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»Hungerweg« - das drückt all das aus, was Sebastian, Walburga und Schorsch auf ihrem langen Marsch über die Alpen ins »Gelobte Land« der Schwaben bewältigen müssen: Entbehrung, Kälte, Angst und Heimweh. Doch um die eigenen Familien zu entlasten, die aus bitterer Armut ständig ums Überleben kämpfen, machen sich die drei Kinder - mit vielen anderen - zum »Kindermarkt« nach Ravensburg auf. Hier wollen sie sich den Sommer über gegen Kost und Logis als Arbeitskräfte verdingen.
Othmar Franz Lang,1921-2005, wurde in Wien geboren und lebte als freier Schirftsteller, zuletzt in Oberbayern. Er ist Autor zahlreicher Jugendbücher und Romane, die in viele Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden. u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien un dem Sonderpreis zum deutschen Jugendliteraturpreis.
Produktdetails
- dtv Taschenbücher 70283
- Verlag: DTV
- 27. Aufl.
- Seitenzahl: 192
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Erscheinungstermin: 1. April 1993
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 123mm x 20mm
- Gewicht: 190g
- ISBN-13: 9783423702836
- ISBN-10: 3423702834
- Artikelnr.: 04839746
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
Das Buch beschäftigt sich mit dem wohl traurigsten Kapital der alpenländischen Geschichte. Etwa ab dem Jahr 1620 bis Anfang des 20. Jahrhunderts, vereinzelt sogar bis nach dem Zweiten Weltkrieg, verließen alljährlich Hunderte von Kindern im Frühjahr ihre Heimat in Tirol, …
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Das Buch beschäftigt sich mit dem wohl traurigsten Kapital der alpenländischen Geschichte. Etwa ab dem Jahr 1620 bis Anfang des 20. Jahrhunderts, vereinzelt sogar bis nach dem Zweiten Weltkrieg, verließen alljährlich Hunderte von Kindern im Frühjahr ihre Heimat in Tirol, Vorarlberg und Graubünden, um sich den Sommer über in Oberschwaben als Hütekinder oder Hausmägde zu verdingen. Oft waren die Kinder kaum älter als fünf oder sechs Jahre. Den beschwerlichen, oft schneereichen Weg von ihrem Heimathof über die Berge zu den Kindermärkten gingen sie zu Fuß, selten mit dem geeigneten Schuhwerk, schützender Kleidung und ausreichend Nahrung. Der Grund für diesen "Hungerweg": Die meist kinderreichen und bitterarmen Familien waren nicht in der Lage, von dem kleinen Ertrag der Berghöfe alle Esser am Tisch satt zu bekommen.
"Hungerweg" ist eigentlich ein Jugendbuch, eignet sich aber auch sehr gut für Erwachsene. In dem Buch beschreibt Othmar Franz Lang den langen anstrengenden Weg der Kinder vom oberen Vinschgau (heute Südtirol) nach Ravensburg. Not und Elend der Kinder und ihrer Familien sind eindringlich geschildert, ebenso die Sommermonate, die die Kinder bei den reichen Bauern Oberschwabens als Knechte und Mägde verbringen. Sebastian, Burgl und Schorsch haben Glück mit ihren Bauernfamilien, anderen Kindern erging es oft nicht so gut.
Was das Buch auszeichnet, sind die sozialkritischen Gedanken, die der Autor Pfarrer Schwingshackl, der die Kinder auf ihrem Weg begleitet, und anderen Menschen in den Mund legt. Und Auszüge aus offiziellen Papieren, die beweisen, dass man Jahrhunderte lang bis in die höchsten politischen und kirchlichen Ebenen lieber wegschaute, als sich der Misere anzunehmen. Das Fatalste: Die "Schwabenkinder" versäumten von März bis Ende November die Schule, was sie in der Regel von einer Berufsausbildung ausschloss, so dass es für sie keinen Weg aus dem Elend und der Armut gab.
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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einfach toll das sollte jeder lesen
Antworten 1 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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