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Nach der Rückkehr in ihren Heimatort hat die dauerzynische Katherine die Hoffnung, glücklich zu werden, längst aufgegeben. Die Dreißigjährige ist seit einem Jahr vom chronisch sensiblen Daniel getrennt, ständig auf der Suche nach neuen Affären und schwanger vom größten Hornochsen der Stadt. Der mimosenhafte Daniel hingegen versucht sein Glück in einer neuen Beziehung, in der sich alles um Esoterik, gesunde Ernährung und öde Liebesschwüre dreht. Das findet er so langweilig, dass er schon bald wieder anfängt, sich nach der nervigen Katherine zu sehnen. Dann taucht plötzlich ihr gemeinsamer…mehr

Produktbeschreibung
Nach der Rückkehr in ihren Heimatort hat die dauerzynische Katherine die Hoffnung, glücklich zu werden, längst aufgegeben. Die Dreißigjährige ist seit einem Jahr vom chronisch sensiblen Daniel getrennt, ständig auf der Suche nach neuen Affären und schwanger vom größten Hornochsen der Stadt. Der mimosenhafte Daniel hingegen versucht sein Glück in einer neuen Beziehung, in der sich alles um Esoterik, gesunde Ernährung und öde Liebesschwüre dreht. Das findet er so langweilig, dass er schon bald wieder anfängt, sich nach der nervigen Katherine zu sehnen. Dann taucht plötzlich ihr gemeinsamer Freund Nathan wieder auf, der ein Jahr lang auf Entziehungskur abgetaucht war. Mit seinen abstrusen Ideen rüttelt Nathan das Leben der drei ziemlich durcheinander. Sie raffen sich noch einmal auf, die Fehler ihrer Jugend auszubügeln. Und das hat auch mit ein paar kranken Kühen zu tun.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.11.2013

Wahnsinn trifft Kühe

Die Sätze von Sam Byers sind kurz, sehr kurz ("Ja, bitte"; "Nein, danke"). Oder sehr lang, verschachtelt und gespickt mit Kraftausdrücken: "Der Trick war, den richtigen Mann für den jeweiligen Moment zu finden, denn einen Mann zu vögeln, der einen hasste, wenn man sich ausnahmsweise gerade einmal mochte, war kontraproduktiv, und auf dem Gipfel des Selbsthasses einen Mann zu vögeln, der in einen verliebt war, ging gar nicht." Nun ist daran nichts Neues. Ist es also die vulgäre Sprache? Auch die haben Unzählige bereits literarisch zu adeln versucht. Byers bemüht sich ebenfalls darum. Nur kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, der Autor falle immer dann in die anale Phase zurück, wenn ihm die poetische keine Einfälle mehr beschert. Und das ist leider über weite Strecken des Romans der Fall.

Katherine, Daniel, Nathan leben in der nordenglischen Provinz. Dort, wo der Rinderwahnsinn Kühe verrückt werden lässt - und nicht nur sie. Auf je eigene Art und Weise sind die Protagonisten von einer idiopathischen Krankheit befallen, die spontan auftritt und keine Ursache kennt: der alltägliche Menschenwahnsinn. Katherine arbeitet als Facility Managerin bei einem Telekommunikationsunternehmen, wo sie die Sicherheitsstandards im Büro und die Kollegen im Bett prüft. Ihr Ex-Mann Daniel schafft für ein Nahrungsmittelforschungsinstitut und hat sich häuslich eingerichtet. Nathan taucht erst im Laufe der Geschichte auf, da er nach einem Drogenexzess in der Psychiatrie landete.

