Produktdetails
  • Internet-Pocket-Guide
  • Verlag: moses. Verlag
  • Seitenzahl: 95
  • Altersempfehlung: 14 bis 17 Jahre
  • Abmessung: 160mm
  • Gewicht: 89g
  • ISBN-13: 9783897770560
  • ISBN-10: 3897770563
  • Artikelnr.: 24494196
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.04.2001

Was das Muggel-Herz im Netz begehrt
Internet-Führer für Kinder: Lohnenswerte Fundgruben und unnötige Seitenangaben

Wer nicht mit Suchmaschinen und Linklisten umzugehen weiß, stößt im Internet immerzu auf nutzlose Datenbrocken. Genau damit aber schlägt die Stunde der Internet-Führer, von denen das Ehepaar Günter Kienitz und Bettina Grabis für den moses-Verlag fast eine kleine Bibliothek zusammengeschrieben hat. Nachdem ihr Schüler-Guide bereits in der zweiten Auflage erscheint - nichts altert schneller als eine Linkliste -, legen sie nun "Die 555 besten Internet-Adressen für Kinder" vor, eine prall gefüllte Schatzkiste mit bewährten Klassikern und aufregenden Geheimtips. Unter den "Top 555" findet sich die verdienstvolle Kinder-Suchmaschine "Blinde Kuh" neben den Seiten Käpt'n Blaubärs, da gibt es die Adressen von Pferde- und Delphin-Seiten, virtuelle Ausflugsziele und sogar Kummer-Netze.

Gelegentlich hätte man sich zwar etwas kritischere Urteile gewünscht. Die Seite mit der "Maus" ist wunderbar bunt, braucht aber ewig, bis sie geladen ist. Und ob der "MilkyWay Entdecker-Club" in Zeiten des Merchandisings einen Hinweis verdient, sei dahingestellt. Doch gelingt Kienitz und Grabis nicht zuletzt dank einer hysteriefreien Einleitung ein überzeugendes Plädoyer für den Spielplatz Internet, dem zu Unrecht der Ruf als kinder- und jugendgefährdende Problemzone anhaftet.

In einem winzigen grünen Buch pflegen die Autoren hingegen strikte Monokultur: Der Pocket-Guide über Harry Potter verrät neben den offiziellen Seiten des Carlsen-Verlags die Adressen diverser Quiz-Seiten und bietet mit Bildschirmschonern, Zaubertricks und Gesprächsforen alles, was das Muggel-Herz begehrt. Besonders eindrucksvoll sind die liebevollen Fan-Angebote, die unter "www.hp-fc.de" zum Besuch beim "Tagespropheten" und zum Rundflug über der Zauberschule Hogwarts einladen. Auf ureigenem Terrain beweisen die kleinen "content provider" da ganz nebenbei die vielbeschworene "Medienkompetenz", das höchste Ziel aller Netz-Pädagogen. Schlicht aufgemacht, aber inhaltlich ambitioniert, versucht Ina Herberts "Clever durchs Internet" Wissenswertes und Unterhaltsames für Schüler zu verbinden. Sie präsentiert nicht nur schlaue Seiten von "algebra-online.de" bis "zoos.de/tiere", sondern auch Referat-Sammlungen, Tips zum Offline-Surfen und kostenlose Viren-Scanner. Der einzige Makel in dieser lohnenswerten Fundgrube ist die Liste der Suchmaschinen. Daß der Wald-und-Wiesen-Browser "Lycos" aufgeführt ist, aber "google", der Star unter den Suchmaschinen, fehlt, macht stutzig. Fast ein Etikettenschwindel ist zuletzt "Von Gutenberg zum World Wide Web", herausgegeben vom Mainzer Gutenberg-Museum. Hier kann man sich zwar auf neunzig Seiten über das Druckhandwerk, über Brotschrift und Zwiebelfische informieren. Für das weltweite Netz aber bleiben dann nur noch zehn Seiten. Bibliophile, so lernt der junge Leser, werden eben nicht immer begeisterte Surfer.

SONJA ZEKRI.

Günter W. Kienitz und Bettina Grabis: "Die 555 besten Internet-Adressen für Kinder". Verlag moses, Kempen 2000, 192 S. brosch., 24,80 DM.

dgl.: "Alles über Harry Potter". Verlag moses. Kempen 2001, 89 S. , brosch., 9,80 DM.

Ina Herbert: "Clever durchs Internet. Tolle Surftipps für Schüler". Mit Bildern von Hans-Jürgen Feldhaus. Arena-Verlag, Würzburg 2000, 160 S., brosch., 11,90 DM.

Gutenberg-Museum Mainz: "Von Gutenberg zum World Wide Web". Dachsverlag, Wien 2000, 117 Seiten, geb., 27 DM. Alle Bücher ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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