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Die Errichtung der totalitären Diktatur, Innen- und Außenpolitik des Regimes, Alltag und Terror im nationalsozialistischen Deutschland werden in diesem Buch ebenso in ihren Grundzügen geschildert wie der Weg in den Weltkrieg, der Verlauf des Krieges und die Formen des Widerstandes gegen Hitlers Herrschaft. Einen zentralen Platz in der Darstellung nimmt die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden ein. Zahlreiche, oft ausführlich kommentierte Abbildungen veranschaulichen die Chronik der historischen Ereignisse, stellen die wichtigsten Protagonisten der Nazidiktatur vor und erläutern…mehr

Produktbeschreibung
Die Errichtung der totalitären Diktatur, Innen- und Außenpolitik des Regimes, Alltag und Terror im nationalsozialistischen Deutschland werden in diesem Buch ebenso in ihren Grundzügen geschildert wie der Weg in den Weltkrieg, der Verlauf des Krieges und die Formen des Widerstandes gegen Hitlers Herrschaft. Einen zentralen Platz in der Darstellung nimmt die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden ein. Zahlreiche, oft ausführlich kommentierte Abbildungen veranschaulichen die Chronik der historischen Ereignisse, stellen die wichtigsten Protagonisten der Nazidiktatur vor und erläutern das Herrschaftssystem sowie seine gesellschaftlichen Bedingungen.
Autorenporträt
Wolfgang Benz, geboren 1941, ist Mitgründer und Mitherausgeber der Dachauer Hefte und war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Er ist Prof. em. der Technischen Universität Berlin; Wolfgang Benz leitete bis März 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. 1992 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2000

Zu wenig gewehrt

NATIONALSOZIALISMUS. Fachliteratur und Gesamtdarstellungen zur Geschichte des "Dritten Reiches" gibt es in Hülle und Fülle. Diese zu bündeln und auf knappstem Raum (ohne Anmerkungsapparat) für ein breites Publikum anschaulich zu präsentieren ist Wolfgang Benz gelungen. Zahlreiche Fotos und Dokumente mit erklärenden Bildunterschriften vertiefen den Haupttext. Was man über das "Dritte Reich" wissen sollte, findet sich bei Benz - aber eben auch manches darüber hinaus. So wird daran erinnert, daß neben dem Mißbrauch von Recht und Justiz zu Instrumenten der Verfolgung gerade die "Privatisierung öffentlicher Gewalt" den Staat Hitlers kennzeichnete. Der Aufstieg des "Reichsführers SS" Himmler zum Chef der deutschen Polizei (formal im Reichsinnenministerium angesiedelt) machte dies deutlich, zumal Himmler die neuen Aufgaben nur mit Hilfe seines SS-Apparates wahrnahm: "Bezeichnenderweise hatte er es auch abgelehnt, seine beamtenrechtliche Stellung in der Funktion als Chef der deutschen Polizei klären zu lassen." Aufkeimende Unzufriedenheit und frühe Opposition gegen das NS-Regime schildert Benz auch am Beispiel der "Autobahn-Aktion" des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK). In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai 1935 - ein Sonntag, an dem Hitler feierlich das Autobahnteilstück zwischen Frankfurt und Darmstadt eröffnete - hatten ISK-Mitglieder Parolen wie "Hitler = Krieg" und "Nieder mit Hitler" auf die Fahrbahn und an Brücken gemalt. Die Parolen waren vor dem Festakt entdeckt worden: "An den Brücken wurden sie mit Hakenkreuzfahnen überdeckt, auf den Fahrbahnen mit Sand bestreut. Mit dem Regen schwand der Sand dahin, die Schrift wurde wieder lesbar." Nicht weniger spektakulär war sieben Jahre später im Mai 1942 der Brandanschlag der Gruppe um Herbert Baum auf die antikommunistische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies" im Berliner Lustgarten. Der Brand, der zusammen mit einer Flugblattaktion ein Fanal dafür sein sollte, daß es Widerstand gegen den Nationalsozialismus gab, richtete nur wenig Schaden an. Immerhin war auf den Zetteln zu lesen: "Ständige Ausstellung - Das Naziparadies -. Krieg. Hunger. Lüge. Wie lange noch?" Benz resümiert: "Nach hypertrophem Nationalstolz und rassistischer Verblendung bleiben auch die Nachgeborenen noch mit den Verbrechen und den Folgen des Regimes konfrontiert, gegen das sich ihre Vorfahren zu wenig gewehrt haben." (Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. Verlag C. H. Beck, München 2000. 288 Seiten, 150 Abbildungen, 44,- Mark.)

rab.

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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Peter Schünemann ist voll des Lobes über diese Geschichte des Dritten Reiches, die er in seiner Rezension in groben Zügen zusammenfasst. Er findet das Buch "vorzüglich geschrieben" und lobt den Band als "konzise" Schilderung, die sich "souverän in Struktur und Methode" erweist. Der Rezensent sieht in dem Buch aber auch ein "Lehrstück" über die verdrängte Wahrnehmung von Nazi-Ideologie und Gewalt und erkennt darin den aktuellen Bezug der Darstellung. Der Autor mache zudem auch für die "immer noch Unbelehrbaren" deutlich, dass die Wehrmacht einen aktiven Beitrag zur Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten geleistet habe und weise nach, dass der Völkermord nicht erst seit der Wannsee-Konferenz 1942 zum festen Programm der Hitlerregierung gehörte, so der Rezensent anerkennend. Besonders berührt hat ihn die Schilderung der Schicksale der Mitglieder der "Weißen Rose", die alle wegen ihres aktive Widerstands gegen das Naziregime hingerichtet wurden.

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