Am 1. Januar 1961 sollte ein kommerzielles Konkurrenzprogramm zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen der ARD seinen Sendebetrieb aufnehmen. Ein geheimer Auftrag der Bundesregierung und eine Regierungsbürgschaft über 120 Millionen DM schufen die VorausSetzungen für die "Freies Fernsehen GmbH", hinter der der Bundesverband der deutschen Industrie, Zeitungs- und Zeitschriftenverleger sowie der Verband der werbetreibenden Markenartikler standen. Die Adenauer-Regierungen betrieben Gründung und Förderung des ersten privat-kommerziellen Fernsehprogramms weitgehend an Parlament und Öffentlichkeit vorbei, um sich ein publizistisches Instrument zu schaffen. Die Arbeit ist auch eine Studie über den Missbrauch politischer Macht zur Beeinflussung der Öffentlichkeit. Sie füllt einen "weißen Fleck" in der bisherigen Rundfunkgeschichtsforschung aus, indem sie sich auf bisher nicht zugängliches Quellenmaterial stützt.