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Mit dem Aufstieg des Romans im 18. Jahrhundert zur führenden literarischen Gattung stellt sich die Frage nach den Gefahren falscher Lektüre, besonders für den weiblichen Leser. Dieses Thema wird in einem Roman wie Richardsons Clarissa selbst aufgenommen, indem er erzieherisch wirken will. Gewaltsame Lektüren zeigt jedoch das Scheitern dieses Projekts: Gewalt und die Darstellung weiblichen Leidens triumphieren über pädagogische Parolen. In den Liaisons dangereuses von Pierre Choderlos de Laclos und den Infortunes de la vertu de Sades wird die Spirale der Zerstörung noch weitergedreht.
Der Kampf der Geschlechter endet bei Richardson noch mit einem christlichen Sinnangebot, das angesichts der schönen Leiche der Frau entworfen wird; die verstümmelte Leiche Justines bei Sades jedoch bedeutet das Ende jeglicher moralischer Bedeutung.
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