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Florian Illies
Broschiertes Buch
Generation Golf zwei
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Die Generation Golf muss erneut zur Inspektion: Florian Illies erzählt von den lustigen und traurigen Irrfahrten seiner Altersgenossen, die nun endlich verstanden haben, dass es für das Leben kein Navigationssystem gibt.
Aber Umwege erhöhen die Ortskenntnis: Und so können die Golfer nun, nachdem sie die New Economy, den Golfkrieg, "Deutschland sucht den Superstar", Latte Macchiato und die Hartz-Kommission überlebt haben, endlich wieder in den Spiegel schauen und beherzt über sich selbst lachen.
Aber Umwege erhöhen die Ortskenntnis: Und so können die Golfer nun, nachdem sie die New Economy, den Golfkrieg, "Deutschland sucht den Superstar", Latte Macchiato und die Hartz-Kommission überlebt haben, endlich wieder in den Spiegel schauen und beherzt über sich selbst lachen.
Florian Illies, geboren 1971 in Schlitz bei Fulda. Bis Dezember 2002 Leitung des Feuilletons der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und davor die Berliner Seiten der "FAZ". Derzeit freier Autor in Berlin. 1999 Auszeichnung mit dem "Ernst-Robert-Curtius Förderpreis für Essayistik" und 2014 mit dem "Ludwig-Börne-Preis".
Produktdetails
- Goldmann Taschenbücher Bd.45967
- Verlag: GOLDMANN
- Seitenzahl: 255
- Deutsch
- Abmessung: 20mm x 114mm x 178mm
- Gewicht: 198g
- ISBN-13: 9783442459674
- ISBN-10: 3442459672
- Artikelnr.: 13385205
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
So siehst du aus!
Die Generation Smart sagt danke: Auf Testfahrt mit Florian Illies
Die Generation Golf wird dreißig. Zu diesem Anlaß, und wohl auch, weil er findet, daß darüber noch nicht alles gesagt ist, schrieb Florian Illies nun die Fortsetzung seines Bestsellers. "Generation Golf zwei" heißt das Buch, wie, um schon mal jeden kritischen Leser mit dem Klischee einer bloßen Fortsetzung zu entwaffnen. Ich werde siebzehn, und trotzdem fühlte ich mich mit jeder Seite mehr verstanden, und oft mußte ich unwillkürlich nicken. Immer mit einem Schmunzeln um die Lippen, war ich versucht, allen meinen Altersgenossen ein Stück aus dem Buch vorzulesen, um nun gemeinsam schmunzelnd und nickend zusammenzusitzen. Ich weiß
Die Generation Smart sagt danke: Auf Testfahrt mit Florian Illies
Die Generation Golf wird dreißig. Zu diesem Anlaß, und wohl auch, weil er findet, daß darüber noch nicht alles gesagt ist, schrieb Florian Illies nun die Fortsetzung seines Bestsellers. "Generation Golf zwei" heißt das Buch, wie, um schon mal jeden kritischen Leser mit dem Klischee einer bloßen Fortsetzung zu entwaffnen. Ich werde siebzehn, und trotzdem fühlte ich mich mit jeder Seite mehr verstanden, und oft mußte ich unwillkürlich nicken. Immer mit einem Schmunzeln um die Lippen, war ich versucht, allen meinen Altersgenossen ein Stück aus dem Buch vorzulesen, um nun gemeinsam schmunzelnd und nickend zusammenzusitzen. Ich weiß
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nicht, ob unsere Generation der Generation Golf so sehr gleicht, oder ob man uns schlicht und einfach noch dazurechnen kann, jedenfalls können auch wir uns in diesem Buch wiederfinden.
Die etwas ältere Generation, wie zum Beispiel meine Eltern ("Was zum Teufel sind denn Start-ups?" - "Warum piepst denn mein Handy auf einmal so komisch?" - "Hast du schon mal etwas von ,ebai' gehört?"), dürfte auf den einen oder anderen Witz eher verständnislos reagieren. Ein Kapitel handelt nämlich von Werbung im allgemeinen, und da unsere Eltern bevorzugt auf Arte, 3sat und die beiden ersten Programme abonniert sind, und da sie sich auch sonst weniger ungeschützt dem Konsumterror aussetzen, könnten sie sich bei soviel Kennerschaft etwas verloren fühlen.
Wohingegen sie im nächsten Kapitel, das sehr schön die Entwicklung von Telefon/Fax/Handy beschreibt, wieder Zuspruch bekommen ("Das Handy als Kommunikationsverhinderer"). Da wir uns nicht mal mehr an die Zeit erinnern können, in der ein Handy noch etwas Besonderes war, kehrt sich hier das Schema um. Sehr gelungen beschreibt der Autor die Beziehung der Generation Golf zu den Achtundsechzigern. Auch da können wir uns wiederfinden. Demonstrieren? Ja, gerne, aber wogegen? Rebellieren gegen die Eltern? Zu anstrengend, außerdem völlig überflüssig - so liberal, wie die sich geben.
