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Ulrich Wüst (_1949), ausgebildeter Stadtplaner, begann in den späten 1970er-Jahren ostdeutsche Städte zu fotografieren. Heute gilt sein Frühwerk als eine subtil formulierte Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR und als eine der wichtigsten künstlerischen Dokumentationen des sozialistischen Staates. Seit den 1990er-Jahren hat Wüst sein Werk auf die Erinnerungslandschaft des wiedervereinigten Deutschlands und die Veränderungen in Stadt und Land ausgeweitet, insbesondere auf die Dörfer und die bäuerliche Kultur der Uckermark und anderer ländlicher Regionen. In diesem ersten…mehr

Produktbeschreibung
Ulrich Wüst (_1949), ausgebildeter Stadtplaner, begann in den späten 1970er-Jahren ostdeutsche Städte zu fotografieren. Heute gilt sein Frühwerk als eine subtil formulierte Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR und als eine der wichtigsten künstlerischen Dokumentationen des sozialistischen Staates. Seit den 1990er-Jahren hat Wüst sein Werk auf die Erinnerungslandschaft des wiedervereinigten Deutschlands und die Veränderungen in Stadt und Land ausgeweitet, insbesondere auf die Dörfer und die bäuerliche Kultur der Uckermark und anderer ländlicher Regionen. In diesem ersten Übersichtswerk stellt Van Zante Wüsts Arbeit in einen Kontext mit der amerikanischen und deutschen Stadt- und Landschaftsfotografie. Über zweihundert Fotografien werden hier veröffentlicht, viele davon zum ersten Mal, darunter eine Auswahl von Wüsts unverwechselbaren Leporellos. Ein Interview mit dem Fotografen sowie eine Liste der Ausstellungen und Veröffentlichungen sind ebenfalls enthalten.Gary Van Zante ist Kurator für Fotografie, Design und Architektur am MIT Museum, Cambridge, MA, USA.
Rezensionen
2023 Book award recipient from the Photography Network of the College Art Association"This book is the first monographic survey of East-German-born photographer Ulrich Wüst. Jurors found this lushly illustrated book to be not only a well-written and organized retrospective of Wüst's photographic oeuvre, exploring connections between Wust's work and a range of contemporaries and predecessors from Bernd and Hilla Becher to Walker Evans and Lewis Baltz, but also a valuable introduction to photography in East Germany and the urban landscape in the German Democratic Republic. Van Zante's substantive essay opens up the story of photography as art in East Germany and weaves the development of Wüst's practice through key historical moments."https://www.photographynetwork.net/news/2022-photography-network-awardees-hpnzf

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.09.2023

Ostdeutsche Tauchfahrt

Ulrich Wüst, geboren 1949 in Magdeburg, ist ein Fotograf, der aus der Trümmerwelt der Nachkriegszeit kam, die sich im Osten Deutschlands, in der DDR und vor allem in Ostberlin, wo Wüst seit 1972 lebt und arbeitet, bis weit in die Neunzigerjahre hinein erhielt: Brachflächen, wüstengleiche Grünanlagen, endlose lineare Straßen- und Straßenbahntrassen, Buden, Provisorien, Geflicktes, Verfall. Darin Relikte aus der Vorkriegsvergangenheit: Inschriften, Grabsteine, Putz- und Stuckreste - im Zerfall noch anwesend, aber nicht Teil der offiziellen Erzählung, umgeben von Geheimnis und Verbot und so zwar sichtbar, aber beschwiegen und mehr und mehr unlesbar. Für jemanden, der, ein Kind noch, eine Heranwachsende, in dieser Welt aufgewachsen ist, sind Wüsts Fotografien wie Tauchfahrten in die eigene Vergangenheit, in der diese jedoch, unter dem analytischen Blick entblößt von jedem Gefühl, jeder Szene, einen ganz anderen Charakter bekommt. Sie erstarrt zu einer kalten, menschenleeren und menschenfeindlichen Welt, die der eigenen Erinnerung, angefüllt mit Empfindungen, mit Träumen, mit Gespräch, fremd ist - und doch gerade deshalb in den Bann zieht, denn: In dieser leer geräumten Kulisse haben wir gelebt! Wüst ist ausgebildeter Stadtplaner, er hat in Weimar an der ehemaligen Bauhaus-Universität studiert, und seinen Fotografien ostdeutscher Stadtlandschaften merkt man die Sachlichkeit seines Berufs wie die ästhetische Tradition seiner Ausbildungsstätte deutlich an. Wüsts Aufnahmen sind hoch konzentriert, antinarrativ, dokumentarisch, antipoetisch. Sorgfältig kadriert isolieren sie einzelne Gebäude, oft in Frontalansicht und unverzerrt, und bevorzugen statt starker Kontraste gleichmäßiges weiches Licht, wie man es von den Aufnahmen der Bechers und der Düsseldorfer Fotoschule kennt. Sie zeigen auf, legen bloß, zwingen, genau hinzuschauen, konfrontieren einen mit der Realität eines Stadtraums, der, so entblößt, nurmehr wie die architektonische Hinterlassenschaft des Menschen und eigentlich posthuman wirkt. "The Presence of Something Past" heißt der im Kerber Verlag herausgegebene Band, der sechzehn fotografische Serien aus vier Jahrzehnten versammelt - und macht bewusst, wie das, was wir unseren Städten in Krieg und Nachkrieg angetan haben, nicht nur im gegenwärtigen Stadtbild, sondern in uns selbst nachwirkt. beha

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