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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Zunächst einmal macht Gustav Seibt klar, was "In Plüschgewittern" alles nicht ist: zum Beispiel keine "östliche Nostalgie-Literatur" mit "lascher Ironie" a la Thomas Brussig, aber auch kein westlich geprägter Berlin-Roman mit "popästhetischen Differenzbestimmungen", um nur die bekanntesten Spielarten des heute Üblichen zu nennen. Aber ein Berlin-Roman ist "In Plüschgewittern" schon. Er spielt sogar zum Teil an hippen Orten wie dem Kaffee Burger in der Torstraße (Seibt hat die Infamie, diese Kneipe durch genaue Nennung des Orts für alle potenziellen Berlin-Touristen auffindbar zu machen). Aber Herrndorf geht darüber hinaus. Einen genauen Zeit- und Ortsstempel hat sein Roman für Seibt genau darum, weil er mehr sein will als ein weiterer Berlin-Roman, weil er zum Beispiel so genaue Bilder findet für die Wahrnehmungsstörungen des Protagonisten. Und da Herrndorf auch eine sehr moderne Prosa für eine Art neuer romantischer Naturbeschreibung zu finden scheint, bekommt sein Roman von Seibt das Prädikat "lesenswertes Kunstwerk".

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Ein Roman aus der Mitte Berlins und dem Zentrum einer verlorenen Generation. Die Zeit