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Ca. 8,2 Millionen Katzen und 5,4 Millionen Hunde leben derzeit in deutschen Haushalten. Nahezu all diese Vierbeiner werden regelmäßig mit sinnlosen Impfungen, chemischen Medikamentenkeulen und abstrusen Diätfuttermitteln traktiert und so regelrecht krank therapiert. Dieses Enthüllungsbuch zeigt die Missstände in unseren Tierarztpraxen und deckt die Verflechtungen zwischen Tierarzt- Geschäft und der Futtermittelindustrie auf. Die Tierärztin Jutta Ziegler informiert anhand von praktischen Fallbeispielen, wie unsere Hunde und Katzen eben nicht behandelt und ernährt werden sollten. Der verantwortungsbewusste Tierbesitzer erhält in diesem Buch Tipps und Ratschläge, wie er sein Tier und sich selbst vor korrupten und gewissenlosen Tierärzten schützen kann, die die Gesundheit der ihnen anvertrauten Tiere zugunsten ihrer eigenen Brieftasche in verantwortungsloser Weise aufs Spiel setzen.
Dieses Buch sollte für jeden Tierhalter, dem das Wohl seines Tieres am Herzen liegt, Pflichtlektüre sein!
Dieses Buch sollte für jeden Tierhalter, dem das Wohl seines Tieres am Herzen liegt, Pflichtlektüre sein!
Jutta Ziegler, Jahrgang 1955, baute nach ihrem Studium in der Nähe von Salzburg eine Tierklinik auf. Zusätzlich absolvierte sie die Ausbildung zur Fachtierärztin für Homöopathie und erweiterte ihr Wissen umfassend in der Akupunktur sowie der Kräuterkunde. Ihre Kleintierpraxis und der dazugehörige Naturfutterladen profitieren von ihrer jahrelangen Erfahrung. In Seminaren und Vorträgen informiert sie Kollegen über ein allgemeines Umdenken in der Behandlung von Haustieren.
Produktdetails
- Verlag: mvg Verlag
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 191
- Erscheinungstermin: April 2011
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 137mm x 21mm
- Gewicht: 290g
- ISBN-13: 9783868822342
- ISBN-10: 3868822348
- Artikelnr.: 33210872
Herstellerkennzeichnung
Grüning, Christian
Heinrich-Zeuner-Str. 47
97082 Würzburg
info@m-vg.de
www.mvg-verlag.de
+49 (0931) 80474708
So geht die Sachkenntnis vor die Hunde
Das "Schwarzbuch Tierarzt" ist zum Bestseller geworden - mit fragwürdigem Verfahren: Forschung und Recherche zählen wenig, Esoterik und Verschwörungstheorien um so mehr.
Die Zahl der Hunde in deutschen Haushalten sinkt, die Zahl der Katzen stagniert. Vor allem die jüngere Generation hält sich keine Haustiere mehr: Die Tierhalter bis 39 Jahre werden stetig weniger; nur noch ein Viertel aller deutschen Haustiere lebt bei unter 40 Jahre alten Besitzern. Der Hund, ebenso wie das Kind, ist die Ausnahme geworden - wohl, weil beides so schwer zu vereinbaren ist mit dem Arbeitsleben in einer mobiler werdenden Gesellschaft.
Wer es doch wagt, sich eins von beiden zuzulegen,
Das "Schwarzbuch Tierarzt" ist zum Bestseller geworden - mit fragwürdigem Verfahren: Forschung und Recherche zählen wenig, Esoterik und Verschwörungstheorien um so mehr.
Die Zahl der Hunde in deutschen Haushalten sinkt, die Zahl der Katzen stagniert. Vor allem die jüngere Generation hält sich keine Haustiere mehr: Die Tierhalter bis 39 Jahre werden stetig weniger; nur noch ein Viertel aller deutschen Haustiere lebt bei unter 40 Jahre alten Besitzern. Der Hund, ebenso wie das Kind, ist die Ausnahme geworden - wohl, weil beides so schwer zu vereinbaren ist mit dem Arbeitsleben in einer mobiler werdenden Gesellschaft.
