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"In meiner Anfangszeit ist es mir ein paar Mal passiert, dass einer mit dem Blasröhrl auf die Bühne schießt oder dass bei einem Frühschoppen wer schreit, schleich dich herunter, Zipfelgesicht, sonst prack ich dir eine. Das sind natürlich harte Sitten, aber durch solche Mauern und Windmühlen muss man halt durch, wenn man künstlerisch nach oben will, auch wenn einen im Endeffekt oft nur mehr die eigene Vision psychisch zusammenhält. Wenigstens kann man sich damit trösten, dass auch die Größten der Großen vor solchen Niederlagen nicht gefeit sind. Auch zu einem Mozart werden ungute Zeitgenossen…mehr

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Produktbeschreibung
"In meiner Anfangszeit ist es mir ein paar Mal passiert, dass einer mit dem Blasröhrl auf die Bühne schießt oder dass bei einem Frühschoppen wer schreit, schleich dich herunter, Zipfelgesicht, sonst prack ich dir eine. Das sind natürlich harte Sitten, aber durch solche Mauern und Windmühlen muss man halt durch, wenn man künstlerisch nach oben will, auch wenn einen im Endeffekt oft nur mehr die eigene Vision psychisch zusammenhält.
Wenigstens kann man sich damit trösten, dass auch die Größten der Großen vor solchen Niederlagen nicht gefeit sind. Auch zu einem Mozart werden ungute Zeitgenossen öfter einmal gesagt haben, du Dodl kannst dir deine Zauberflöte hinten hineinschieben.
Sie haben das Genie vom Mozart nicht erkannt."
Der aufgedrehte Freddie Mercury-Impersonator, die Zukunftshoffnung des Austropop beglückt seine Fans mit seinen öffentlichen Tagebüchern.Dabei philosophiert er (unter anderem) über Rockmusik, Kirche, Eurofighter, Hausbau, Psychologie, Ernährung, Landwirtschaft, Klimawandel, Fußball, Ehe, Scheidung, Sexualität, Drogen, Humor, Körperpflege, Winterreifen, Japan, Journalismus, Fernsehen, ORF, Polizei, Asfinag, Feng Shui, Ambros, Fendrich, Waterloo, Gusenbauer, Moik, Nitsch, Schönborn, Kommissar Rex, den Dalai Lama, Kunst, Genie, Mode und das Showbusiness."Heute habe ich mir zum Abendessen ein Paarl Berner Würstel herausgeprasselt, und wie ich ihnen da so zugeschaut habe, den Würsteln in ihrem Bauchspeckmäntelchen, wie sie auf einmal im heißen Fett anfangen, dass sie brutzelnd herumspringen und ein fröhliches Tänzchen aufführen, da habe ich direkt schmunzeln müssen. Wie schwer machen wir Menschen uns oft das Leben, wo es doch so einfach wäre, wenn wir nur ein bisschen mehr so wären wie diese Berner Würstel."
Autorenporträt
Austrofred, 1970 in Steyr/OÖ geboren, ledig, lebt und arbeitet in der Bundeshauptstadt. Bereits mit 16 Jahren steht der gelernte Speditionskaufmann zum ersten Mal auf einer Rockbühne. Mit seinen Austropop-Veredelungen der größten Hits der Rockgruppe Queen gelingt Austrofred schließlich der Durchbruch. Heute zählt Austrofred zu den wichtigsten Medienkünstlern Österreichs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.02.2009

Ich, brutalstmöglich

"Besonders danken möchte ich meinen Eltern, dass sie mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin, auch wenn sie immer dagegen waren, dass ich einmal so werde." Austrofred ist heute der bedeutendste Popkünstler Österreichs, jedenfalls nach eigener Einschätzung, während die Mitwelt reserviert bleibt. "Vielleicht muss man wirklich oft erst einmal sterben, dass die Leute die Qualitäten von einem zu schätzen wissen. So war es beim Freddie Mercury, so war es beim Falco und beim Klestil, und beim Johannes Paul ist es jetzt nicht viel anders." Franz Adrian Wenzl, der als Austrofred Queen-Playbacks mit Texten österreichischer Pophits vernäht (aus "Don't Stop me Now" wird "An Macho hoit nix auf", aus "Another One Bites the Dust" "Eich Dodln gib i Gas"), hat von 2004 bis 2006 ein Netz-Tagebuch geführt. "Wobei ich eine Buchveröffentlichung immer schon im Hinterkopf gehabt habe, aber das war von Anfang an rein nur mehr zum Abcashen gedacht." Stoff bieten die Entsagungen des Touralltags, so die Defizite des "Caterings" oder die Aufdringlichkeiten der Fans von Jung ("Jeder Mensch - auch der ,Groupie' - ist zu einem gewissen Grad ein soziales Tier, er sucht Zuneigung und Wärme. Verwehren wir sie ihm nicht!") bis Alt, etwa bei Seniorenveranstaltungen: "Sie machen immer eine geile Stimmung. Tanzen tun sie halt langsamer." Wie bei Helge Schneider sind die Mitarbeiter seines eigenen "Kompetenzzentrums" die ersten Opfer, wenn dem Chef mal wieder "das Geimpfte aufgeht"; aber noch lieber wird über die "schiachen" Kollegen aus dem Showgeschäft von Ambros über Moik bis Christina Stürmer hergezogen. Am Werk ist hier ein maliziöser Meister der österreichischen Eigenart, ausgesuchte Höflichkeit mit bodenloser Gemeinheit zu verbinden. Brutal komisch. (Austrofred: "Ich rechne noch in Schilling". Ansichten eines unbequemen Zeitgenossen 2004-2006. Czernin Verlag, Wien 2009. 166 S., br., 15,90 [Euro].) rik

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