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Vier Männer wagen den Blick zurück: polemisch, ironisch, herrlich böse
Tatsächlich, früher war wirklich alles besser: Kulenkampff erfüllte den Kulturauftrag. Küsse schmeckten besser als Männer noch Männer und Frauen allein für die Verhütung zuständig waren. Drogen ohne Chemie machten das Leben bunt. Und die Kindheit war auch viel schöner, weil noch geschlagen werden durfte ... Es gab Buchclubs und die DDR, Wählscheibentelefone, Kriegsversehrte und Kröpfe. Vorehelicher Geschlechtsverkehr war ein Delikt, Mädchen trugen modische Schlüpfer und die Putzfrauen waren deutsch. Wie schade, dass die…mehr

Produktbeschreibung
Vier Männer wagen den Blick zurück: polemisch, ironisch, herrlich böse

Tatsächlich, früher war wirklich alles besser: Kulenkampff erfüllte den Kulturauftrag. Küsse schmeckten besser als Männer noch Männer und Frauen allein für die Verhütung zuständig waren. Drogen ohne Chemie machten das Leben bunt. Und die Kindheit war auch viel schöner, weil noch geschlagen werden durfte ... Es gab Buchclubs und die DDR, Wählscheibentelefone, Kriegsversehrte und Kröpfe. Vorehelicher Geschlechtsverkehr war ein Delikt, Mädchen trugen modische Schlüpfer und die Putzfrauen waren deutsch. Wie schade, dass die Eiswaffel (weiland 20 Pfg) bald genauso verschwunden sein wird wie Dujardin in der Eckkneipe, die Sekretärin - und womöglich die SPD. Anderes war tatsächlich immer schon überflüssig: die Dritte Klasse in der Bahn, Dritte Welt, Kannenwärmer und Kalter Krieg. In diesem Buch geht die unkonventionellste Viererbande des deutschen Journalismus durch die Bestände unseres Lebens und führt uns auch vor Augen, was wir alles bekommen können, wenn wir nicht so viel zurückdenken: Mobiltelefone und medizinischen Fortschritt, kernlose Weintrauben und rasierte Achseln.

Eine total andere Kultur- und Sozialgeschichte von vier der einflussreichsten Journalisten Deutschlands.

Autorenporträt
Miersch, Michael
Michael Miersch, geb. 1956, ist Buch- und Filmautor. Er hat sich seit langem auf Naturthemen und Ökologie spezialisiert. Sein gemeinsam mit Dirk Maxeiner verfasstes Lexikon der Öko-Irrtümer stand 1998 monatelang auf den Bestsellerlisten.

Broder, Henryk M.
Henryk M. Broder, geboren 1946 in Kattowitz/ Polen, ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Seine Hauptthemen sind Judentum, Islam, Nationalsozialismus und die deutsche Linke. Broder schreibt für die "Welt" sowie für den politischen Blog "achgut.com". Er lebt in Berlin und Virginia/USA.

Joffe, Josef
Josef Joffe ist seit dem Jahr 2000 Herausgeber der ZEIT. Davor war er Ressortleiter Außenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung. Er lehrte Internationale Politik in München, an der Johns Hopkins University und in Harvard, in Stanford unterrichtet er seit 2004. Als Kenner der amerikanischen Politik veröffentlichte Joffe zahlreiche Sachbücher, zuletzt "The Myth of America's Decline" (2013). Joffe ist Mitglied im Aufsichtsrat des Leo Baeck Institut New York, das ein reichhaltiges Archiv der deutsch-jüdischen Geschichte pflegt. In Deutschland ist er Vorsitzender des Kuratoriums des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.09.2010

KURZKRITIK
Schlechter Sex
Broder, Joffe und Konsorten haben
ein Westalgie-Lexikon geschrieben
Vier Autoren, die in verschiedenen journalistischen Formaten als Verteidiger westlicher Werte, Islam- oder Ökologiekritiker auftreten und die sogenannte politische Inkorrektheit als rebellisch empfinden, haben ein Westalgie-Lexikon vorgelegt. Es soll „von den unspektakulären Dingen des Alltags erzählen, die seit der Nachkriegszeit verschwunden sind, oder sich komplett verändert haben“. Die Lemmata heißen beispielsweise Unsportlichkeit, Anhalter, Hotelschlüssel, Bürgerschreck, Liedermacher, Wienerwald, Toast Hawaii, Sonntagsanzug. Der Buchtitel, wonach alles einst besser gewesen sei, ist ironisch gemeint.
Von Adenauer bis Zigarettenspitze finden sich hier manche korrekte Beobachtungen („In den 70er Jahren hätte ,schlechter Sex‘ zu leistungsorientiert geklungen“, oder: Ersetzung des Kindergartens durch die Kita), aber auch allerlei Inkonsequenzen. So werden wehmütig und kulturkritisch Exzesse des Kapitalismus (etwa Produktwerbung in öffentlichen Toiletten) karikiert – desselben Kapitalismus, dessen Dynamik zu fürchten die Autoren aber wiederum furchtbar gutmenschlich finden. Linke Verkrampftheit wird gegeißelt, linke Liberalisierungswirkung gefeiert.
Das wäre alles gut verkraftbar, wenn es, wie beabsichtigt, etwas zu lachen gäbe. Aber das Buch ist von vorne bis hinten überhaupt nicht lustig. Hier und da mattes Schmunzeln im Altherrensessel, das war’s. Wenn ihr Brevier wenigstens Schärfe und Schmiss hätte wie so mancher alteuropäische Reaktionär, würde man diesen angestrengt lockeren Transatlantikern viel verzeihen. Stattdessen ist ihr Werk so, wie das Kabel zum großen Bruder der freien Welt verläuft: unterirdisch. JOHAN SCHLOEMANN
MICHAEL MIERSCH, HENRYK M. BRODER, JOSEF JOFFE, DIRK MAXEINER: Früher war alles besser. Ein rücksichtsloser Rückblick. Knaus, München 2010. 223 Seiten, 16,99 Euro.
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