Wer es doch wagt, sich eins von beiden zuzulegen,
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lässt sich offenbar auf ein äußerst fragiles Konstrukt ein. Das suggeriert zumindest die Flut an Ratgeberbüchern zu den Themen Ernährung, Erziehung, medizinische Behandlung oder schlicht: Alltagsbewältigung. Eines der Bücher aus diesem florierenden Genre hat es jetzt in die allgemeinen Bestsellerlisten geschafft: Das "Schwarzbuch Tierarzt", angekündigt als Enthüllungsbericht, sucht nach Ursachen, Schuldigen und einfachen Lösungen. Das Buch ist seit vier Monaten auf dem Markt und derzeit regelmäßig in den Top Ten der politischen Bücher bei Amazon zu finden - nach Thilo Sarrazin und Walter Kohl zwar, aber noch vor "Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt" und dem Tagebuch der Anne Frank. Mehr als vierzig euphorische Leser schreiben bei amazon.de positive Bewertungen, schildern das Leseerlebnis als Offenbarung und fühlen sich erstmals verstanden. 9000 Exemplare setzte die Autorin, eine in Österreich praktizierende Tierärztin aus Deutschland, zunächst über "Books on Demand" ab. Fast noch einmal so viele Bücher wurden anschließend verkauft, nachdem der Münchner MVG-Verlag das Buch unter Vertrag genommen hatte.
Das "Schwarzbuch Tierarzt" ist eine simpel gestrickte Sammlung von Fallbeispielen aus der Praxis der Autorin Jutta Ziegler. Die Veterinärin berichtet über Paule, den Labrador mit Allergieproblemen, über Kater Felix, der unter Harnsteinen leidet, über übergewichtige, hyperaktive und krebskranke Haustiere. Acht Kapitel braucht sie, dann hat sie die häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen der Haustiere durchexerziert. Jedes dieser Kapitel steuert selbstbewusst auf die Nennung von Schuldigen zu: Es sind die Tierärzte. Ihre Gier, so Ziegler, lasse sie Impfungen, Fertigfutter und Spezialnahrung aggressiv vermarkten, obwohl all diese Produkte die Leiden angeblich nicht nur verschlimmern, sondern sogar auslösen. Auch Gerätemedizin und anspruchsvolle Diagnostik - etwa mit Hilfe von Magnetresonanztomographen - sind der Autorin suspekt.
Sie propagiert die Rückkehr zu einer therapeutischen Herangehensweise, die auf Abwarten setzt statt auf schnelle Problemerkennung und sofortige Intervention. Es ist die Rückkehr zur Veterinärmedizin der Fünfziger und Sechziger, als man notgedrungen vieles auf sich beruhen lassen musste, weil die Praxen noch ohne Röntgen- und Ultraschallgeräte auskommen mussten und man kaum wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheiten von Hund und Katze besaß. Manchmal ging das gut, und die Symptome verschwanden. Manchmal nicht.
Ziegler ist überzeugt, dass die gängigen Haustierkrankheiten - von Adipositas über Diabetes bis hin zu Verhaltensstörungen - sich durch die Fütterung von rohem Fleisch in den Griff bekommen lassen. "Biologisch artgerechte Rohfütterung", kurz "Barf", heißt dieses Konzept, das seit den neunziger Jahren immer populärer wird. Auch in Deutschland hat "Barf" viele Anhänger gefunden. In Internetforen wie gesundehunde.com tauschen sich Hundebesitzer über Rezepte und Bezugsquellen aus, denn "Barfen", so das inzwischen geläufige Verb zur Futterreligion, ist eine Wissenschaft für sich: Wer seinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wissen will, muss etwa Lende mit Leber mischen, Knochenmehl unterrühren, Pansen hineinstückeln und außerdem gekochte Möhren als Beilage servieren.
