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Der Autor widmet sich den innen- wie außenpolitisch scheinbar erfolgreichen 'Friedensjahren' des Dritten Reiches von 1933 bis 1936. Gründlich revidiert er die verbreiteten Klischees vom allmächtigen Diktator Hitler und zeigt stattdessen, daß die militärischen und wirtschaftlichen Eliten der Weimarer Republik oftmals Schrittmacher der nationalsozialistischen Expansion waren. Er weist nach, daß Hitler bei vielen Entscheidungen eher Getriebener als Treibender war und daß die Zustimmung der Massen in erster Linie nicht durch Gleichschaltung und Unterdrückung, sondern durch wirtschaftlichen…mehr

Produktbeschreibung
Der Autor widmet sich den innen- wie außenpolitisch scheinbar erfolgreichen 'Friedensjahren' des Dritten Reiches von 1933 bis 1936. Gründlich revidiert er die verbreiteten Klischees vom allmächtigen Diktator Hitler und zeigt stattdessen, daß die militärischen und wirtschaftlichen Eliten der Weimarer Republik oftmals Schrittmacher der nationalsozialistischen Expansion waren. Er weist nach, daß Hitler bei vielen Entscheidungen eher Getriebener als Treibender war und daß die Zustimmung der Massen in erster Linie nicht durch Gleichschaltung und Unterdrückung, sondern durch wirtschaftlichen Aufschwung, schwindende Arbeitslosenzahlen, sozialpolitische Fortschritte und außenpolitische Erfolge erreicht wurde. Mit großer Sachkenntnis und einer Fülle von überzeugenden Beispielen gelingt Höhne eine plastische Darstellung der gegenläufigen Entwicklungstrends dieser Anfangsjahre des NS-Regimes.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.01.1997

Salopp

HITLER. Das erstmals 1991 unter der Überschrift "Die Zeit der Illusionen" erschienene Buch von Heinz Höhne wird, wie der Autor ankündigt, "in leicht revidierter Fassung unter einem neuen Titel noch einmal vorgelegt". Es verfolgt die Geschichte des "Dritten Reiches", dessen Aufstieg aus der Krise der Weimarer Republik gleichfalls betrachtet wird, bis ins Jahr 1936 hinein, das einen "Wendepunkt" der allgemeinen Entwicklung markiert: Von jetzt an zeichnete sich der Weg in den Krieg zunehmend deutlich ab. Im Rahmen seiner Darstellung legt der Verfasser bevorzugten Wert auf die wirtschaftshistorische Seite des Gesamten: Tatsächlich trug "Hitlers Wirtschaftswunder" maßgeblich zur Entstehung und Akzeptanz der nationalsozialistischen Diktatur bei. Damit befindet sich der Autor in weitgehender Übereinstimmung mit der Geschichtswissenschaft: Der Historiographie in dieser Hinsicht Versäumnisse vorzuhalten überzeugt nicht.

Attacken auf die angeblich obsolete Totalitarismustheorie wirken angesichts der Aktualität des Diktaturvergleichs überholt; das Bekenntnis zu einer sogenannten Entmythologisierung Hitlers, den Höhne als einen von der Geschichtswissenschaft oftmals überschätzten Faktor innerhalb des "Dritten Reiches" beurteilt, widerlegt der Verfasser immer dann selbst, wenn er auf die Politik und die Persönlichkeit des Diktators zurückkommt. Dem abschließenden Befund über Hitler und seine Tyrannis ist gleichwohl zuzustimmen: "Das Dritte Reich befand sich auf einem unheilvollen Kurs, gesteuert von einem Führer, dessen von Erfolgsstatistiken und blindem Massenjubel hochgeputschtem Cäsarenwahn keine Grenzen mehr gesetzt schienen, von keiner Ratio und keiner Gegenmacht gebremst."

Es könnte beckmesserisch wirken, hier und dort auf die Erforderlichkeit zu verweisen, neue wissenschaftliche Literatur auszuwerten; aber es mag erlaubt sein zu bemerken: Wer sich über das, was Höhne in teilweise sehr salopper Diktion an weitgehend Bekanntem abhandelt, knapp und gedankenreich informieren soll, sollte, wenn er die Mühe und den Zeitaufwand einer Lektüre umfassender Werke scheut, nach wie vor Sebastian Haffners meisterhafte "Anmerkungen zu Hitler" lesen. (Heinz Höhne: "Gebt mir vier Jahre Zeit". Hitler und die Anfänge des Dritten Reiches. Verlag Ullstein, Berlin 1996. 576 Seiten, 16 Seiten Abbildungen, 58,- Mark.) KLAUS HILDEBRAND

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