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Ich habe in ihm kurze Texte zusammengestellt, die von meinen sich über Jahrzehnte erstreckenden Reisen in etwa fünfundzwanzig Länder berichten. Über Erlebnisse, vor allem über Menschen, die ich dabei getroffen habe. Man könnte die Texte vielleicht verbale Miniaturen nennen; allerdings ist die lexikalische Definition insofern nicht zutreffend, als diese von einer zierlichen Kleinmalerei spricht. Bei meinen Wort-Schnappschüssen, um einen Begriff aus der Fotografie zu verwenden, ist das Motiv oft traurig, ja abgründig, hat also nichts mit anmutiger oder ausschmückender Schönheit zu tun. Deshalb…mehr

Produktbeschreibung
Ich habe in ihm kurze Texte zusammengestellt, die von meinen sich über Jahrzehnte erstreckenden Reisen in etwa fünfundzwanzig Länder berichten. Über Erlebnisse, vor allem über Menschen, die ich dabei getroffen habe. Man könnte die Texte vielleicht verbale Miniaturen nennen; allerdings ist die lexikalische Definition insofern nicht zutreffend, als diese von einer zierlichen Kleinmalerei spricht. Bei meinen Wort-Schnappschüssen, um einen Begriff aus der Fotografie zu verwenden, ist das Motiv oft traurig, ja abgründig, hat also nichts mit anmutiger oder ausschmückender Schönheit zu tun. Deshalb auch der Haupttitel eines Berichts über den Besuch in einem brasilianischen Frauengefängnis. Und doch hatte ich gerade hier viel Schönes, ja ergreifende Menschlichkeit erlebt. Was bei der Fotografie Beleuchtung und Blickwinkel, ist bei meinen Texten der Stil, die Schreibart. Wenn ich mir zum Beispiel beim Anblick einer aus vielen Fetzen bestehenden Bettdecke eines Arbeiters, in einem neuseeländischen Heimatmuseum ausgestellt, die ausgebeuteten, gehetzten Menschen vorstelle, die Schafe schlachteten und für englische Diners zerstückelt in die Gefrierschiffe verfrachteten, beschreibe ich dies mit nicht syntaktisch gegliederten Wortkaskaden. Meine Texte sind meist ambivalent; in sich widersprüchlich, oszillierend zwischen Heiter- und Traurigkeit: C'est la vie, so ist das Leben!
Autorenporträt
Hermann Glaser, geb. 1928 in Nürnberg. Studium der Germa- nistik, Anglistik, Geschichte und Philosophie in Erlangen und Bristol 1947 bis 1952; Promotion 1952; Lehramtsexamen und Eintritt in den Schuldienst. Von 1964 bis 1990 Schul- und Kulturdezernent der Stadt Nürnberg. Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zu pädagogischen, sozialwissenschaftlichen, kulturgeschichtlichen und kulturpolitischen Themen. Bis 1990 Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Städtetags. Mitglied des PEN, Honorarprofessor an der TU Berlin. Glaser wurde mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis, dem Schubart-Preis, dem Großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg, dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken und dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.