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Die "Gebete" sind bereits dreimal erschienen - jedes Mal unter anderen historischen Bedingungen: 1936 - 1946 - 1954. Die drei Erscheinungsdaten beschreiben die Exilgeschichte der jüdischen Frauenbewegung Deutschlands. 1936, kurz nach Bertha Pappenheims Tod, waren sie letztmaliges Zeugnis einer großen, das Judentum mitprägenden Persönlichkeit. Ihre Mitarbeiterinnen, die flüchten konnten, nahmen ihre "Gebete" mit ins Exil. 1946 wurden sie in New York neu verlegt: in Deutsch mit englischer Übersetzung. Dort setzten sie einen deutschen Kontrapunkt in der jüdischen Frauenbewegung Amerikas. Die…mehr

Produktbeschreibung
Die "Gebete" sind bereits dreimal erschienen - jedes Mal unter anderen historischen Bedingungen: 1936 - 1946 - 1954. Die drei Erscheinungsdaten beschreiben die Exilgeschichte der jüdischen Frauenbewegung Deutschlands. 1936, kurz nach Bertha Pappenheims Tod, waren sie letztmaliges Zeugnis einer großen, das Judentum mitprägenden Persönlichkeit. Ihre Mitarbeiterinnen, die flüchten konnten, nahmen ihre "Gebete" mit ins Exil. 1946 wurden sie in New York neu verlegt: in Deutsch mit englischer Übersetzung. Dort setzten sie einen deutschen Kontrapunkt in der jüdischen Frauenbewegung Amerikas. Die wenigen Frauen, die nach der Shoa zurückkehrten, brachten die "Gebete" wieder mit zurück, wo sie zu Zeiten des Wiederaufbaus, 1954, neu erschienen. Die beiden Herausgeberinnen sind Begründerinnen der jüdischen Fraueninitiative "Bet Debora", die sich mit europaweiten Rabbinerinnentagungen für die Erneuerung des Judentums einsetzt. Das Buch enthält neben einer ausführlichen Einleitung und Kommentierung durch die Herausgeberinnen ein Essay von Noemi Stazewski, Leiterin der Bertha Pappenheim Gedenkstätte.Herausgegeben von Elisa Klapheck und Lara DämmigMit einem Nachwort von Margarete Susman (1936)Zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Englisch. Mit 4 FaksimilesAusführlich erläutert und kommentiert
Autorenporträt
Lara Dämmig hat Bibliothekswissenschaft und Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen studiert und für mehrere Ausstellungen und Publikationen des Museumsverbunds Pankow zur jüdischen Geschichte des Stadtbezirks geforscht. Sie wohnt seit vielen Jahren in Prenzlauer Berg, wo bereits die Familie ihrer Großmutter lebte. Sie arbeitet bei einer jüdischen Organisation in Berlin und ist Mitbegründerin der jüdischen Fraueninitiative Bet Debora.

Elisa Klapheck, geboren 1962, lebt in Berlin. Sie arbeitete als Journalistin und Redakteurin für überregionale Tageszeitungen. Bis 2004 war sie Chefredakteurin von 'Jüdisches Berlin'. Im Januar 2004 erhielt sie im Aleph Rabbinic Program die Smicha als Rabbinerin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.2003

Exilgeschichte jüdischer Frauen
Neuauflage von Pappenheims Gebeten / Zuschuß der Stadt

es. NEU-ISENBURG. Mit der im Oktober 1996 eröffneten "Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim" an der Zeppelinstraße erinnert die Stadt an das Wirken der jüdischen Sozialpionierin Bertha Pappenheim, die 1907 in Neu-Isenburg das Mädchenheim des von ihr gegründeten Jüdischen Frauenbundes ins Leben gerufen hatte. Unverheiratete schwangere Frauen und ledige Mütter fanden dort ein neues Zuhause und erhielten eine qualifizierte Ausbildung. Während der Novemberpogrome 1938 wurde das Haupthaus niedergebrannt; 1942 lösten die Nazis das Heim auf. Bertha Pappenheim mußte dies nicht mehr miterleben: Sie starb im Mai 1936 im Alter von 77 Jahren.

Noch im gleichen Jahr wurden ihre "Gebete" erstmals veröffentlicht; das Nachwort dazu stammte von der Religionsphilosophin und engen Freundin Pappenheims, Margarete Susman. Mitglieder des Jüdischen Frauenbunds, die rechtzeitig ins Exil gehen konnten, nahmen die "Gebete" mit. In New York erschienen sie 1946 zum zweitenmal, ergänzt mit einer englischen Übersetzung; das Vorwort verfaßte Stephanie Forchheimer. Jüdische Frauen, die nach Deutschland zurückkehrten, brachten auch Pappenheims "Gebete" mit. 1954 zum drittenmal veröffentlicht, gaben sie den Überlebenden des "Holocaust" Mut und Inspiration.

Die Erscheinungsdaten beschrieben gleichsam die "Exilgeschichte der jüdischen Frauenbewegung Deutschlands", heißt es in der editorischen Vorbemerkung einer zweisprachigen Neuausgabe, die kürzlich im Verlag Hentrich & Hentrich, Teetz, erschienen ist. Das 72 Seiten umfassende Buch, herausgegeben von Elisa Klapheck und Lara Dämmig, enthält neben den Texten von Susman und Forchheimer auch einen Aufsatz der Neu-Isenburgerin Noemi Staszewski über die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim. Die Stadt unterstützte die Publikation mit einem Zuschuß von 2000 Euro. Bertha Pappenheims "Gebete/Prayers" sind für 14 Euro im Buchhandel erhältlich.

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