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Der Münzschatz von Prutting-Mühlthal, ca. 5 Kilometer nördlich von Rosenheim, wurde im Jahr 2000 geborgen. Die Fundstelle befindet sich auf einer schmalen Terrasse am Rande der Innauen. Unmittelbar östlich der Fundstelle steigt das Gelände steil um ca. 50 Höhenmeter an. Ein Merkmal, das diesen Fund hervorhebt, ist der Umstand, dass er der Zusammensetzung nach eher kein vorsätzlich verborgener Hortfund ist, sondern es sich um eine ohne Absicht in die Erde gekommene und kurzfristig aus dem Geldverkehr genommene Geldsumme handeln dürfte. 1289 Silbermünzen – das war vor gut 1770 Jahren der Sold…mehr

Produktbeschreibung
Der Münzschatz von Prutting-Mühlthal, ca. 5 Kilometer nördlich von Rosenheim, wurde im Jahr 2000 geborgen. Die Fundstelle befindet sich auf einer schmalen Terrasse am Rande der Innauen. Unmittelbar östlich der Fundstelle steigt das Gelände steil um ca. 50 Höhenmeter an. Ein Merkmal, das diesen Fund hervorhebt, ist der Umstand, dass er der Zusammensetzung nach eher kein vorsätzlich verborgener Hortfund ist, sondern es sich um eine ohne Absicht in die Erde gekommene und kurzfristig aus dem Geldverkehr genommene Geldsumme handeln dürfte. 1289 Silbermünzen – das war vor gut 1770 Jahren der Sold eines römischen Legionärs für fast neun Monate – wurden im Jahr 2000 am Übergang einer wichtigen Römerstraße über den Inn entdeckt. Das war viel Geld – wer auch immer der Besitzer war, er hat seine Barschaft wahrscheinlich nicht absichtlich vergraben, sondern unfreiwillig verloren. Hier könnte sich etwa im Jahr 239 n. Chr. ein persönliches Drama abgespielt haben, wie es sich aus der Fundstelle noch rekonstruieren ließe. Eine dicke Lehmschicht deckte die Münzen zu; möglicherweise wurde der Besitzer der Münzen von einem plötzlichen Hochwasser überrascht. Uns bescherte dieses Unglück den größten noch existierenden römischen Silbermünzenfund in Bayern, der einen guten Einblick in den Geldumlauf seiner Zeit bietet. Die frühesten Münzen des Fundes reichen über 160 Jahre zurück bis ins Jahr 72 n. Chr. – und die spätesten 103 Stück, geprägt 238/239 n. Chr., stammten ganz frisch aus der Münzstätte in Rom. Den Großteil des Fundes machen geringhaltige Münzen der severischen Dynastie aus. Über 83% des Gesamtfundes wurden unter den severischen Kaisern Septimius Severus, Caracalla, Elagabal und Severus Alexander geprägt.