• Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Auf dem Schieferdach einer Kirche in Los Angeles arbeiten zwei Männer. Der jüngere von ihnen gerät ins Rutschen. Im letzten Augenblick hält ihn der ältere am Handgelenk fest und rettet ihn. Dieser ältere Mann, Rand, ist Bergsteiger. Eines Tages verlässt er unvermittelt seine Arbeit und die Frau, mit der er zusammenlebt, um nach Genf zu fliegen und in den Alpen zu klettern. Er nimmt sich ein Zimmer in Chamonix und beginnt mit einem Bekannten zu trainieren. Er verabredet sich mit einem amerikanischen Bergsteiger, den Zentralpfeiler des Freney zu ersteigen. Als dieser krank wird, macht Rand die…mehr

Produktbeschreibung
Auf dem Schieferdach einer Kirche in Los Angeles arbeiten zwei Männer. Der jüngere von ihnen gerät ins Rutschen. Im letzten Augenblick hält ihn der ältere am Handgelenk fest und rettet ihn.
Dieser ältere Mann, Rand, ist Bergsteiger. Eines Tages verlässt er unvermittelt seine Arbeit und die Frau, mit der er zusammenlebt, um nach Genf zu fliegen und in den Alpen zu klettern. Er nimmt sich ein Zimmer in Chamonix und beginnt mit einem Bekannten zu trainieren. Er verabredet sich mit einem amerikanischen Bergsteiger, den Zentralpfeiler des Freney zu ersteigen. Als dieser krank wird, macht Rand die Tour alleine - eine fast unmögliche Aufgabe. Ein Sturm hält ihn in der Wand fest, aber er überlebt. Den Winter verbringt Rand in einem ungeheizten Zimmer, er hat kaum Geld, ab und zu kann er arbeiten, er lernt eine junge Frau kennen und zieht zu ihr. Im Frühjahr findet ihn ein Freund, der ebenfalls leidenschaftlicher Bergsteiger ist, Cabot. Gemeinsam planen sie, die Nordwand des Dru zu besteigen. In der Wand kommt es zur Katastrophe, Cabot stürzt ab. Zwar erholt sich Cabot, doch nach einem weiteren Sturz bleibt er gelähmt. Rand aber kann das nicht akzeptieren - er reist ihm nach, versucht mit allen Mitteln Cabot beizustehen und ihre gemeinsame Freundschaft zu retten.
Autorenporträt
James Salter, 1925 in New Jersey geboren, wurde 1945 Pilot bei der Air Force. Nach dem Abschied vom Militärdienst erschien 1957 sein erster Roman. Seitdem lebte er als freier Schriftsteller in New York, auf Long Island und in Aspen. James Salter verstarb im Juni 2015, nur wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag.
Rezensionen
"James Salter schreibt mit so knapper und disziplinierter Gestik, wie Piloten Flugzeuge bedienen oder Bergsteiger Haken einschlagen. " (Hans-Ulrich Treichel, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.04.2014

Das Herz eines
Leittiers
Bergsteigen und Russisches Roulette, das ist es, womit Männer sich ganz wesentlich beschäftigen, amerikanische Männer, man’s favorite sport. Ganz lakonisch zieht James Salter in diesem Buch – von 1979 – die Spiralen der Einsamkeit auf, ganz zärtlich, ganz unsentimental. Vernon Rand ist ein Wanderer, er wird nie wirklich bei den Frauen bleiben, bei denen er unterkommt, mit denen er schläft, die er liebt. Er geht nach Chamonix, bleibt dort den Winter über, besteigt die Alpengipfel, mit Freunden, auch allein. Er ist unterwegs, zwischen Suche und Davonlaufen. Salters Sätze wechseln die Perspektive rasend schnell, am Ende kommen sie – „Solo Faces“ heißt das Buch im Original – ortlos daher, schwebend: „Er fuhr bei Volta nach Osten, quer durch das Tal. Es war mittlerweile Nachmittag. Er war kein Söldner, der nur auf Zeit kämpfte, sagte er sich. Die Hände auf dem Lenkrad waren Veteranenhände. Sein Herz war ein treues Herz. Dinge haben eine Dauer, die durch ein verborgenes Gesetz bestimmt wird. Das zu begreifen, es zu akzeptieren, heißt, die Weisheit eines Tieres anzunehmen. Er war ein Veteran, ein Leittier, aber sein Rudel war verstreut, verschwunden.“  FRITZ GÖTTLER
    
    
James Salter: In der Wand. Roman. Aus dem Englischen von Beatrice Howeg. Berlin Verlag 2014. 236 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr