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Eduardo Galeano erzählt eine faszinierende Legende aus dem Nordosten Brasiliens: Der Papagei fällt aus Neugier in die heiße Suppe und ertrinkt darin. Das macht alle traurig: das Mädchen weint, der Baum krümmt sich vor Schmerz, der Wind verliert eine Bö, der Himmel erbleicht, und die Menschen werden stumm. Der Töpfer von Ceara aber will alles wissen. So finden die Menschen ihre Sprache wieder und erzählen ihm, was geschehen ist. Da nimmt er die Trauer aller zusammen und erweckt mit ihr den toten Papagei wieder zum Leben. Mit eindrucksvollen, farbenprächtigen Holzskulpturen von Antonio Santos.…mehr

Produktbeschreibung
Eduardo Galeano erzählt eine faszinierende Legende aus dem Nordosten Brasiliens:
Der Papagei fällt aus Neugier in die heiße Suppe und ertrinkt darin. Das macht alle traurig: das Mädchen weint, der Baum krümmt sich vor Schmerz, der Wind verliert eine Bö, der Himmel erbleicht, und die Menschen werden stumm. Der Töpfer von Ceara aber will alles wissen. So finden die Menschen ihre Sprache wieder und erzählen ihm, was geschehen ist. Da nimmt er die Trauer aller zusammen und erweckt mit ihr den toten Papagei wieder zum Leben.
Mit eindrucksvollen, farbenprächtigen Holzskulpturen von Antonio Santos.
Große Literatur und Kunst im Bilderbuch.
Eine Ode an die Hoffnung und an das Leben.
Autorenporträt
Eduardo Hughes Galeano, geboren 1940 in Montevideo / Uruguay, wurde mit 20 Jahren stellvertretender Chefredakteur der bekannten Zeitschrift für Kultur und Politik MARCHA in Montevideo. Zwischen 1964 und 1966 war er Direktor der EPOCHA, der Zeitschrift der 'unabhängigen Linken' von Uruguay.
1973 übernahm er in Buenos Aires die Chefredaktion der Zeitschrift CRISIS und leitete sie bis zur Schließung des Verlags 1976. Ab 1976 lebte Guleano im spanischen Exil. Im Frühjahr 1985, nach der Beendigung der Militärdikatur in Uruguay, kehrte er nach Montevideo zurück. Für seine literarische Arbeit erhielt er u.a. den Preis der "Casa de las Americas" und den "American Book Award". Eduardo Hughes Galeano verstarb 2015.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.04.2010

Der Papagei fällt in die Suppe
Ein Bilderbuch über die schöpferische Kraft der Kunst
Wollte man dieses Bilderbuch lediglich auf der narrativen Ebene betrachten, würde nur eine kleine merkwürdige Geschichte dabei herauskommen: Ein Papagei fällt versehentlich in die Suppe und ertrinkt. Die Trauer macht die Menschen stumm, den Wind kraftlos und den Himmel bleich. Erst einem Töpfer gelingt es, den toten Vogel wiederzubeleben.
Doch dieses Bilderbuch erzählt seine Geschichte auf eine so ungewöhnliche, kraftvolle Weise, dass seine Wirkung weit über den Inhalt hinausweist.
Denn der lateinamerikanische Schriftsteller Eduardo Galeano und der spanische Bildhauer Antonio Santos haben sich auf ein interessantes Experiment eingelassen. Zu den gleichnishaften Zeilen Galeanos hat Santos Figuren und kleine künstlerische Kulissen aus bemaltem Holz gebaut, die auf dem weißen Grund selbst zu zeichenhaften Gebilden werden. Der poetische Text und die reduzierten, farbintensiven Skulpturen machen die Erzählung zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk. Das Buch ist ein kleines philosophisches Werk über die Trauer, es zeigt die Möglichkeiten des Illustrierens durch die Skulptur und es erzählt von der Macht des Künstlers.
In der Verknüpfung von Poesie und archaischer Skulptur finden Galeano und Santos Bilder für die Trauer, wie sie vor allem Kinder fühlen, wenn sie einen Verlust erleben, hier symbolisch gezeigt am Beispiel des Papageis. Die „rohe” Sprache der Holzplastik erweitert die Worte auf eine fremde, intensive Weise.
Es ist bezeichnenderweise ein Künstler, der „Töpfer von Ceará”, der die Kraft findet, den Menschen die Sprache zurückzugeben und schließlich dem Papagei sein Leben. Galeano greift hier auf einen alten Künstlermythos zurück, der die Kunstgeschichte durchzieht. Erst aus Trauer und Leid heraus vermag der Künstler Großes zu schaffen und, symbolisch gesehen, den Tod zu überwinden.
In der Parabel von der Auferstehung des Papageis vollzieht sich dann auch das Wunder: Der Töpfer gibt dem Vogel all das wieder, was das Leben ausmacht, die Farben, die Sprache und die Freiheit. Im Zusammenspiel der klaren Sprache und der elementaren Kraft der bemalten Holzfiguren wird dieses Wunder glaubhaft. (ab 6 Jahre und für Erwachsene) JENS THIELE
Eduardo Galeano
Geschichte von der Auferstehung des Papageis
Mit Illustrationen von Antonio Santos. Aus dem Spanischen von Carina von Enzenberg. Bajazzo Verlag 2010. 32 Seiten, 14,90 Euro.
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