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Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft eine mit Esprit, Herz und Kenntnis geschriebene Geschichte über den Fußball in beiden deutschen Gesellschaften. Noch einmal ereignet sich das "Wunder von Bern", und deutlich wird gezeigt, daß das "dritte Tor von Wembley" nicht drin war. Klammheimlich freut man sich über das Sparwasser-Tor und ärgert sich wieder über Toni Schumachers Foul gegen Battiston. Doch wenn "Netzer aus der Tiefe des Raums" kommt, verzeiht man sofort. Und wer damals Gerd Müller zujubelte, sieht heute mit Entzücken Gerald Asamoah zu.
Fußball erklärt die Welt, denn im Fußball ist
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Produktbeschreibung
Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft eine mit Esprit, Herz und Kenntnis geschriebene Geschichte über den Fußball in beiden deutschen Gesellschaften. Noch einmal ereignet sich das "Wunder von Bern", und deutlich wird gezeigt, daß das "dritte Tor von Wembley" nicht drin war. Klammheimlich freut man sich über das Sparwasser-Tor und ärgert sich wieder über Toni Schumachers Foul gegen Battiston. Doch wenn "Netzer aus der Tiefe des Raums" kommt, verzeiht man sofort. Und wer damals Gerd Müller zujubelte, sieht heute mit Entzücken Gerald Asamoah zu.
Fußball erklärt die Welt, denn im Fußball ist fast alles enthalten, was die Menschen bewegt und umtreibt: Freude und Trauer, Liebe und Verachtung, Sieg und Niederlage. So spiegelt dieses Buch die Befindlichkeiten der beiden deutschen Staaten seit 1945 auf und neben dem grünen Rasen wider. Ob Kollektivierungsbestrebungen und das Umsiedeln ganzer Mannschaften in der DDR, ob Wirtschaftswunder und das "Wunder von Bern" - so gut wie immer finden sich erhellende Parallelen, Überschneidungen und Spiegelungen von Fußball und Gesellschaft.
Beispielhaft ist die Teilnahme an der WM 1978 im diktatorischen Argentinien, die einer politisierten bundesrepublikanischen Öffentlichkeit mit der "Schmach von Córdoba" einen willkommenen Anlaß zu Hohn und Spott liefert. Die darauf folgenden mageren Zeiten sind geprägt von "Individualisten", die sich in erster Linie als Repräsentanten und Angestellte ihrer Vereine verstehen. Der "Angestelltenfußball" treibt die Zuschauer aus den Stadien, erst mit der medialen Vermarktung Ende der achtziger Jahre erwacht das Publikumsinteresse erneut. Die Wiedervereinigung wird glamourös gefeiert, aber der Untergang der DDR-Oberliga und die "Westflucht" der Spieler lassen die wahren Fans dennoch leiden. Noch ohne Beteiligung der DDR-Auswahlspieler gewinnt die DFB-Elf 1990 zum drittenmal die Weltmeisterschaft, und Teamchef Beckenbauer prophezeit in großdeutscher Manier den Untergang der restlichen Fußballwelt. Doch der Kaiser irrt: Die WM-Niederlagen 1994 gegen Bulgarien und 1998 gegen Kroatien zwingen letztendlich seinen Nachfolger Berti Vogts zum Rücktritt, der wie sein Duz-Freund Helmut Kohl über Jahre die Kunst des Aussitzens gepflegt hat.
"Fußball ist unser Leben" ruft noch einmal die großen Momente im deutschen Fußball in Erinnerung: Bei der Lektüre wissen wir wieder, wie es war, und manchmal bekommen wir sogar wieder eine Gänsehaut. Am Schluß sehen wir noch einmal genau hin und entdecken: Es hat sich seit damals alles geändert, aber dennoch ist alles beim alten geblieben. Der deutsche Spieler, der uns mit seinem Tor zum Jubeln bringt, nachdem er seinen Gegner "auf dem Bierdeckel" ausgespielt hat, ist auch stämmig und hat gewaltige Oberschenkel. Er ist bloß ein bißchen dunkler und heißt nicht Müller, sondern Asamoah.
"Irgendein kluger englischer Trainer, ich glaube es war Bill Shankley vom FC Liverpool, soll mal gesagt haben, daß Fußball keine Sache von Leben und Tod sei, er sei noch viel ernster. Da ist zwar etwas Wahres dran, aber ganz so ernst ist er dann doch nicht. Das Schöne an diesem Buch ist, daß man das auch mitbekommt." (Eduard Geyer)

Autorenporträt
Michael Pöppl, 1961 in Kempten/Allgäu geboren. Frühe Begeisterung für Theater und Fußball. Nach der WM 1978 von der Nationalmannschaft zurückgetreten. Studienabschluß mit einer Magisterarbeit über "Fußball in der deutschsprachigen Literatur". Größter sportlicher Erfolg: Mit Dortmund Championsleague-Sieger 1997. Immer noch Nationalmannschaftsskeptiker. Lebt als freier Journalist in Berlin.