Auch sonst geraten wir ob unserer vielen Möglichkeiten eher ins Schlingern. Diese Form der Orientierungslosigkeit symbolisiert auch schon das Auto auf dem Cover, das ins Schleudern geraten ist. Illies macht in seinem Buch auch die Börse in bezug auf seine Altersgenossen zum Thema. Er beschreibt, wie keiner seiner Freunde und Bekannten sich dem Aktienwahn entziehen konnte. Das nun finden viele Jüngere ziemlich bescheuert. Ist die Generation Golf denn so aufs Geld fixiert? Andererseits erzählt uns der Autor auch, wie sie, einer nach dem anderen, beim Investieren auf die Schnauze gefallen sind.
Das einzige Kapitel, was meiner Meinung generationsübergreifend "benickt" werden kann, ist unserer Hauptstadt gewidmet. Jeder will nach Berlin, die Älteren haben dort studiert, die Jüngeren wollen dort studieren, und die in der Mitte sind schon längst dort angekommen. Jeder, der in einer Großstadt wohnt, freut sich, daß das ewige "Sag mir, wo du wohnst, und ich sage dir, wer du bist"-Spielchen wieder einmal thematisiert wird. Illies beschreibt in diesem Kapitel, wie er, nichtsahnend, ein Berlin-Anfänger sozusagen, nach Charlottenburg gezogen ist. Prompt bekam er auf jeder Party ein wissendes: "Charlottenburg? So siehst du aus!" zu hören.
Im letzten Teil, bei dem ich Tränen gelacht habe, beschreibt er die Welt im Jahr 2006, wie er sie in einer Zukunftsvision sieht, mit Franz Beckenbauer als bayerischem Ministerpräsidenten und Verona Feldbusch als Telekom-Vorstandsvorsitzender. Was mir dagegen etwas mißfallen hat, ist, daß Illies uns, nach so vielen anderen, nun auch noch seine Meinung zum Irak-Krieg aufdrängt. Erstens hat der nun wirklich nichts in diesem Buch zu suchen, und zweitens hängt uns dieses Thema, wenn wir ehrlich sind, doch wirklich längst zum Hals heraus, oder?
Alles in allem ist "Generation Golf zwei" ein sehr amüsantes und unterhaltsames Buch, das uns glücklicherweise nicht gehaltvoll droht, um uns nachdenklich zu machen. Eher hat man nach ein paar Tagen schon wieder vergessen, was man gelesen hat. Trotzdem dankt die Generation Smart (unsereins) dem Autor, denn sie fühlt sich von der Generation Golf verstanden.
Florian Illies: "Generation Golf zwei". Blessing Verlag, München 2003. 224 S., geb., 16,90 [Euro].
Die Verfasserin ist Schülerin der elften Klasse.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die etwas ältere Generation, wie zum Beispiel meine Eltern ("Was zum Teufel sind denn Start-ups?" - "Warum piepst denn mein Handy auf einmal so komisch?" - "Hast du schon mal etwas von ,ebai' gehört?"), dürfte auf den einen oder anderen Witz eher verständnislos reagieren. Ein Kapitel handelt nämlich von Werbung im allgemeinen, und da unsere Eltern bevorzugt auf Arte, 3sat und die beiden ersten Programme abonniert sind, und da sie sich auch sonst weniger ungeschützt dem Konsumterror aussetzen, könnten sie sich bei soviel Kennerschaft etwas verloren fühlen.
Wohingegen sie im nächsten Kapitel, das sehr schön die Entwicklung von Telefon/Fax/Handy beschreibt, wieder Zuspruch bekommen ("Das Handy als Kommunikationsverhinderer"). Da wir uns nicht mal mehr an die Zeit erinnern können, in der ein Handy noch etwas Besonderes war, kehrt sich hier das Schema um. Sehr gelungen beschreibt der Autor die Beziehung der Generation Golf zu den Achtundsechzigern. Auch da können wir uns wiederfinden. Demonstrieren? Ja, gerne, aber wogegen? Rebellieren gegen die Eltern? Zu anstrengend, außerdem völlig überflüssig - so liberal, wie die sich geben.
Auch sonst geraten wir ob unserer vielen Möglichkeiten eher ins Schlingern. Diese Form der Orientierungslosigkeit symbolisiert auch schon das Auto auf dem Cover, das ins Schleudern geraten ist. Illies macht in seinem Buch auch die Börse in bezug auf seine Altersgenossen zum Thema. Er beschreibt, wie keiner seiner Freunde und Bekannten sich dem Aktienwahn entziehen konnte. Das nun finden viele Jüngere ziemlich bescheuert. Ist die Generation Golf denn so aufs Geld fixiert? Andererseits erzählt uns der Autor auch, wie sie, einer nach dem anderen, beim Investieren auf die Schnauze gefallen sind.
Das einzige Kapitel, was meiner Meinung generationsübergreifend "benickt" werden kann, ist unserer Hauptstadt gewidmet. Jeder will nach Berlin, die Älteren haben dort studiert, die Jüngeren wollen dort studieren, und die in der Mitte sind schon längst dort angekommen. Jeder, der in einer Großstadt wohnt, freut sich, daß das ewige "Sag mir, wo du wohnst, und ich sage dir, wer du bist"-Spielchen wieder einmal thematisiert wird. Illies beschreibt in diesem Kapitel, wie er, nichtsahnend, ein Berlin-Anfänger sozusagen, nach Charlottenburg gezogen ist. Prompt bekam er auf jeder Party ein wissendes: "Charlottenburg? So siehst du aus!" zu hören.
