Im Anfang war der Wasserstoff
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Produktdetails
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-13: 9783455088540
- ISBN-10: 3455088546
- Artikelnr.: 24062273
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Die Entwicklungsgeschichte des Universums vom Urknall bis zum Homo sapiens
Gibt es in unserer Welt Geist ohne Gehirn? Damit ist nicht „ein die Natur transzendierender ordnender Geist“ (15) gemeint, sondern eher die Beschreibung von in der Welt von Anfang an erkennbarer Eigenschaften …
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Die Entwicklungsgeschichte des Universums vom Urknall bis zum Homo sapiens
Gibt es in unserer Welt Geist ohne Gehirn? Damit ist nicht „ein die Natur transzendierender ordnender Geist“ (15) gemeint, sondern eher die Beschreibung von in der Welt von Anfang an erkennbarer Eigenschaften wie „Lernfähigkeit, das Sammeln von Erfahrungen, Phantasie, tastendes Probieren, spontaner Einfall und ähnliche(r) Kategorien“. (15)
Die Reise beginnt vor ca. 13 Milliarden Jahren mit einer kosmischen Explosion und sie endet voraussichtlich nach ca. 80 Milliarden Jahren, wobei niemand weiß, ob das Ende nicht wieder einen Neuanfang nach sich zieht. Wir befinden uns aktuell in der Frühphase der Entwicklung des Universums. Wissenschaftsjournalist Hoimar von Ditfurth (HvD) zeichnet die Geschichte anhand wichtiger Entdeckungen nach, wozu auch der Nachweis der kosmischen Hintergrundstrahlung durch Penzias und Wilson im Jahr 1965 gehört. (19)
HvD erläutert Theorien zur Entstehung der Planeten. Die Indizien sprechen dafür, dass die Erde „auf kaltem Wege“ (68) durch die Konzentration interstellarer Staubmassen entstanden ist. Vulkanismus verursachte die Weltmeere sowie eine Atmosphäre aus gasförmigen Substanzen. Es gab mehrere Atmosphären und HvD beschreibt die besondere Rolle des Sauerstoffs bei der Entwicklung des Lebens. „Der Sauerstoff in der heutigen Atmosphäre machte eine Wiederholung dieser Phase der Evolution des Lebendigen [Ur-Zeugung] ein für allemal unmöglich.“ (75)
Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? HvD stellt die Experimente von Stanley Miller vor, der in einem mit den chemischen Stoffen der Uratmosphäre gefüllten Glaskolben und unter Zuführung elektrischer Energie, Aminosäuren und damit Bausteine des Lebens entstehen ließ. (120) Er unterstreicht, dass es keine starre Grenze zwischen unbelebter und belebter Materie gibt. (136) Anhand von Untersuchungen am Enzym Cytochrom c wird nicht nur die Verwandtschaft aller biologischer Spezies belegt (172), sondern auch der Zeitpunkt der biologischen Trennung (175).
HvD spannt den Bogen von den Molekülen über die Einzeller bis hin zu den Mehrzellern. Mit den Mehrzellern tauchte die Sterblichkeit auf, denn Einzeller altern nicht und sterben nicht aus inneren Ursachen (262), zudem erfolgte eine Arbeitsteilung auf Zellebene (264), die sich als erfolgreiches Überlebensprinzip bewährte. Warum Lebewesen eines Tages den Sprung vom Wasser aufs Land unternommen haben, ist nicht bekannt, Fakt ist, dass das Land, zunächst als Kaltblüter, später als Warmblüter, erfolgreich als Lebensraum erschlossen wurde. Am (vorläufigen) Ende dieser Entwicklung steht der Mensch.
In der Anatomie und in den Funktionen des menschlichen Gehirns sind die Entwicklungsstufen der Evolution erkennbar. Die Evolution hat Spuren hinterlassen, wozu auch programmierte Verhaltensweisen (Instinkte) gehören, die beim Menschen durch die Vernunft (nicht immer erfolgreich) überlagert werden. Die Zusammenhänge hat HvD ausführlich in seinem Buch „Der Geist fiel nicht vom Himmel“ dargestellt. Welche Richtung die Evolution künftig einschlagen wird, ist nicht prognostizierbar. Insofern ist HvDs „galaktischer Überorganismus“ als Zukunftsvision zu verstehen.
