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Die große Trilogie vom Wunderkind der dänischen LiteraturTues Welt ist der Hof. Hier lebt er mit seinen Eltern undseinen beiden Geschwistern. Es gibt acht Hunde, Kühe und Tierkadaver. Über Tues Bett klebt ein Stern mit Kaugummi fest. Tues Vater liest die Zeitung von hinten, die Todesanzeigen zuerst. Tues Mutter zockt und spricht nicht viel, dabei hat sie eine schöne Stimme. Zum Frühstück gibt es Butterbrot mit Zucker. Das Geld fehlt, aber durch Hunde-Zucht, Goldzahn-Verkauf oder Kupferkabel-Klau ist auch mal eine Flasche Wein aus Kalifornien drin. Das ist dann wie Urlaub. Doch Tue sehnt...
Die große Trilogie vom Wunderkind der dänischen LiteraturTues Welt ist der Hof. Hier lebt er mit seinen Eltern und
seinen beiden Geschwistern. Es gibt acht Hunde, Kühe und Tierkadaver. Über Tues Bett klebt ein Stern mit Kaugummi fest. Tues Vater liest die Zeitung von hinten, die Todesanzeigen zuerst. Tues Mutter zockt und spricht nicht viel, dabei hat sie eine schöne Stimme. Zum Frühstück gibt es Butterbrot mit Zucker. Das Geld fehlt, aber durch Hunde-Zucht, Goldzahn-Verkauf oder Kupferkabel-Klau ist auch mal eine Flasche Wein aus Kalifornien drin. Das ist dann wie Urlaub. Doch Tue sehnt sich nach mehr, er entdeckt seine Homosexualität, knüpft Freundschaften, und nach den Sommerferien will er das Gymnasium besuchen. - Mit großer Zärtlichkeit erzählt Thomas Korsgaard die Geschichte einer Kindheit: inspiriert von seiner eigenen. Der grandiose Auftakt der Trilogie um Tue.»Wie inTausendundeine Nachtwird Sprache zum Zaubermittel - gegen eine Jugend in Härte und Armut. Was für ein großes Leseglück ist dieser kindliche Erzähler!« Daniela Dröscher
seinen beiden Geschwistern. Es gibt acht Hunde, Kühe und Tierkadaver. Über Tues Bett klebt ein Stern mit Kaugummi fest. Tues Vater liest die Zeitung von hinten, die Todesanzeigen zuerst. Tues Mutter zockt und spricht nicht viel, dabei hat sie eine schöne Stimme. Zum Frühstück gibt es Butterbrot mit Zucker. Das Geld fehlt, aber durch Hunde-Zucht, Goldzahn-Verkauf oder Kupferkabel-Klau ist auch mal eine Flasche Wein aus Kalifornien drin. Das ist dann wie Urlaub. Doch Tue sehnt sich nach mehr, er entdeckt seine Homosexualität, knüpft Freundschaften, und nach den Sommerferien will er das Gymnasium besuchen. - Mit großer Zärtlichkeit erzählt Thomas Korsgaard die Geschichte einer Kindheit: inspiriert von seiner eigenen. Der grandiose Auftakt der Trilogie um Tue.»Wie inTausendundeine Nachtwird Sprache zum Zaubermittel - gegen eine Jugend in Härte und Armut. Was für ein großes Leseglück ist dieser kindliche Erzähler!« Daniela Dröscher
Thomas Korsgaard, geb. 1995, schrieb seinen Debütroman 'Hof' mit gerade mal 21 Jahren. Band 2 und 3 der Trilogie folgten wenige Jahre später. Seine Romane haben sich in Dänemark mehr als 300.000 Mal verkauft. Für seinen letzten Roman wurde Thomas Korsgaard mit dem Literaturpreis Goldene Lorbeer ausgezeichnet und ist damit der jüngste Preisträger aller Zeiten. Bei Kanon erschien Band 1 'Hof' im Herbst 24, Band 3 'Paradies' wird im Herbst 25 erscheinen.
