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Viele Deutsche schwenken um. Das Auto als Allerheiligstes ist passé. Gerade die junge urbane Bevölkerung nutzt in fröhlichem Wechsel Carsharing, Bike-on-Demand und Mitfahrbörsen, um voranzukommen. Sie sucht Premiummobilität, nicht aber das Premiumauto vor der Tür.Michael Adler spürt dem Trend zukünftiger Fortbewegung nach und zeigt, wie aus dem Lifestyle junger Großstädter eine umweltverträgliche Mobilität für alle werden kann.

Produktbeschreibung
Viele Deutsche schwenken um. Das Auto als Allerheiligstes ist passé. Gerade die junge urbane Bevölkerung nutzt in fröhlichem Wechsel Carsharing, Bike-on-Demand und Mitfahrbörsen, um voranzukommen. Sie sucht Premiummobilität, nicht aber das Premiumauto vor der Tür.Michael Adler spürt dem Trend zukünftiger Fortbewegung nach und zeigt, wie aus dem Lifestyle junger Großstädter eine umweltverträgliche Mobilität für alle werden kann.
Autorenporträt
Michael Adler studierte Politikwissenschaften und widmet sich seither ökologisch sinnvollen Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Er ist Geschäftsführer der Service GmbH des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) und Chefredakteur der VCD-Zeitschrift fairkehr.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2011

Denken wir uns mal das Auto weg
Das ist leichter hingeschrieben und gedruckt als getan

Ein Missions-Traktat muss nicht in der Analyse stark sein. Es reicht, wenn es im rechten Glauben gefestigt ist. Das ist dem Buch des Politikwissenschaftlers und "Kommunikationsexperten" Michael Adler zugutezuhalten. Der Autor ist Geschäftsführer der Agentur "fairkehr" und Chefredakteur der gleichnamigen Zeitschrift des - strikt autokritischen - Verkehrsclubs Deutschland (VCD e.V.). Mit seiner Agentur hat Adler beispielsweise die neckische Kampagne "Kopf an, Motor aus" gestaltet, die nach dem Auslaufen bundesministerieller Mittel nun Städten als kommunal zu finanzierendes Projekt angedient werden soll.

Die These in "Generation Mietwagen" ist schlicht: Autofahren, wie wir Älteren es liebten und heute noch mühsam erkennen, wird für breite Kreise in naher Zukunft unerschwinglich teuer. Und auch den zu finanziellen Opfern Bereiten wird ein "Klimaschutzministerium" den motorisierten Individualverkehr so vermiesen, dass in 20 oder 30 Jahren (wir wünschen dem Autor für dann einen quickmobilen Ruhestand) alle froh sein werden, dass es schon 2011 schick war, aufs Auto zu verzichten. Der argumentative Aufbau des Buchs orientiert sich völlig am alten Muster der Missionspredigt. 60 Seiten Horror und dann die frohe Botschaft: "Die neue Mobilität ist bunt - und macht Spaß!" Ja, so was. Beim Lesen im ICE ist man zutiefst dankbar dafür, dass dieses Traktat vor der Katastrophe von Fukushima verfasst wurde. Und leise schaudert es einen davor, was die Bahn wohl aus der vom Autor verkündigten "Charmeoffensive" machen wird.

Für Adler ist das große Vorbild der reichlich naiv ausgemalten Verkehrszukunft die gesellschaftliche Umerziehung, die das öffentliche Rauchen abgeschafft hat. Und genau da liegt der eine von zwei gravierenden Denkfehlern: Rauchen ist nie notwendig gewesen wie die Mobilität von Menschen und Sachen. Die zweite falsche Annahme Adlers ist, so zu tun, als ob wir alle in verdichteten Räumen leben, arbeiten und konsumieren würden. Auch mit einem Goldesel von Smartphone, von dem in Adlers Zukunft alle Verkehrsleistungen schnell abgebucht werden, lassen sich die geschilderten Konzepte in der Fläche kaum technisch und finanziell erst recht nicht umsetzen. Dekuvrierend war, wie der Bonner als Moderator von "Metromobile" (siehe nebenstehender Bericht) beiläufig von den "Leuten in der Eifel" sprach, die eben "noch nicht so weit seien".

HANS-HEINRICH PARDEY

Generation Mietwagen - Die neue Lust an einer anderen Mobilität. Von Michael Adler. Oekom Verlag München, 2011, 117 Seiten, 12,95 Euro

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»Die neue Mobilität, sie wird bunter und macht Spaß, wie der Autor schreibt. Wer einen Blick in die Zukunft des Fortbewegens werfen will, dem sei dieses Büchlein empfohlen, zum Beispiel als Lektüre im Zug.« neue energie