Wie die Demographie kennt auch die Wissenschaftsgeschichte Zeiten geburtenstarker Jahrgänge: Die Wende zum 19. Jahrhundert läßt mit dem Zusammenbruch des Systems von Mathesis und Taxonomie eine Reihe neuer Wissenschaften von der Biologie bis zur Literaturwissenschaft entstehen, die mit ihrem genetisch-empirischen Grundprinzip tief in die traditionellen Konfigurationen des Wissens und damit auch deren literarische Repräsentation eingreifen. Das Werk Giacomo Leopardis (1798 - 1837) basiert auf den Konsequenzen dieses Wandels und kann sich gleichzeitig dank seiner anti-metaphysischen wie Moderne-kritischen Grundtendenzen distanziert mit ihnen auseinandersetzen.