Früher wurden Juden verhaftet und weggebracht. In dieser Dystopie werden Menschen verfolgt, die ihre Erinnerungen behalten haben. Menschen wie R, die mit Leibeskräften gegen das Vergessen kämpfen.
Trotz schöner Momente hat die düstere Atmosphäre die Oberhand behalten. Früchte fallen von den Bäumen. Egal ob reif oder unreif. Sie liegen noch nicht richtig am Boden, schon sind sie vergessen. Die Nahrungsmittel werde immer weniger. Es hört kaum noch auf zu schneien. Ganze Familien werden weggebracht. Haustiere bleiben sich selbst überlassen. Kaum einer auf der Insel hinterfragt das Ganze. Alles wird hingenommen und schön geredet. Dinge verbrannt, weil es sie nicht mehr gibt und in keinem Haushalt mehr gefunden werde dürfen.
Besonders gut hat mir die Geschichte in der Geschichte gefallen. Die Schriftstellerin arbeitet an einem Manuskript. Aber was würde passieren, wenn es keine Worte mehr gibt?
Fazit
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Der Schreibstil ist leicht und locker und stellenweise poetisch und verspielt. Die kalte und verstörende Atmosphäre hat mich frösteln lassen. Was will uns die Autorin sagen? Kann es sein, dass wir uns mitten drinnen befinden? Kann es sein, dass wir uns mit zu vielen Dingen abfinden, statt sie zu hinterfragen? Wo sind unsere Insekten geblieben? Warum gibt es immer weniger Vögel? Wir wissen es. Aber wir finden uns damit ab. Vergessen sämtliche Vogelarten. Die Gletscher verschwinden. Mit ihnen der Lebensraum für die Tiere dort. Ich könnte jetzt immer weiter schreiben. Aber über was? Das habe ich jetzt vergessen ……
Eine absolute Empfehlung von mir. Vielen Dank Yoko Ogawa, für dieses Meisterstück.
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