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Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkel." Wilhelm Busch (1832-1908) spricht in seinem Zitat zunächst den emotionalen Einfluss des Autors auf die Lyrik an. Sowohl Dichter als auch Leser können ihr Verhalten und Handeln mithilfe lyrischer Texte reflektieren. Ein Beispiel bietet Goethes Gedicht "Neue Liebe, neues Leben", in der die Reflexion des lyrischen Ichs über eine Liebesbeziehung, welche es als Einengung empfindet thematisiert wird. So…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkel." Wilhelm Busch (1832-1908) spricht in seinem Zitat zunächst den emotionalen Einfluss des Autors auf die Lyrik an. Sowohl Dichter als auch Leser können ihr Verhalten und Handeln mithilfe lyrischer Texte reflektieren. Ein Beispiel bietet Goethes Gedicht "Neue Liebe, neues Leben", in der die Reflexion des lyrischen Ichs über eine Liebesbeziehung, welche es als Einengung empfindet thematisiert wird. So wird auch dem Leser eine Reflexionsmöglichkeit bezüglich seiner eigenen Erfahrungen geboten. Vor allem aber der junge Goethe selbst verarbeitet eigene Erfahrungen in seinen Gedichten, wie er es selbst über seine Sesenheimer Lieder schrieb: "Unter diesen Umgebungen trat unversehens die Lust, zu dichten, die ich lange nicht gefühlt hatte, wieder hervor. Ich legte für Friederike manche Lieder bekannten Melodien unter." Diese Gefühle aber werden - laut Busch - "zum Markt gebracht". Das heißt, dass Texte bewusst vom Autor gemacht werden, um eine bestimmte Intention an den Leser zu überbringen. So war es bei Kafka, dass er beispielsweise seinen Tagebucheintrag in eine Parabel (plötzliche Spaziergang) umschrieb, um bewusst den Leser zu erreichen und auch ihm einen Anreiz bei seinem persönlichen Selbstfindungsprozess zu geben. Deutlich macht das Zitat Buschs, dass es einerseits Funktion der Lyrik ist, den Leser zur Selbstreflexion zu bewegen, andererseits dient es dem Verfasser, seine eigenen Gefühle und Empfindungen zu verarbeiten. Wie es bereits Peter Fröhling formulierte, müsse man Idealist und Realist zugleich sein, um jedes von beiden richtig zu sein. Sowohl idealistische als auch realistische Strömungen sollten expressive und persuasive Kunst vereinbaren, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. All diese Strömungen sind allerdings erst im Nachhinein in ein Muster konstruiert worden und somit nicht zu pauschalisieren. Verallgemeinernd kann man von einem roll-back Prinzip zwischen Idealismus und Realismus sprechen. [...] Expressiv geprägte Lyrik dient der Reflexion des eigenen Handels. Der Autor lässt in seinen Gedichten eigene Erfahrungen in seine Texte mit einfließen, um diese zu verarbeiten (vgl. Goethe : Sesenheimer Lieder. Denn wie Kupke es formulierte "Lyrik ist Sprache in die Seele gemalt".