Allen dreien gemeinsam ist ihr Unglück: der Hass auf ihr gar nicht schlechtes Middle-Class-Leben. Dass einem die drei andauernd leidtun wollen, hat man recht bald begriffen. Das Ärgerliche an Byers' Werk ist nicht die gewollte Länge oder Kürze seiner Sätze, sondern der Umstand, dass sie sich nicht vorantasten, vielmehr stets Behauptung bleiben: pseudohintersinnige Nebelkerzen, die effektvoll sein wollen, ohne es zu sein ("Nicht, dass er sie attraktiv gefunden hätte; er konnte sich nur nicht vorstellen, sie nicht attraktiv zu finden"). Diese Blasiertheit ist das Hauptproblem des Buches. Und eines von vielen anderen Problemen. (Sam Byers: "Idiopathie". Ein Roman über Liebe, Narzissmus und kranke Kühe. Aus dem Englischen von Barbara Heller und Rudolf Hermstein. Tropen Verlag, Stuttgart 2013. 377 S., geb., 21,95 [Euro].)

phiko

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»Sam Byers ... liefert in "Idiopathie" das bitterböse Porträt einer Generation, die von einer Krankheit infiziert ist: dem Narzissmus. Er seziert die Psyche der Mittdreißiger mit messerscharfem Besteck: emotionaler Intelligenz, sprachlicher Präzision, Sarkasmus. Dabei gelingen ihm Dialoge, auf die Theaterautoren stolz wären.« Tobias Becker, Kultur Spiegel, Juli 2013 »Dass diese "Idiopathische Rindertrance" Metapher ist, ist klar. Dass Byers sie nie überspannt, erscheint einem angesichts der bloßgestellten Penetranz des Romanpersonals wie ein Musterbeispiel an Dezenz. Byers verrät seine Figuren nie - dafür kommt er ihnen viel zu nahe -, Gnade lässt er aber auch nie walten ... manchmal brüllend komisch ... und gleichzeitig zum Weinen wahr.« Wieland Freund, Die literarische Welt, 29.6.2013 »"Idiopathie" ist die wunderbare, bitterböse Miniatur einer narzisstischen Generation.« Stern, 4.7.2013 »"Idiopathie" ist ein Fest. Dafür sorgen der schwarze Humor, die Unmöglichkeit der Liebe,die schrulligen Charaktere und Sam Byers knackig-pointierte Sprache.« Frit,z RBB, August 2013 »... haifischscharfe Bilder und punktgenaue Dialoge.« Anja Rützel, Stuttgarter Nachrichten, 15.7.2013 »Mit "Idiopathie", sehr gut ins Deutsche übertragen von Barbara Heller und Rudolf Hermstein, stellt sich ein neuer britischer Autor vor, auf dessen weitere Werke wir uns freuen dürfen.« Andreas Frane, Nürnberger Zeitung, 30.7.2013 »... was Byers' Buch auszeichnet, sind ... die ausgeprägte Beobachtungsgabe des Autors im Feld des Allgemeinmenschlichen, verbunden mit der Fähigkeit, deren Ergebnisse sprachlich präzise und elegant umzusetzen, (fast) ohne die Pointen zu forcieren.« Hans von Trotha, Deutschlandradio Kultur, 12.6.2013 »Entzückend böse und fies!« WOMAN, Juni 2013 »Grandios, böse und hochironisch.« annabelle, 22.5.2013 »Witzige Dialoge, aberwitzige Begegnungen, präzise, detaillierte Beobachtungen einer englischen Krankheit, die nicht nur Mittdreißiger in der ostenglischen Provinz befallen hat. Eine Seuche, die nur das Spiegelbild und der Humor bannen können.« Ruthhard Stäblein, hr2 Kultur, 23.5.2013 »"Idiopathie" ist lesenswert wegen seines bitterbösen Humors und wegen eines schier unglaublichen psychologischen Einfühlungsvermögens, das Sam Byers für seine Figuren an den Tag legt.« Andreas Schröter, RuhrNachrichten, 25.5.2013 »Sam Byers erzählt mit britischem Humor und Tiefgang von der Möglichkeit und Unmöglichkeit der Liebe einer selbstbezogenen Generation vor dem Hintergrund von Hippie-Protesten, Selbstfindungsschwindeleien und kränkelnden Kühen.« Main-Post, 25.5.2013 »... geschliffen formulierte, gemeine Geschichten - im besten Falle noch mit tief-menschlichem Verständnis ausgestattet ... Sam Byers besitzt diese Gabe.« XAVER, September 2013…mehr