Es gibt in den Haustierforen Beiträge zu Themen wie "Barfen im Camping-Urlaub", in denen eifrig diskutiert wird, ob man es verantworten könne, während der Reise und mangels Kühlschrank auch einmal auf eine Chappidose zurückzugreifen und ob man das gekochte Biogemüse durch ein Babygläschen aus dem Reformhaus ersetzen könne. Für einige überzeugte Rohfütterer undenkbar: "Ich füttere immer frisch, sogar auf meiner Jakobswanderung wurde gebarft", heißt es einmal. Die Unterzeichner der Forenbeiträge sind fast ausschließlich Frauen. Ähnlich wie in den gängigen Mutter-und-Baby-Foren unterschreiben sie mit "Andrea mit Farina, Princi und mit Bengy für immer im Herzen", manch eine gibt auch die Geburtsdaten ihrer Hunde an.
Kaum jemand unter den Teilnehmern solcher Foren hat weniger als zwei Hunde; man umgibt sich mit einem Rudel, einer Ersatzfamilie. Hunde, so scheint es, legt man sich heute aus ähnlichen Beweggründen zu wie Kinder - um das "Andere" im Leben zu entdecken, das "Kreatürliche" und auch, um sich selbst angesichts der vielen Wahlmöglichkeiten des Lebens Beschränkungen aufzuerlegen. Das "Schwarzbuch Tierarzt" verspricht einfache Lösungen für den Fall, dass diese Beschränkungen zu einschneidend sein sollten. Doch die Autorin bleibt etwas schuldig, das in einem medizinjournalistischen Enthüllungsbuch von zentraler Bedeutung gewesen wäre: Ergebnisse aus wissenschaftlichen Publikationen. So bleibt vieles Behauptung, nur vage wird hier auf "amerikanische Studien" hingewiesen oder ein Expertenzitat aus unbekannter Quelle eingeflochten.
Auch echte Verschwörungstheorien finden sich im "Schwarzbuch Tierarzt", etwa der Hinweis, "Krankheiten wie beispielsweise Autismus" bei Kindern habe etwas mit der Ernährung zu tun. Hier ist auch der vehement vorgetragene Verdacht einzuordnen, regelmäßige Impfungen könnten für viele Tierleiden - vom akuten, zum Tod führenden Organversagen bis zum chronischen Stoffwechseldefekt - verantwortlich sein. Impfskepsis bei Tierhaltern funktioniert ähnlich wie bei Eltern: Weil die meisten heute keine Opfer von Kinderlähmung mehr mit eigenen Augen gesehen haben, halten sie Impfungen für überflüssig. Im ersten Lebensjahr eines Kindes finden Impfungen zudem so dichtgedrängt statt, dass das Auftreten einer Entwicklungsverzögerung und auch jede sonstige Abweichung und Erkrankung zeitlich immer irgendeiner Impfung zugeordnet werden kann. Hunde werden selten älter als fünfzehn Jahre; eine kurze Zeitspanne, in der Impfungen schnell zu Sündenböcken werden können.
Doch Ziegler scheint mit ihrem Schwarzbuch einen Nerv getroffen zu haben. Das mag auch damit zu tun haben, dass viele Tierhalter gesellschaftlich mit dem Rücken zur Wand stehen: In veterinärmedizinischen Fachzeitschriften wird derzeit diskutiert, dass inzwischen etwa dreißig Prozent der Kunden von Kleintierpraxen in Großstädten von Sozialhilfe leben. Gleichzeitig werden hohe Tierarztrechnungen häufiger, denn Haustiere haben heute eine erhöhte Lebenserwartung. Im letzten Lebensdrittel betrifft die Tiere schließlich auch das, was beim Menschen als Multimorbidität bezeichnet wird: Sie leiden an Krebs und Hormonerkrankungen. Ihre Umgebung, die immer weniger für sie geeignet ist, begünstigt zudem Depressionen und Angststörungen, häufig auch Adipositas, weil Nahrung eine der wenigen Möglichkeiten ist, ein Tier eine Zeitlang ruhigzustellen.