HvD weicht schwierigen Fragen nicht aus und beschäftigt sich im Zuge seiner Ausführungen immer wieder mit Sinnfragen. So thematisiert er den Konflikt zwischen Theologie und Naturwissenschaft (134), relativiert den Zufall in der evolutiven Entwicklung (179), erläutert seine Vorstellungen von „Geist ohne Gehirn“ (238) und philosophiert über Tendenzen der Evolution (291). Natürlich hat sich die Naturwissenschaft, insbesondere die Mikrobiologie, weiterentwickelt. Das Buch ist wegen der verständlichen Gesamtschau dennoch lesenswert. HvD war auf unnachahmliche Weise in der Lage, isolierte Erkenntnisse der Spezialisten in einem interdisziplinären Gesamtzusammenhang darzustellen.
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Das Buch des Hoimar von Ditfurth ist ein Geschenk an alle Leser, die populärwissenschafltiche Berichte mögen aber auch für die, die es erstmalig wagen wollen. Für eine Inhaltszusammenfassung verweise ich auf den Rezensenten 'raumzeitreisender' hier. Eine klare Sprache, …
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Das Buch des Hoimar von Ditfurth ist ein Geschenk an alle Leser, die populärwissenschafltiche Berichte mögen aber auch für die, die es erstmalig wagen wollen. Für eine Inhaltszusammenfassung verweise ich auf den Rezensenten 'raumzeitreisender' hier. Eine klare Sprache, nachvollziehbare Argumentation und Verweise auf erfolgreiche wissenschaftliche Forschung machen das Buch zu einem Lesevergnügen mit gleichzeitigem Wissens- und Erkenntnisgewinn. Aufgeworfenen Fragen werden glänzend mit Hilfe logischer Schlußfolgerungen analysiert und dem Stand der Wissenschaft (etwa 1970) entsprechend weitergeführt. Der Autor scheut sich aber auch nicht in seinen Augen abwegige Argumentationen zu erwähnen und in einigen Fällen als eine Möglichkeit auch zuzulassen. Das macht ihn symphatisch und hebt ihn wohltuend ab von anderen Autoren und Rechtgläubigen. Eine tour d'horizon durch die Geschichte unserer Welt.
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Eine hoch bedeutsame Klarstellung aus Hoimar von Ditfurths Buch "Am Anfang war der Wasserstoff", hat mich besonders tief beeindruckt, Zitat aus dem Gedächtnis:
"Dass damit im Wasserstoff alles was jemals entstanden ist und in Zukunft entstehen wird, von Anfang als …
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Eine hoch bedeutsame Klarstellung aus Hoimar von Ditfurths Buch "Am Anfang war der Wasserstoff", hat mich besonders tief beeindruckt, Zitat aus dem Gedächtnis:
"Dass damit im Wasserstoff alles was jemals entstanden ist und in Zukunft entstehen wird, von Anfang als Möglichkeit enthalten war, ist insofern die bedeutsamste Entdeckung der modernen Naturwissenschaft, als sie jeden von uns, der sich dieser Einsicht nicht gewaltsam verschließen will, zur Anerkennung der Tatsache zwingt, dass diese Welt mit ihrer Geschichte eine Ursache hat, die nicht in ihr selbst liegen kann. Über diese eine, einzige Tatsache hinaus, ist jeder frei zu entscheiden, was er von einer Ursache halten will, die dem für uns aus dem Nichts entstandenen Atom, diesem einfachsten aller Elemente, Entwicklungsmöglichkeiten verliehen hat, die seine eigene Existenz und sein Nachdenken über diese Dinge ebenso einschließt, wie das ganze Universum". Zitat Ende.
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Hätte nie gedacht, dass mich ein wissenschaftliches Buch so in seinen Bann zieht! Sehr spannend!
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