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In The Globalization of Inequality, distinguished economist and policymaker François Bourguignon examines the complex and paradoxical links between a vibrant world economy that has raised the living standard of over half a billion people in emerging nations such as China, India, and Brazil, and the exponentially increasing inequality within countries. Exploring globalization's role in the evolution of inequality, Bourguignon takes an original and truly international approach to the decrease in inequality between nations, the increase in inequality within nations, and the policies that might moderate inequality's negative effects.…mehr

Produktbeschreibung
In The Globalization of Inequality, distinguished economist and policymaker François Bourguignon examines the complex and paradoxical links between a vibrant world economy that has raised the living standard of over half a billion people in emerging nations such as China, India, and Brazil, and the exponentially increasing inequality within countries. Exploring globalization's role in the evolution of inequality, Bourguignon takes an original and truly international approach to the decrease in inequality between nations, the increase in inequality within nations, and the policies that might moderate inequality's negative effects.
Autorenporträt
François Bourguignon is a professor at the Collège de France, Paris, and former director at the Paris School of Economics. From 2003 to 2007 he was chief economist and senior vice president of the World Bank. Bourguignon was made a Chevalier of the National Order of the Legion of Honor in 2010.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2015

Ungleichheit in der Welt
Was sind die Folgen der Globalisierung?

François Bourguignon lehrt Wirtschaftswissenschaften in Paris. Das vorliegende Buch ist ursprünglich in Französisch erschienen, bevor es erweitert und ins Englische übersetzt wurde. Es soll das Thema Ungleichheit kurz und prägnant abhandeln. Gleich am Anfang erfährt der Leser den zentralen Befund, der sich aus der Betrachtung der Daten von über hundert Ländern ergibt, in denen aber 90 Prozent der Menschheit leben.

Die Lebensbedingungen unter den Menschen sind nicht mehr so ungleich wie noch vor drei Jahrzehnten. Gleichzeitig muss man feststellen, dass die Einkommensungleichheit in vielen Gesellschaften in letzter Zeit zugenommen hat. Das gilt gleichermaßen für wohlhabende Länder wie die Vereinigten Staaten oder Schwellenländer wie China. Beide Feststellungen können deshalb gleichzeitig wahr sein, weil das rasante Wirtschaftswachstum in bis vor kurzem armen, volkreichen Gesellschaften Asiens dafür gesorgt hat, dass die Unterschiede im Durchschnittseinkommen der Menschen verschiedener Länder nicht mehr ganz so groß wie früher sind.

Man kann ja die Einkommensunterschiede unter den Menschen in zwei Komponenten aufteilen: die Abstände der Individualeinkommen von den nationalen Mittelwerten und deren Abstände vom globalen Mittelwert. Die erste oder intranationale Komponente hat dabei an Bedeutung gewonnen, die zweite oder internationale Komponente an Bedeutung verloren. Das ändert allerdings nichts daran, dass die internationalen Unterschiede immer noch die viel bedeutsamere Determinante für die Unterschiede unter den Menschen sind als die intranationalen.

Die Auffassung, dass die Ungleichheit in der Welt zunimmt, ist entweder darauf zurückzuführen, dass man die internationalen Unterschiede im Durchschnittseinkommen einfach vernachlässigt oder bevölkerungsschwachen Ländern mit niedrigem Wachstum - beispielsweise Somalia, Südsudan oder Niger - das gleiche Gewicht wie demographischen Riesen, also China oder Indien, zuweist.

Im ersten Kapitel wird eine Vielzahl von technischen Fragen behandelt: von der umstrittenen Wünschbarkeit der Korrektur von Umfragedaten zu Einkommen oder Konsum durch Daten aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung über die Notwendigkeit, die Kaufkraft des Geldes in verschiedenen Ländern zu berücksichtigen, bis hin zu den Bedeutungen und Eigenschaften verschiedener Indizes (Gini, Theil).

Im zweiten und dritten Kapitel geht es um die Gründe für die beobachtbaren Trends. Mehr als manch anderer Ökonom macht Bourguignon die Globalisierung, den verschärften Wettbewerbsdruck, aber auch die daraus resultierende Beschleunigung des technologischen Fortschritts für die beobachtbaren Veränderungen verantwortlich. Daneben diskutiert Bourguignon auch politische Faktoren wie abnehmende Gewerkschaftsmacht oder starker Steuerwiderstand und Deregulierung in vielen reichen Ländern. In den beiden abschließenden Kapiteln überlegt Bourguignon, was man gegen den Trend zur Verschärfung intranationaler Ungleichheiten politisch tun könnte.

In diesen Kapiteln wird die Aussagekraft der Argumente schwächer. Das fängt schon bei der Begründung der Wichtigkeit des Kampfes gegen die innergesellschaftliche Ungleichheit an. Bourguignon behauptet einerseits, dass es eine - möglicherweise von Land zu Land variierende - Schwelle gibt, jenseits derer Ungleichheit zur politischen Instabilität führt, andererseits, dass wir die Schwelle nicht kennen.

Das wirft die Frage auf, ob wir von der Existenz einer Schwelle Kenntnis haben können, wenn wir die nicht kennen. Trotz dieser punktuellen Kritik, die eher den zweiten Teil des Buches als den ersten betrifft, ist das Buch als aktuelle, knappe und klare Zusammenfassung des Wissens über globale Verteilungsfragen unbedingt empfehlenswert.

ERICH WEEDE

François Bourguignon: The Globalization of Inequality. Princeton University Press, Princeton 2015, 210 Seiten, 27,95 Dollar

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"An excellent treatment of a very important subject from a leading researcher in the field." - Stephan Klasen, University of Göttingen