Eine Rückkehr zu einer einfachen und zugleich preiswerten Medizin scheint angesichts einer solchen Entwicklung wenig wahrscheinlich. Ein "Schwarzbuch Tierarzt" hätte aber jenseits jeder Esoterik auch ein Enthüllungsbuch über einen Berufsstand sein können, eine investigativ recherchierte und fundierte Kritik. Doch diese Möglichkeit lässt Ziegler verstreichen. Nur ganz sporadisch und am Rande kommt sie auf Fehlentscheidungen, Fehldiagnosen, handwerkliches Ungeschick und mangelndes Einfühlungsvermögen in Tierarztpraxen zu sprechen. Sie beschreibt Einzelfälle und kolportiert Gerüchte, statt ein System zu hinterfragen.
Der Erfolg des Buches zeigt aber modellhaft eines: Der Frust von Patienten führt gerade dann zu wachsendem Druck auf die Behandelnden, wenn es keine Kassen gibt, die die Kosten übernehmen. In einer solchen Situation liegt die Flucht in Esoterik und Fortschrittsmisstrauen nahe. Wünschenswert wäre gerade in einer solchen Situation eine Versorgung mit Informationen gewesen - etwa über das Abrechnungssystem der Tierärzte, oder den derzeitigen Stand der klinischen Forschung.
CHRISTINA HUCKLENBROICH
Jutta Ziegler: "Hunde würden länger leben, wenn . . .". Schwarzbuch Tierarzt.
mvg-Verlag, München 2011. 192 S., geb., 17,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das "Schwarzbuch Tierarzt" ist eine simpel gestrickte Sammlung von Fallbeispielen aus der Praxis der Autorin Jutta Ziegler. Die Veterinärin berichtet über Paule, den Labrador mit Allergieproblemen, über Kater Felix, der unter Harnsteinen leidet, über übergewichtige, hyperaktive und krebskranke Haustiere. Acht Kapitel braucht sie, dann hat sie die häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen der Haustiere durchexerziert. Jedes dieser Kapitel steuert selbstbewusst auf die Nennung von Schuldigen zu: Es sind die Tierärzte. Ihre Gier, so Ziegler, lasse sie Impfungen, Fertigfutter und Spezialnahrung aggressiv vermarkten, obwohl all diese Produkte die Leiden angeblich nicht nur verschlimmern, sondern sogar auslösen. Auch Gerätemedizin und anspruchsvolle Diagnostik - etwa mit Hilfe von Magnetresonanztomographen - sind der Autorin suspekt.
Sie propagiert die Rückkehr zu einer therapeutischen Herangehensweise, die auf Abwarten setzt statt auf schnelle Problemerkennung und sofortige Intervention. Es ist die Rückkehr zur Veterinärmedizin der Fünfziger und Sechziger, als man notgedrungen vieles auf sich beruhen lassen musste, weil die Praxen noch ohne Röntgen- und Ultraschallgeräte auskommen mussten und man kaum wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheiten von Hund und Katze besaß. Manchmal ging das gut, und die Symptome verschwanden. Manchmal nicht.
Ziegler ist überzeugt, dass die gängigen Haustierkrankheiten - von Adipositas über Diabetes bis hin zu Verhaltensstörungen - sich durch die Fütterung von rohem Fleisch in den Griff bekommen lassen. "Biologisch artgerechte Rohfütterung", kurz "Barf", heißt dieses Konzept, das seit den neunziger Jahren immer populärer wird. Auch in Deutschland hat "Barf" viele Anhänger gefunden. In Internetforen wie gesundehunde.com tauschen sich Hundebesitzer über Rezepte und Bezugsquellen aus, denn "Barfen", so das inzwischen geläufige Verb zur Futterreligion, ist eine Wissenschaft für sich: Wer seinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wissen will, muss etwa Lende mit Leber mischen, Knochenmehl unterrühren, Pansen hineinstückeln und außerdem gekochte Möhren als Beilage servieren.
