Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wie schon in "Freaks", "Vincent" und "Heartland" ist Joey Goebels Protagonist in "Ich gegen Osborne" ein junger Außenseiter aus der Provinz, der mit dem Lebenswandel seiner Umwelt nicht zurecht kommt, berichtet Bernd Graff. James ist bemitleidenswert, aber James ist auch ein Arschloch, findet der Rezensent. Die komplette Handlung des vierhundert Seiten starken Buches spielt an einem einzigen Schultag, dem Tag nach dem berüchtigten Spring Break, während dessen James als einziger nicht mit nach Florida gefahren ist, wo seine Mitschüler ihre sexuellen Neigungen erkunden konnten, fasst Graff zusammen. Den Mitschülern fühlt er sich ohnehin überlegen, sie widern ihn sogar an mit ihrer aufdringlichen Sexualität und ihrer intellektuellen Mangelerscheinungen. Nur Chloe ist anders. In Chloe ist James heimlich verliebt, verrät der Rezensent. Aber während der Ferien hat auch sie sich ausprobiert und James startet seinen persönlichen Rachefeldzug, der unter anderem beinhaltet, den Abschlussball zu verhindern. Was dem Jungen an diesem einen Tag alles durch den Kopf schießt, brächte auch ein "Hirn auf Speed" kaum fertig, ist sich Graff sicher.
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