Produktdetails
- Die Tue-Trilogie 1
- Verlag: Kanon, Berlin
- Originaltitel: Hvis der skulle komme et menneske forbi
- Seitenzahl: 282
- Erscheinungstermin: 4. September 2024
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 140mm x 29mm
- Gewicht: 476g
- ISBN-13: 9783985681280
- ISBN-10: 3985681287
- Artikelnr.: 70370627
Herstellerkennzeichnung
Kanon Verlag Berlin GmbH
Belziger Straße 35
10823 Berlin
info@kanon-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Matthias Hannemann neigt dazu, die Lobeshymnen auf den jungen Autor Thomas Korsgaard zu bremsen. Jedenfalls hält er von diesem ersten Band einer gefeierten Trilogie weit weniger als der deutsche Verlag. Zwar besitze Korsgaard die Gabe, Tristesse mit einer gewissen Tragikomik zu bekämpfen, doch wollen die "reflexionsarmen Kapitel" nicht so recht zusammenkommen, moniert Hannemann. Korsgaard, der in dem Buch eigene Erfahrungen zum Stoff schriftstellerischer Bestrebungen verarbeitet habe, erzähle vom Aufwachsen in prekären Verhältnissen an der Peripherie der dänischen Gesellschaft, jenseits des "Hygge-Hochglanzes". Das Coming-of-Age-Element sieht Hannemann jedoch nicht über die Exposition kommen. Der Protagonist findet erst durch einen Freund, mit dem er homosexuelle Erfahrungen sammelt, einen Ausweg aus seiner bedrückenden familiären Situation. Manchmal liest er noch und denkt darüber nach, selbst Schriftsteller zu werden - traurige Geschichten ließen sich gut verkaufen, fasst Hannemann die Argumentationswelt des Protagonisten zusammen und damit auch Korsgaards Ansatz. Ob sich dieser als Schriftsteller über Dänemark hinaus etabliert, werden vielleicht die weiteren Bände der Trilogie zeigen. Hannemann bleibt aber skeptisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wie inTausendundeine Nachtwird Sprache zum Zaubermittel - gegen eine Jugend in Härte und Armut. Was für ein großes Leseglück ist dieser kindliche Erzähler!« Daniela Dröscher
Ein bedrückender Coming-of-age Roman
Im Kanon Verlag erscheint mit "Hof" der Auftakt der Trilogie um Tue von Thomas Korsgaard. Der Autor schrieb den Coming-of-age Roman im Alter von gerade mal 21 Jahren, das Buch wurde von Justus Carl und Kerstin Schöps aus dem Dänischen …
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Ein bedrückender Coming-of-age Roman
Im Kanon Verlag erscheint mit "Hof" der Auftakt der Trilogie um Tue von Thomas Korsgaard. Der Autor schrieb den Coming-of-age Roman im Alter von gerade mal 21 Jahren, das Buch wurde von Justus Carl und Kerstin Schöps aus dem Dänischen ins Deutsche übersetzt.
Tues Welt ist der Hof, dort lebt er in ärmlichen Verhältnissen mit seinen Eltern und zwei Geschwistern, sie haben Kühe, doch der Hof wirft nicht viel ab und so verdienen sie sich mit ihrer Hunde-Zucht etwas hinzu. Tue findet Freunde, entdeckt seine Homosexualität und will nach den Sommerferien das Gymnasium besuchen, er möchte mehr als ein tristes Leben auf dem Hof.
"Es war, als wäre der Tod ein Teil von mir, obwohl ich noch nicht besonders alt war. Irgendwie war er immer da." Zitat S. 7
So melancholisch und trostlos beginnt dieser Roman und spiegelt damit schon das Lebensgefühl Tues und seiner problembelasteten Eltern wider. Aus der Sicht des kindlichen Tue wird die Lebenssituation auf dem Hof beschrieben. Der große Hof hat nichts von Hofromantik, er liegt irgendwo in der Einöde unweit der Stadt Skive. Der Hof ernährt die Familie nicht, der Vater ist unberechenbar und kleinkriminell, die Mutter ist in ihrem Schmerz gefangen und sieht nur selten, was um sie herum geschieht.