Es gibt in den Haustierforen Beiträge zu Themen wie "Barfen im Camping-Urlaub", in denen eifrig diskutiert wird, ob man es verantworten könne, während der Reise und mangels Kühlschrank auch einmal auf eine Chappidose zurückzugreifen und ob man das gekochte Biogemüse durch ein Babygläschen aus dem Reformhaus ersetzen könne. Für einige überzeugte Rohfütterer undenkbar: "Ich füttere immer frisch, sogar auf meiner Jakobswanderung wurde gebarft", heißt es einmal. Die Unterzeichner der Forenbeiträge sind fast ausschließlich Frauen. Ähnlich wie in den gängigen Mutter-und-Baby-Foren unterschreiben sie mit "Andrea mit Farina, Princi und mit Bengy für immer im Herzen", manch eine gibt auch die Geburtsdaten ihrer Hunde an.
Kaum jemand unter den Teilnehmern solcher Foren hat weniger als zwei Hunde; man umgibt sich mit einem Rudel, einer Ersatzfamilie. Hunde, so scheint es, legt man sich heute aus ähnlichen Beweggründen zu wie Kinder - um das "Andere" im Leben zu entdecken, das "Kreatürliche" und auch, um sich selbst angesichts der vielen Wahlmöglichkeiten des Lebens Beschränkungen aufzuerlegen. Das "Schwarzbuch Tierarzt" verspricht einfache Lösungen für den Fall, dass diese Beschränkungen zu einschneidend sein sollten. Doch die Autorin bleibt etwas schuldig, das in einem medizinjournalistischen Enthüllungsbuch von zentraler Bedeutung gewesen wäre: Ergebnisse aus wissenschaftlichen Publikationen. So bleibt vieles Behauptung, nur vage wird hier auf "amerikanische Studien" hingewiesen oder ein Expertenzitat aus unbekannter Quelle eingeflochten.
Auch echte Verschwörungstheorien finden sich im "Schwarzbuch Tierarzt", etwa der Hinweis, "Krankheiten wie beispielsweise Autismus" bei Kindern habe etwas mit der Ernährung zu tun. Hier ist auch der vehement vorgetragene Verdacht einzuordnen, regelmäßige Impfungen könnten für viele Tierleiden - vom akuten, zum Tod führenden Organversagen bis zum chronischen Stoffwechseldefekt - verantwortlich sein. Impfskepsis bei Tierhaltern funktioniert ähnlich wie bei Eltern: Weil die meisten heute keine Opfer von Kinderlähmung mehr mit eigenen Augen gesehen haben, halten sie Impfungen für überflüssig. Im ersten Lebensjahr eines Kindes finden Impfungen zudem so dichtgedrängt statt, dass das Auftreten einer Entwicklungsverzögerung und auch jede sonstige Abweichung und Erkrankung zeitlich immer irgendeiner Impfung zugeordnet werden kann. Hunde werden selten älter als fünfzehn Jahre; eine kurze Zeitspanne, in der Impfungen schnell zu Sündenböcken werden können.
Doch Ziegler scheint mit ihrem Schwarzbuch einen Nerv getroffen zu haben. Das mag auch damit zu tun haben, dass viele Tierhalter gesellschaftlich mit dem Rücken zur Wand stehen: In veterinärmedizinischen Fachzeitschriften wird derzeit diskutiert, dass inzwischen etwa dreißig Prozent der Kunden von Kleintierpraxen in Großstädten von Sozialhilfe leben. Gleichzeitig werden hohe Tierarztrechnungen häufiger, denn Haustiere haben heute eine erhöhte Lebenserwartung. Im letzten Lebensdrittel betrifft die Tiere schließlich auch das, was beim Menschen als Multimorbidität bezeichnet wird: Sie leiden an Krebs und Hormonerkrankungen. Ihre Umgebung, die immer weniger für sie geeignet ist, begünstigt zudem Depressionen und Angststörungen, häufig auch Adipositas, weil Nahrung eine der wenigen Möglichkeiten ist, ein Tier eine Zeitlang ruhigzustellen.
