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Dieser Roman bedeutet eine Wende im Werk von Luise Rinser. Mit dialektischer Spannung und in vorherrschend dialogischer Rede wird eine vielfältige Frage gestellt: heutige Jugend forscht zweifelnd nach dem Grund und Sinn ihres Daseins und fordert damit nicht nur unsere etablierte, doch keineswegs gesicherte Wohlstandswelt heraus, sondern unvermittelt auch die Autorin selbst, die ihrerseits nach dem Wesen und Weg dieser Jugend gefragt hat und nun durch die von ihr geschaffene Figur überwältigt und "verändert" wird. "Mein Tobias", sagt Luise Rinser, "ist ein desorientierter junger Mann, der,…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Roman bedeutet eine Wende im Werk von Luise Rinser. Mit dialektischer Spannung und in vorherrschend dialogischer Rede wird eine vielfältige Frage gestellt: heutige Jugend forscht zweifelnd nach dem Grund und Sinn ihres Daseins und fordert damit nicht nur unsere etablierte, doch keineswegs gesicherte Wohlstandswelt heraus, sondern unvermittelt auch die Autorin selbst, die ihrerseits nach dem Wesen und Weg dieser Jugend gefragt hat und nun durch die von ihr geschaffene Figur überwältigt und "verändert" wird. "Mein Tobias", sagt Luise Rinser, "ist ein desorientierter junger Mann, der, unzufrieden mit seinem leiblichen Vater, sich einbildet, er sei ein außerehelich gezeugtes Kind. Er begibt sich auf die Suche nach dem Wunsch-Vater, dem Vorbild, dem Ideal. Dabei begegnet er verschiedenen Männertypen unserer Zeit. Diese Männer sind, wie ich nachträglich sehe, zugleich die verschiedenen Formen der Versuchung für einen jungen Mann von heute: der Pastor, der nicht mehr glauben kann; der Manager, der Tobias zum verfrühten Erfolg verführen will; der Homosexuelle; der selbstgenügsame Halbkünstler. Andere Gestalten dagegen könnten Leitbilder sein: der atheistische, ganz im selbstlosen Dienst aufgehende Arzt; der einfache weltfromme Sänger; der über alle seine Skepsis hinauswachsende alte Jesuit; der Physiker, der nach der Grundformel für den Sinn des Lebens forscht, sie nicht finden kann und darüber wahnsinnig wird. Tobias, vergeblich unter diesen allen den Vater suchend, sucht in Wahrheit das verlorene Vaterbild." Luise Rinsers zweistimmige Erzählweise hat eigenen Atem. Szenen und Gedanken, Rede und Gegenrede sind eng geknüpft; die genau gehörte Alltagssprache der Jugend wird Bestandteil einer rhythmisierten literarischen Komposition.
Autorenporträt
Luise Rinser, 1911 in Pitzling in Oberbayern geboren, war eine der meistgelesenen und bedeutendsten deutschen Autorinnen nicht nur der Nachkriegszeit. Ihr erstes Buch, ¿Die gläsernen Ringe¿, erschien 1941 bei S. Fischer. 1946 folgte ¿Gefängnistagebuch¿, 1948 die Erzählung ¿Jan Lobel aus Warschaü. Danach die beiden Nina-Romane ¿Mitte des Lebens¿ und ¿Abenteuer der Tugend¿. Waches und aktives Interesse an menschlichen Schicksalen wie an politischen Ereignissen prägen vor allem ihre Tagebuchaufzeichnungen. 1981 erschien der erste Band der Autobiographie, ¿Den Wolf umarmen¿. Spätere Romane: ¿Der schwarze Esel¿ (1974), ¿Mirjam¿ (1983), ¿Silberschuld¿ (1987) und ¿Abaelards Liebe¿ (1991). Der zweite Band der Autobiographie, ¿Saturn auf der Sonne¿, erschien 1994. Luise Rinser erhielt zahlreiche Preise. Sie ist 2002 in München gestorben.