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When Elspeth Noblin dies she leaves her beautiful flat overlooking Highgate Cemetery to her twin nieces, Julia and Valentina Poole, on the condition that their mother is never allowed to cross the threshold. But until the solicitor's letter falls through the door of their suburban American home, either Julia nor Valentina knew their aunt existed. The twins hope that in London their own, separate, lives can finally begin but they have no idea that they've been summoned into a tangle of fraying lives, from the obsessive-compulsive crossword setter who lives above them to their aunt's mysterious…mehr

Produktbeschreibung
When Elspeth Noblin dies she leaves her beautiful flat overlooking Highgate Cemetery to her twin nieces, Julia and Valentina Poole, on the condition that their mother is never allowed to cross the threshold. But until the solicitor's letter falls through the door of their suburban American home, either Julia nor Valentina knew their aunt existed. The twins hope that in London their own, separate, lives can finally begin but they have no idea that they've been summoned into a tangle of fraying lives, from the obsessive-compulsive crossword setter who lives above them to their aunt's mysterious and elusive lover who lives below them and works in the cemetery itself.

As the twins unravel the secrets of their aunt, who doesn't seem quite ready to leave her flat, even after death, Niffenegger weaves together a delicious and deadly ghost story about love, loss and identity.
Autorenporträt
Audrey Niffenegger
Rezensionen
Dark and delicious Tom Adair Scotsman

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.01.2010

Tod, Spuk, Heilung
Audrey Niffenegger schreckt vor nichts zurück
Aufgemacht wie der Zwilling ihres erfolgreichen Erstlings, „Die Frau des Zeitreisenden” kommt nun der zweite Roman der Amerikanerin Audrey Niffenegger auf den deutschen Markt. Das zarte Geäst auf dem Umschlag zeigt diesmal weiße Knospen anstelle roter Blüten. Aber selbst eineiige Zwillinge sind ja nicht gänzlich gleich. Um an den Überraschungserfolg ihres Debüts anzuschließen, hat Audrey Niffenegger noch einmal die bewährten Ingredienzien genommen. Was in „Die Frau des Zeitreisenden” ein genetischer Defekt sein soll, der den männliche Part eines Paares immer wieder wie durch ein Wurmloch aus der Gegenwart stürzen und in anderen Zeitzonen seiner Biographie auftauchen lässt, wird in „Die Zwillinge von Highgate” durch Elemente des Schauerromans bewerkstelligt. Und wieder hört man die Werbetrommel dröhnen, es gehe in „Her Fearful Symmetry”, wie der Roman im zeitgleich erscheinenden Original heißt, um die ganz großen Dinge: um Liebe, Treue, Tod.
Doch wo immer man ansetzt, um diesen leidlich unterhaltsamen Roman, der erst im letzten Drittel spannend wird, mit Sinn auszustatten, laufen die Gedanken ins Leere. Kaum hat man einen gefasst und ein Stück weit verfolgt, muss man sich an die Kandare nehmen, um nicht etwas aufzuwerten, was eigentlich zutiefst beklagenswert ist: dass das Unterhaltungsgenre die großen Themen der Literatur zu sentimentalem Schrott verhackstückt, der die Kanäle blockiert und die Gehirne verstopft.
Dass es sich dabei oft um weibliche Gehirne handelt, macht die Sache nicht besser. Warum funktioniert das nur so gut? Warum lassen sich Frauen widerstandslos in einen Kokon von Sentimentalitäten einspinnen, der sie für die Unterhaltungsindustrie so berechenbar macht wie Pawlowsche Hunde? Zurzeit muss es ein bisschen schaurig zugehen, mit Geistern, Vampiren, magischem Schnickschnack, als hätte es nie eine Aufklärung gegeben, keine naturwissenschaftlichen Entdeckungen, keine technischen Erfindungen.
Viktorianische Gegenwart
So spielt der Roman zwar im London des beginnenden 21. Jahrhunderts, sein Setting aber entstammt dem Schauerroman des viktorianischen Zeitalters. Schauplatz ist der berühmte Highgate-Friedhof, auf dem Karl Marx liegt, aber auch Michael Faraday (leider macht die Autorin nichts daraus), und ein direkt an den Friedhof grenzendes Haus. Die 44jährige Elspeth Noblin stirbt zu Beginn des Romans an Krebs. Sie hinterlässt einen verzweifelten Geliebten, der im gleichen Haus, allerdings in einer anderen Wohnung lebt und seit Jahren an seiner Doktorarbeit über den Friedhof tüftelt. Nicht zuletzt zu seinem Trost vermacht sie ihre Wohnung ihren beiden Nichten, den 21jährigen Zwillingstöchtern ihrer in Chicago lebenden Zwillingsschwester, und verbindet das Erbe mit der Auflage, die beiden müssten mindestens ein Jahr in der Wohnung leben, die wiederum von ihrer Schwester und dem Schwager nicht betreten werden darf. Oh ja, man ahnt schreckliche Geheimnisse. Sie sind niedergelegt in einem Tagebuch, das Robert, der Geliebte, an sich nehmen soll. Das tut er auch brav, allerdings reicht seine Neugier nicht aus, es zu lesen. Wozu ist er ein Mann? Außerdem muss das Geheimnis bis zum Schluss aufgespart werden.
Es geht auch sonst mirakulös genug zu. Elspeths Geist spukt in ihrer Wohnung, zunächst nur als kleine Nebelschwade, als kühler Hauch, der den trauernden Geliebten umweht, wenn er erinnerungsselig dort onaniert. Als die blassblonden Zwillinge die Wohnung beziehen, merken sie bald, dass sie dort nicht alleine sind. Mit hemmungsloser Geduld denkt sich die Autorin allerlei Schabernack aus, um die Kommunikation mit einem Geist einigermaßen plausibel zu machen. Beispielsweise entdeckt Elspeth irgendwann, dass sie Staub bewegen und also damit schreiben kann. Aber wozu der ganze Umstand, wenn der Roman schließlich doch als schlichte Gothic Novel endet?
Gäbe es Martin nicht, den liebenswerten Zwangsneurotiker, der vor lauter Angst seine im obersten Stock des Hauses gelegene Wohnung nicht verlassen kann, man müsste verzweifeln an diesem Roman, dessen Ergebnis in keinem Verhältnis zum Aufwand steht (drei Seiten benötigt Niffenegger allein für die Danksagung). Doch Martin lässt hoffen: mit nichts als Übung und Medikamenten lernt er seine Ängste und Zwänge in den Griff zu bekommen. So erobert er sogar das Herz seiner Frau zurück, die ihn nach einem Vierteljahrhundert Ehe verlassen hatte, weil sie es nicht mehr mit ihm aushielt. MEIKE FESSMANN
AUDREY NIFFENEGGER: Die Zwillinge von Highgate. Roman. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 462 Seiten, 19,95 Euro.
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