Eine Rückkehr zu einer einfachen und zugleich preiswerten Medizin scheint angesichts einer solchen Entwicklung wenig wahrscheinlich. Ein "Schwarzbuch Tierarzt" hätte aber jenseits jeder Esoterik auch ein Enthüllungsbuch über einen Berufsstand sein können, eine investigativ recherchierte und fundierte Kritik. Doch diese Möglichkeit lässt Ziegler verstreichen. Nur ganz sporadisch und am Rande kommt sie auf Fehlentscheidungen, Fehldiagnosen, handwerkliches Ungeschick und mangelndes Einfühlungsvermögen in Tierarztpraxen zu sprechen. Sie beschreibt Einzelfälle und kolportiert Gerüchte, statt ein System zu hinterfragen.
Der Erfolg des Buches zeigt aber modellhaft eines: Der Frust von Patienten führt gerade dann zu wachsendem Druck auf die Behandelnden, wenn es keine Kassen gibt, die die Kosten übernehmen. In einer solchen Situation liegt die Flucht in Esoterik und Fortschrittsmisstrauen nahe. Wünschenswert wäre gerade in einer solchen Situation eine Versorgung mit Informationen gewesen - etwa über das Abrechnungssystem der Tierärzte, oder den derzeitigen Stand der klinischen Forschung.
CHRISTINA HUCKLENBROICH
Jutta Ziegler: "Hunde würden länger leben, wenn . . .". Schwarzbuch Tierarzt.
mvg-Verlag, München 2011. 192 S., geb., 17,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Flucht in die Esoterik kann Christina Hucklenbroich nicht empfehlen, wenn Waldi mal wieder an Angstzuständen leidet. Die Tierärztin Jutta Ziegler hat in ihrem Buch aber wenig mehr zu bieten als eben das, warnt uns die Rezensentin. Statt Erläuterungen zum Abrechnungssystem der Veterinäre oder zum klinischen Forschungsstand der Haustierkrankheiten stößt Hucklenbroich in diesem trotz allem erstaunlich erfolgreichen Buch auf Hunde mit Harnstein und Krebs, denen die Autorin Frischfleischfressen empfiehlt, weniger Impfungen und die Tiermedizin der 60er Jahre. Einfache Lösungen, die Hucklenbroich nicht überzeugen. Auch, weil Ziegler keine wissenschaftlichen Publikationen heranzieht. Investigative Kritik wäre bei der Rezensentin auf mehr Zuspruch gestoßen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Buch das die Wahrheit schreibt!!!
Ausgezeichnet! Es ist für jeden Tierhalter und Tierliebhaber ein "MUSS".
Super geschrieben, wenn auch in diesen Beschreibungen die Tiere sehr leiden mussten.
Ich finde man sollte mit diesem Buch zum Tierarzt gehen und auf ein Feedback des …
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Ein Buch das die Wahrheit schreibt!!!
Ausgezeichnet! Es ist für jeden Tierhalter und Tierliebhaber ein "MUSS".
Super geschrieben, wenn auch in diesen Beschreibungen die Tiere sehr leiden mussten.
Ich finde man sollte mit diesem Buch zum Tierarzt gehen und auf ein Feedback des geschriebenen bestehen!
Ich selbst habe den Leidensweg meiner Katze mit Oxalatsteinen(2 OP´s innerhalb von 11 Monaten, nach Spezialtrockenfutter) erlebt und füttere seit über einem Jahr nur Frischfleisch(gegen den Rat des Tierarztes) und siehe da, meiner Katze geht es super gut! Ich habe die Weiterbehandlung meiner Katze selbst in die Hand genommen....
