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Ausgehend von Diego Riveras Fresken der guten und schlechten Regierung (1924) sowie der aktuellen entwicklungspolitischen Debatte um die "gute" Regierungsführung (good governance, gobernabilidad) beschreibt der Band Staatsentwicklung und politischen Wandel in Lateinamerika vom beginnenden bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert. Auf theoretischer Ebene leistet die Studie eine Integration von bisher nur lose miteinander verbundenen Konzepten der politischen Soziologie Lateinamerikas - wie Klientelismus, Korporatismus, Populismus, Regimes, Typen politischer Parteien, Verbände und sozialen…mehr

Produktbeschreibung
Ausgehend von Diego Riveras Fresken der guten und schlechten Regierung (1924) sowie der aktuellen entwicklungspolitischen Debatte um die "gute" Regierungsführung (good governance, gobernabilidad) beschreibt der Band Staatsentwicklung und politischen Wandel in Lateinamerika vom beginnenden bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert. Auf theoretischer Ebene leistet die Studie eine Integration von bisher nur lose miteinander verbundenen Konzepten der politischen Soziologie Lateinamerikas - wie Klientelismus, Korporatismus, Populismus, Regimes, Typen politischer Parteien, Verbände und sozialen Bewegungen, Demokratie und Menschenrechte, Staatsfunktionen.

Auf der inhaltlichen Ebene werden mittels ausgewählter qualitativer Fallstudien und quantifizierender Länder- bzw. Regimevergleichen drei miteinander verknüpfte historische Transformationsprozesse untersucht:
1) Der Wandel politischer Regimes von den Eliteherrschaften des frühen 20. Jahrhunderts über unterschiedliche Typen populistischer Allianzformen zu den "liberalen" Regimes im späten 20. Jahrhundert. Entgegen der These vom Untergang des lateinamerikanischen Populismus kommt die Studie zum Schluss, dass in der gegenwärtigen Umbruchsphase populistische Techniken ein tragendes Element der Herrschaftsstabilisierung sind.
2) Das facettenreiche und widersprüchliche Muster des Demokratisierungsprozesses mit aufeinanderfolgenden Phasen der Ausweitung von Partizipationsrechten. Der Autor zeigt, dass formale Demokratie - verstanden als Wahlrecht, Wahlpartizipation und Parteienwettbewerb - und der Schutz der Menschenrechte - gemessen anhand zehn verschiedener auf jährlicher Basis für 21 Länder erhobener Menschrechtsindikatoren - gerade in der Demokratisierungswelle der 80er und 90er Jahre auseinanderklaffen.
3) Die Ablösung des binnemarktorientierten Entwicklungsmodells durch eine auf den Weltmarkt ausgerichtete Wachstumsstrategie im Gefolge der verheerenden Finanz- und Wirtschaftskrisen von 1982. Die damit verbundene Reform staatlicher Tätigkeit wird anhand detaillierter Länderfallstudien zu Mexiko und Costa Rica untersucht. Der Vergleich zwischen den beiden Ländern zeigt, dass die von der internationalen Gläubigergemeinschaft weitgehend identisch verordneten neoliberalen Strukturanpassungsprogramme durch die nationale Politik in sehr unterschiedlicher Weise umgesetzt werden.

Zielgruppe/Target group: Politologen, Lateinamerikaforscher und -interessierte

Schlagwörter/Keywords: Politologie, Lateinamerika