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Wie schon die ersten beiden Bände, so versucht auch der nun vorliegende dritte Band der "Anschlüsse", epistemologische Fragen der Psychoanalyse in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang zu bringen. Diesmal ist es aber der interdisziplinäre Geltungsanspruch der Psychoanalyse selbst, der auf dem Prüfstand steht. Die Frage, welche Bedeutung der Psychoanalyse für andere Wissenschaften zukommen könnte, hängt davon ab, ob die psychoanalytische Methode Aufschluß über Fragen zu geben vermag, die dort verhandelt werden. Daher ist die angewandte Psychoanalyse nicht von der psychoanalytischen…mehr

Produktbeschreibung
Wie schon die ersten beiden Bände, so versucht auch der nun vorliegende dritte Band der "Anschlüsse", epistemologische Fragen der Psychoanalyse in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang zu bringen. Diesmal ist es aber der interdisziplinäre Geltungsanspruch der Psychoanalyse selbst, der auf dem Prüfstand steht. Die Frage, welche Bedeutung der Psychoanalyse für andere Wissenschaften zukommen könnte, hängt davon ab, ob die psychoanalytische Methode Aufschluß über Fragen zu geben vermag, die dort verhandelt werden. Daher ist die angewandte Psychoanalyse nicht von der psychoanalytischen Methodik abzutrennen, die sich in der therapeutischen Praxis ausgebildet hat, sich aber weit darüber hinaus entwickelt und zu einer allgemeinen Tiefenpsychologie ausgestaltet hat.
Literaturinterpretationen und Psychohistorie sind klassische Anwendungsgebiete der Psychoanalyse. Sie beansprucht, darin eine Tiefenschicht an Bedeutungen freizulegen, die ohne ihre Hilfe unentdeckt bliebe. Im Streit der Interpretationen geht das Gespenst der wahren Interpretation um. Allzuhäufig hat es auch die Psychoanalyse heimgesucht. Sie ist dafür, daß sie identifiziert, was sie interpretiert, ebenso oft getadelt wie gelobt worden. Die Erfahrung der Hysterie steht am Anfang der Psychoanalyse. An ihr hat sie gelernt, Inszenierungen wahrzunehmen, die nur das sind, was ihnen zugesprochen wurde. Auch die psychoanalytische Theoriebildung tut gut daran, sich diese Erfahrung zu bewahren.

Beiträge von:
Elisabeth Bronfen: Jean-Martin Charcots Vampire: Die Sprache der Hysterie als Herausforderung an das Gesetz
Lilli Gast: Differenzdiskurse. Das Subjekt der Psychoanalyse zwischen Ursprung und Objekt
Gerd Kimmerle: Hysterie und Hexerei