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Ein Mädchen will nach oben: Stephanie Richter, eine junge Wienerin aus einfachen Verhältnissen, wird durch Heirat eine Prinzessin von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. Voller politischer Intrigen führt sie ihr Weg zu Männern wie dem persönlichen Adjutanten Hitlers, Fritz Wiedemann, und Außenminister von Ribbentrop. Es gelingt ihr, trotz ihrer jüdischen Herkunft, in Hitlers unmittelbare Nähe zu kommen, der sie seine "liebe Prinzessin" nennt. Für ihn spielt sie ihre internationalen Beziehungen, vor allem zu hochrangigen Nazi-Sympathisanten in England, aus. Sie geht 1940 in die USA und…mehr

Produktbeschreibung
Ein Mädchen will nach oben: Stephanie Richter, eine junge Wienerin aus einfachen Verhältnissen, wird durch Heirat eine Prinzessin von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. Voller politischer Intrigen führt sie ihr Weg zu Männern wie dem persönlichen Adjutanten Hitlers, Fritz Wiedemann, und Außenminister von Ribbentrop. Es gelingt ihr, trotz ihrer jüdischen Herkunft, in Hitlers unmittelbare Nähe zu kommen, der sie seine "liebe Prinzessin" nennt. Für ihn spielt sie ihre internationalen Beziehungen, vor allem zu hochrangigen Nazi-Sympathisanten in England, aus. Sie geht 1940 in die USA und gewinnt auch dort Kontakte zu höchsten politischen Kreisen, wird aber dennoch als deutsche Spionin interniert. In der Nachkriegszeit gelingt es ihr, erneut in Deutschland Fuß zu fassen und unter Henri Nannen als Journalistin zu arbeiten. Martha Schad schildert den Lebensweg einer Frau, die mit unbedingtem Erfolgswillen und skrupellosem politischem Opportunismus eine beispiellose Karriere machte.

Autorenporträt
Dr. phil. Martha Schad, geboren 1939 in München, studierte an der Universität Augsburg Geschichte und Kunstgeschichte und promovierte mit "Die Frauen des Hauses Fugger von der Lilie". Sie ist als freiberufliche Historikerin und Autorin tätig und schreibt über historische Frauengestalten (Bayerns Königinnen; Frauen, die die Welt bewegten; Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter) und gab den Briefwechsel zwischen Cosima Wagner und Ludwig II. von Bayern heraus.
Rezensionen
Die Dame mit den Kontakten
In der Reichskanzlei munkelte man, Stephanie von Hohenlohe, Hitlers "liebe Prinzessin", sei eine Jüdin. Hitler wollte davon nichts wissen. Im Gegenteil. Er verlieh der ehemaligen Bürgerlichen, die in England lebte und für den britischen Zeitungsmogul Lord Rothermere arbeitete, das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP und ernannte sie zur "Ehrenarierin"! In Hitlers Spionin. Das Leben der Stephanie von Hohenlohe zeichnet die Historikerin Martha Schad, die durch ihren Bestseller Frauen gegen Hitler bekannt wurde, das Leben dieser schillernden Frau anhand von zahlreichen, teilweise unveröffentlichten Dokumenten nach.
Einen Prinzen heiraten
Das war das Ziel der 15-jährigen Steffi Richter. Im Jahr 1914, mit 23 Jahren hatte sie es geschafft. Steffis Vater, der gar nicht ihr Vater war, hatte Zugang zu den höchsten Kreisen. Steffi wird schwanger, und zwar von Franz Salvator Erzherzog von Österreich-Toskana, einem Schwiegersohn von Kaiser Franz Joseph I. Da Franz Salvator bereits verheiratet war, arrangierte Kaiser Franz Joseph kurzerhand eine Hochzeit mit Friedrich Franz Prinz von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. So wurde aus der Bürgerlichen, deren leibliche Eltern ein jüdischer Geldverleiher und eine zum Katholizismus übergetretene Jüdin war, eine hochrangige Adelige. Leicht fügte sie sich in ihre neue Umgebung ein; ihr Charme, ihre Sprachgewandtheit und ihr luxuriöser Lebensstil, zu dem unzählige Affären gehörten, öffneten ihr Tür und Tor.
Hitlers prominenteste Propagandistin im Ausland
Durch Zufall - Martha Schad gibt mehrere Versionen wieder - lernt Stephanie 1927 in Monte Carlo Lord Rothermere, unter dessen Leitung die Zeitungen Daily Mail, Daily Mirror, Evening News u.v.a. standen, kennen, für den sie ab 1932 als Gesellschaftsjournalistin arbeitete. Im Auftrag des Lords sprach Stephanie nach 1933 mehrmals bei Hitler vor und zog hinter den Kulissen die Fäden in den Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und England. Zugleich gelang es ihr, die britische Presse hitlerfreundlich zu stimmen.
1939 wendete sich das Blatt für sie und ihren langjährigen Geliebten Fritz Wiedemann, Hitlers Adjutanten, der in die USA zwangsversetzt wurde. Stephanie folgt ihm, wird jedoch bald als Hitlers Spionin inhaftiert und kommt erst 1945 wieder frei.
Rücksichtslos opportunistisch
Und nicht zuletzt geldgierig - so schildert Martha Schad Stephanies Charakter. In den USA gelingt es ihr, sich als Hitler-Gegnerin darzustellen, 1964 wird sie sogar zur Amtseinführung von Präsident Johnson eingeladen. In den 60er Jahren fasste sie in der Bundesrepublik Fuß und arbeitete mit Mediengrößen wie Henri Nannen und Axel Springer zusammen.
Wer war Stephanie? War sie eine Hitler-Anhängerin? Oder eine Doppelagentin? Martha Schad kommt in dieser Frage zu keinem eindeutigen Ergebnis. Anhand der zahlreichen Dokumente wird jedoch immer wieder deutlich, dass Stephanie immer ganz oben mitmischte, dank ihrer Durchsetzungsfähigkeit, ihren Kontakten und der Schwäche, die die Männer für sie hatten.
(Birgit Kuhn)
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