Um die Familie über Wasser zu halten, ergaunert und klaut der Vater, was er habhaft werden kann und macht es zu Geld. Die Kinder müssen ihn dabei unterstützen und haben es nicht einfach, doch Tue erkennt was Unrecht ist und hat seine eigenen Pläne. Er unternimmt einen Fluchtversuch, was nach hinten losgeht. Die Geschehnisse werden überwiegend trostlos herunter erzählt, anfangs war ich noch sehr betroffen und ich habe mich mit Tue auf seine schwierige Jungend-Reise begeben. Er lernt Freunde kennen, ich schöpfte Hoffnung, Tue entdeckt seine Homosexualität, wird von seinem Vater angefeindet und es ändert sich nichts an der tristen Lage der Familie.
Die Geschichte beginnt recht stark und liest sich interessant, doch im Laufe der Handlung verliert sich die Erzählung in Lebensdetails, in denen sich viele Hoffnungen zerschlagen. Aus dem Erzählten kristallisiert immer mehr die schwierige Lebenssituation dieser Familie und die persönliche Entwicklung Tues heraus. Der einfache Erzählstil entspricht dem Jargon von Tues Alter und lässt sich gut weglesen und ich habe mit Tue gelitten und gehofft, dass er aus dieser Tristesse entfliehen kann. In dieser Familie wird nicht miteinander geredet, immerhin scheint die Mutter zu verstehen, was in Tue vorgeht.
In der Handlung wird nicht auf die Hintergründe des Verhaltens der Eltern eingegangen, vielleicht ist es einfach nur Resignation, die das triste Leben so mit sich bringt.
Dieser bewegende und gleichzeitig auch bedrückende Coming-of-age Roman erzählt in direkten Worten aus Tues Leben und vermittelt ein trostloses Bild der Familie.
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Tue lebt mit seiner Familie auf einem Hof tief im Landesinneren von Dänemark, weit hinter der Stadt, eingequetscht zwischen unzähligen, anderen unbedeutenden Dörfern. Aus seiner Sicht ist es ein Vorort der Finsternis, wo sich niemand längere Zeit aufhalten sollte.
Was wird aus …
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Tue lebt mit seiner Familie auf einem Hof tief im Landesinneren von Dänemark, weit hinter der Stadt, eingequetscht zwischen unzähligen, anderen unbedeutenden Dörfern. Aus seiner Sicht ist es ein Vorort der Finsternis, wo sich niemand längere Zeit aufhalten sollte.
Was wird aus einem, wenn er es muss?
Tue ist der älteste von drei Geschwistern. Sein Vater Lars betreibt Landwirtschaft im Nebenerwerb und versucht sich an einer Hundezucht. Trotzdem ist der Hof hoch verschuldet, das Geld fehlt an allen Ecken und ohne die finanzielle Unterstützung vom Onkel Chresten wäre die Lage noch miserabler. Auch die Arbeit von Mutter Lonny in der Fensterfabrik trägt nur mittelmäßig zur Verbesserung der familiären Situation bei. Alles in allem ist es zum Leben zu wenig, aber zum Sterben zu viel.
Als Tues Mutter das vierte Kind tot zur Welt bringt, kann sie den Verlust der kleinen Stine nicht verwinden und versinkt in Schwermut. Sie schläft viel, und sobald sie wach ist, sitzt sie vor dem Computer und spielt Online-Poker.
Die Depression der Mutter belastet die gesamte Familie. Die Geschwister sind sich selbst überlassen, Erziehung findet im Grunde nicht statt. Und die Familie driftet immer mehr in das wirtschaftliche Chaos und soziale Abseits ab.
„Es war, als wäre der Tod ein Teil von mir, obwohl ich noch nicht besonders alt war. Irgendwie war er immer da ...“
Tue fühlt Hoffnungslosigkeit und träumt zwischen acht Hunden im Haus, Tierkadavern und dem Klauen von Kupferkabeln von einer neuen Familie, Die, zu der er gehört, ist anders, und er schämt sich dafür.