Glückwunsch Frau Dr. Ziegler, zu diesem genialen Buch.
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Antworten 21 von 23 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 21 von 23 finden diese Rezension hilfreich
Geniales Buch, ein MUSS für jeden Tierbesitzer. Hier werden endlich offiziell die Missstände in den (meisten) Tieraztpraxen aufgedeckt. Anhand von zahlreichen Beispielen werden auch für den Laien sehr gut verständlich Zusammenhänge erklärt. Wer möchte, dass es …
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Geniales Buch, ein MUSS für jeden Tierbesitzer. Hier werden endlich offiziell die Missstände in den (meisten) Tieraztpraxen aufgedeckt. Anhand von zahlreichen Beispielen werden auch für den Laien sehr gut verständlich Zusammenhänge erklärt. Wer möchte, dass es seinem Tier gut geht und zudem noch bares Geld sparen möchte, der sollte sich dieses Buch unbedingt kaufen und auch anderen Tierbesitzern weiterempfehlen!
Uneingeschränkt zu empfehlen!!!
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Antworten 19 von 22 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 19 von 22 finden diese Rezension hilfreich
Vielen Dank an Frau Dr. Ziegler für ihren Mut! Tolles Buch, das längst überfällig war. (Das neue hab ich auch schon bestellt- bin sehr neugierig!) Auch wenn ich vieles schon wusste durch jahrelang kranke Hunde und dadurch entsprechende Recherchen, gab es trotzdem noch genug …
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Vielen Dank an Frau Dr. Ziegler für ihren Mut! Tolles Buch, das längst überfällig war. (Das neue hab ich auch schon bestellt- bin sehr neugierig!) Auch wenn ich vieles schon wusste durch jahrelang kranke Hunde und dadurch entsprechende Recherchen, gab es trotzdem noch genug Neues. Darmsanierung für Hunde! So wichtig! Da es grade auch mein persönliches Thema ist, fallen mir umso mehr Schuppen von den Augen.
Leider gibt es in unserer Gegend im weiten Umkreis keinen TA oder THP (der nicht nur das Geld nimmt und sonst nix bewegt) der uns in diesem Sinn kompetent unterstützen würde.
So muss man in Eigenregie, unterstützt durch Bücher wie dieses (oder die Barf-Broschüren von Swanie Simon!) und einer Portion gesundem Verstand einfach anfangen...gesund zu füttern, Impfungen, Entwurmen etc. zu verweigern usw. Braucht anfangs etwas Mut. Aber mit dem "Erfolg" wächst das Zutrauen ins eigene Handeln. Eigentlich kann man ja nix verkehrt machen. Grade was das Futter angeht, glaube ich mittlerweile, dass das schlechteste selber gemachte immer noch um vieles besser ist, als das FeFu. Und es ist kein Hexenwerk, wenn man ein Minimum an Grundregeln beachtet, wie Fr. Dr. Ziegler so schön schreibt.
(Zwei Tipps noch von mir: auch das "Futter" sind Tiere, die respektvollen Umgang verdienen- Bio werden sich die wenigsten leisten können, aber mit ein bisschen Suche findet man zB. Fleisch von Weidetieren- ausserdem: mit energetischen Austestungen, was jeder lernen kann, ist man noch besser in der Lage, INDIVIDUELL herauszufinden, was Hund/Katze nicht verträgt, bzw braucht)
Die Fallbeispiele im Buch treiben einem oft die Tränen in die Augen. (Ich musste das Buch immer wieder weglegen) Sind aber absolut sinnvoll, weil sie vieles verdeutlichen.
Wir "Verbraucher " haben doch die Macht, weil die Nachfrage das Angebot regelt.
Leute glaubt nicht alles, schaltet euren gesunden Verstand ein! Informiert euch!
Widersprecht! Vor allem, bringt dieses Wissen unter die Leute!!!
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EIn absolutes Muss für Tierliebhaber! Es öffnet einem die Augen für vieles was man nicht wusste, aber manchmal ahnte! Super Hilfestellung wenn man Alternativen will!