Im letzten Teil, bei dem ich Tränen gelacht habe, beschreibt er die Welt im Jahr 2006, wie er sie in einer Zukunftsvision sieht, mit Franz Beckenbauer als bayerischem Ministerpräsidenten und Verona Feldbusch als Telekom-Vorstandsvorsitzender. Was mir dagegen etwas mißfallen hat, ist, daß Illies uns, nach so vielen anderen, nun auch noch seine Meinung zum Irak-Krieg aufdrängt. Erstens hat der nun wirklich nichts in diesem Buch zu suchen, und zweitens hängt uns dieses Thema, wenn wir ehrlich sind, doch wirklich längst zum Hals heraus, oder?
Alles in allem ist "Generation Golf zwei" ein sehr amüsantes und unterhaltsames Buch, das uns glücklicherweise nicht gehaltvoll droht, um uns nachdenklich zu machen. Eher hat man nach ein paar Tagen schon wieder vergessen, was man gelesen hat. Trotzdem dankt die Generation Smart (unsereins) dem Autor, denn sie fühlt sich von der Generation Golf verstanden.
Florian Illies: "Generation Golf zwei". Blessing Verlag, München 2003. 224 S., geb., 16,90 [Euro].
Die Verfasserin ist Schülerin der elften Klasse.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Liebe Leser. Es gibt Bücher, die eröffnen ihrem Leser ein Fenster in eine neue Welt: Diese Bücher nennt man Weltliteratur. Und es gibt Bücher, in die man wie in einen Spiegel guckt und mit einem Lächeln auf den Lippen sagt: Ja, genauso bin ich immer schon gewesen. Solche …
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Liebe Leser. Es gibt Bücher, die eröffnen ihrem Leser ein Fenster in eine neue Welt: Diese Bücher nennt man Weltliteratur. Und es gibt Bücher, in die man wie in einen Spiegel guckt und mit einem Lächeln auf den Lippen sagt: Ja, genauso bin ich immer schon gewesen. Solche Bücher schreibt Florian Illies.
Illies schreibt für die echten 68er: Jene Generation der zwischen 1965 und 1975 Geborenen, die mit Wickie, Heidi, Lassie, Fußball-Sammelbildchen, Playmobil und der Biene Maja groß geworden sind, den Paradigmenwechsel von Raider zu Twix hautnah miterleben durften und sich nun in einer Lebensphase wiederfinden, in der Nostalgie von Retro-Charme in Trauer überschlägt. "Ums Jammern", sei es ihm denn auch in seinem neuen Buch gegangen, hat der Autor in einem Zeitungsinterview leicht augenzwinkernd angemerkt, und darum, "das eigene Elend mit Humor zu betrachten". Ums Jammern geht es tatsächlich in Generation Golf zwei. Aber es gibt auch lichte Momente glückseliger Nostalgie fast schon Proust´scher Couleur. So schlingern die acht Kapitel zwischen der kindlichen Freude über das Knacken beim jungfräulichen Öffnen eines Nutella-Glases und der schmerzhaften Erkenntnis, für H&M zu alt geworden zu sein, wie ein VW Golf im Elch-Test hin und her ("Ich würde so gern nachts mal etwas Vernünftiges anziehen, aber bei H&M gibt es nur noch Pyjamas mit Snoopys drauf", jammerte Carolin").
Dies alles erzählt Illies in gewohnt ironischer, sprachlich brillanter Manier, die uns schon im Erstlingsband Generation Golf entzückte. Wen die Quaterlife-Crisis packt und wer wissen will wieso, der findet hier Trost und Erbauung. Euer Matthias.
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Fröhnte Illies im ersten Buch seiner "Generation Golf" den Erinnerungen jener Generation, wie sie ihre Kindheit erlebt hat, so macht er sich in diesem Band Gedanken darüber, wie sie die Welt und das Leben so sieht.
Eine Generation, die dermaßen wohlbehütet …
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Fröhnte Illies im ersten Buch seiner "Generation Golf" den Erinnerungen jener Generation, wie sie ihre Kindheit erlebt hat, so macht er sich in diesem Band Gedanken darüber, wie sie die Welt und das Leben so sieht.
Eine Generation, die dermaßen wohlbehütet aufgewachsen ist, daß nicht mal der Generationskonflikt für sie ein Thema ist, die zwar dummdreiste Lügengeschichten ihrer Regierungen durchschaut, aber nicht bereit ist, dagegen zu kämpfen oder auf die Straße zu gehen, die sich in pseudopsychologischen Ausreden winden kann und deren größter Schock ihrer Heile-Welt 9/11 war: alle zwischen '65 und '75 Geborenen erkennen sich irgendwie wieder.
Florian Illies setzt den Zustand des dauergrinsenden Lesens des ersten Teils hier gekonnt fort.
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