Doch nicht allein auf dem Hof verspürt er Unwohlsein, sondern auch in der Schule, wo er den harmlosen Klassenclown spielt, gemobbt wird und keine richtigen Freunde hat.
Im Laufe der Zeit wächst seine Sehnsucht nach mehr, er entdeckt sein Interesse am eigenen Geschlecht, knüpft freundschaftliche Bande und hat sogar die Chance, das Gymnasium zu besuchen ...
Thomas Korsgaard, Jahrgang 1995, schrieb seinen ersten Roman „Hof“ mit gerade mal 21 Jahren, und erzählt darin mit Empathie die von der eigenen Vergangenheit inspirierte Geschichte der problematischen Kindheit und Jugend seines Protagonisten. Tue, dem wir über einen Zeitraum von mehreren Jahren, beginnend im Alter von zwölf, folgen, berichtet aus der Ich-Position in Episoden über die Ereignisse, ohne dass es einen konkreten Handlungsablauf gibt.
Das ist durchaus irritierend, weil hierdurch nicht klar wird, in welcher Zeit wir uns gerade bewegen, wenn wir die Entwicklung von Tue begleiten.
„Hof“ braucht den Vergleich mit Romanen, in denen dysfunktionale Familienbeziehungen geschildert werden, nicht zu scheuen. Der junge Autor legt eine sprachlich zwar nicht in Gänze herausragende, aber gut lesbare Darstellung einer Familie im sozialen Abseits vor. Gleichwohl soll nicht unerwähnt bleiben, dass das Schicksal der Familie – mit Geradlinigkeit und ohne Schnörkel in einer Mischung aus Ernst und Tragikkomik geschildert – empfindsamen Lesern zusetzen dürften, ist es jedoch oft sehr deprimierend und durchzogen mit abstoßenden Szenen.
Außerdem komme ich nicht umhin zu erwähnen, dass das Debüt von Thomas Korsgaard auch auf mich im Grundton insgesamt traurig wirkt, zumal Tue das Dasein meist grau und aussichtslos erscheint.
Vordergründig ist „Hof“ die Geschichte der Beziehung eines Jungen zu seinem Vater. Einem Mann, der weder die Krankheit seiner Frau erkennt, geschweige denn versteht. Einer, der unzuverlässig ist, lethargisch, gerade kein Vorbild, ohne Interesse für die Bedürfnisse der Familie.
Es ist der Wechsel zwischen unvorhersehbaren Gewaltausbrüchen, besonders nach dem Konsum großer Mengen Alkohol, und den liebevoll aussehenden Gefühlsbekundungen, die Tue in einen Zwiespalt aus Hilfslosigkeit, Unsicherheit und Beschämung führen. Der Junge reagiert mit Streichen und Fehlverhalten, auf die Geschrei, Demütigungen, Herabwürdigungen und erneute Zurückweisungen folgen, ohne dass ermahnende Worte und ernst gemeinte Gespräche stattfinden.
Es wundert nicht, dass Tue sich in seinen dunkelsten Momenten den Tod des Vaters vorstellt.
Manchmal entsteht der Eindruck, dass Lars und Lonny versuchen, ihre drei Kinder zu lieben und zu erziehen, dazu aber nicht in der Lage sind, weil sie nicht über die emotionalen und finanziellen Mittel verfügen.
Wie soll es dann Tue und seinen Geschwistern gelingen, eine eigene (Mit)Gefühlswelt zu entfalten?
„Hof“ ist eine Lektüre, die mich in Teilen grundsätzlich berührt, allerdings auch abgeschreckt hat. Im ersten Teil der Tue-Trilogie lässt Thomas Korsgaard einen winzigen Hoffnungsschimmer zu, dass es für seinen Helden funktionieren könnte, einen Weg losgelöst von den Umständen in der Familie einzuschlagen. Es bleibt abzuwarten, wie es in „Stadt“ weitergeht.
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