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Ein Buch, das aufklärt! Die Autorin, selbst Tierärztin, räumt mir einigen Mythen auf. Unnötige Behanldungen, falsches Futter (das es sowohl im Handel als auch beim Tierarzt gibt) und vieles mehr. Ich bin zwar für die jährlichen Impfungen, aber der Standpunkt der Autorin …
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Ein Buch, das aufklärt! Die Autorin, selbst Tierärztin, räumt mir einigen Mythen auf. Unnötige Behanldungen, falsches Futter (das es sowohl im Handel als auch beim Tierarzt gibt) und vieles mehr. Ich bin zwar für die jährlichen Impfungen, aber der Standpunkt der Autorin hierzu ist nachvollziehbar. Gut gefallen hat mir auch die Kritik zu Fertigfutter. Ich habe meine letzte Katze mit Fertigabfall (der fast nur aus Getreidemüll und einigen Schlacht- und sonstigen Abfällen besteht) umgebracht. Ich wusste nicht, was ich fütterte. Naja, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Das musste ich am eigenen Leib erfahren, als ich meine Katze im Alter von nicht einmal 13 Jahren (gesunde Katze werden 20 oder älter!) einschläfern lassen musste. Sie hat Augen- und Nierenprobleme, die nur von dem tollen Fertigabfall sein konnten, sowie ein Fibrosarkom. Der Nierenschaden kann nur auf den Fertigmüll zurückzuführen sein (Taurinmangel begünstigt Augen- und Nierenschäden, außerdem können Katzennieren Getreidemüll nicht verarbeiten, was zu Nierenschäden bis hin zu Nierenversagen führt. Außerdem kann Taurinmangel bei Katzen auch zu Herzproblemen führen). Und selbst wenn das Fibrosarkom nicht von dem tollen Futter verursacht sein sollte (es stehen ja auch andere Dinge als "Verursacher" in Verdacht), wurde es durch den tollen Fertigabfall prima im Wachstum gefördert. Wäre ich rechtzeitig auf BARF umgestiegen (und hätte dem Tumor die "Wachstumsgrundlage" entzogen), würde meine Katze noch leben. Bei meiner jetzigen Katze mache ich's besser, man lernt ja dazu, sie bekommt BARF und es bekommt ihr prima. Jedenfalls räumt das Buch mit vielen Mythen und Vorurteilen auf und ist in verschiedenen Dingen eine echte Entscheidungshilfe, besonders was die Ernährung anbelangt. Aber auch über mehr oder minder unnötige Behandlungen klärt das Buch auf (die teilweise vermieden werden könnten, bekämen die Tiere artgerechtes Futter). Und obwohl die Autorin weiß, dass sie den Zorn einiger Kollegen auf sich ziehen wird, nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Etwas überspitzt, aber gelungen und lesenswert!
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Ich habe lange gebraucht, mich mit dem Thema -Hund- wirklich zu befassen. Lange Rede, kurzer Sinn.
Dieses Buch sollten alle zu Hause haben, die ihre/n Katze/Hund lieben. Nach dem lesen viel mir nur ein Satz (Werbespruch) dazu ein: Von Tierärzten empfohlen. Dieser Satz sagt doch alles …
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Ich habe lange gebraucht, mich mit dem Thema -Hund- wirklich zu befassen. Lange Rede, kurzer Sinn.
Dieses Buch sollten alle zu Hause haben, die ihre/n Katze/Hund lieben. Nach dem lesen viel mir nur ein Satz (Werbespruch) dazu ein: Von Tierärzten empfohlen. Dieser Satz sagt doch alles aus!
Eine absolute Kaufempfehlung für dieses Buch.
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eBook, ePUB Ein hervorragendes Buch mit einer eindeutigen Kaufempfehlung!! Meiner Meinung nach eine absolute Pflichtlektüre für jeden Tierhalter!!
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