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Der Heidelberger Historiker Friedrich Christoph Schlosser (1776-1861) galt bis in die 40er-Jahre des 19. Jahrhunderts wegen seiner beachtlichen Resonanz beim liberalen Bürgertum als der bekannteste deutsche Gelehrte seines Fachs. Dass seine Geschichtsschreibung der Spätaufklärung vom aufkommenden Historismus wissenschaftlich überholt wurde, erklärt nicht ausreichend, warum mit ihr auch der Autor in Vergessenheit geriet.Schlosser wieder ins Bewusstsein zu heben, bemüht sich die vorliegende Biographie, indem sie aus autobiographischen Dokumenten seine bürgerliche Existenz und seine Lebenswelt mentalitätshistorisch zu erschließen sucht. In der Ausschließlichkeit seines Denkens, in seltener Übereinstimmung von Wertorientierung, religiöser Anschauung und Lebensführung offenbart sich eine von hohen Idealen getragene, einzigartige Persönlichkeit ihrer Zeit.