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Katalog zur Ausstellung: Fredrik Værslev. Fenstermalerei Mit seinen großformatigen Werken erforscht der Norweger Fredrik Værslev (* 1979 Drøbak, Norwegen) das, was Malerei aushalten kann. Im konkreten Sinne setzt er seine Leinwände diversen Behandlungen, dabei auch dem Einfluss von Wind und Wetter aus. Sie reifen im Garten, er kellert sie ein, überlässt sie Kollaborateuren - seinem Hund, seiner Mutter, Künstlerfreunden. Traditionelle und industrielle Verfahren kommen zum Einsatz, dabei auch Gerätschaften, die der Künstler in Alltagszusammenhängen entdeckt. Heraus kommen Werkserien, die ihren…mehr

Produktbeschreibung
Katalog zur Ausstellung: Fredrik Værslev. Fenstermalerei Mit seinen großformatigen Werken erforscht der Norweger Fredrik Værslev (* 1979 Drøbak, Norwegen) das, was Malerei aushalten kann. Im konkreten Sinne setzt er seine Leinwände diversen Behandlungen, dabei auch dem Einfluss von Wind und Wetter aus. Sie reifen im Garten, er kellert sie ein, überlässt sie Kollaborateuren - seinem Hund, seiner Mutter, Künstlerfreunden. Traditionelle und industrielle Verfahren kommen zum Einsatz, dabei auch Gerätschaften, die der Künstler in Alltagszusammenhängen entdeckt. Heraus kommen Werkserien, die ihren Entstehungsprozess erahnen lassen und einen feinsinnigen Ortsbezug sichtbar machen. Im übertragenen Sinne werfen sie die Frage auf, was das Medium Malerei im Übergang zur Architektur, zum Interieur und zum Grafikdesign aushalten kann. Während in der Kunst permanent Konzepte der Entgrenzung diskutiert werden, hat die Malerei, der längst ein zäher Nimbus von Marktaffinität und Konservatismus anhängt, einen schweren Stand. Mit seiner internationalen Ausstellungspraxis, in seiner Rolle als Professor für Konzeptuelle Malerei an der Malmö Art Academy und als Absolvent der Frankfurter Städelschule ist sich Fredrik Værslev dieses Diskurses bewusst. Er kennt seine kunsthistorischen Bezugsfelder und wendet sich im Schwindel der Diskurshöhe liebend gerne dem Unmittelbaren, dem häuslichen Leben zu. Wachen Auges inspiziert er die Grundkonstanten des behausten Lebens – Wände, Fußböden, Stoffe, Regale, Markisen. Er schöpft aus kindlichen Prägungen, aus der Ästhetik ländlicher und vorstädtischer Heimeligkeit und der für sie massenhaft produzierten home accessories. Fredrik Værslev schaut überall dorthin, wo sich Malerei hartnäckig hält, wo sie nicht nur diskutiert, sondern akzeptiert und geliebt wird. Die Ausstellung „Fenstermalerei“, die Fredrik Værslev präzise für die Räume der Städtischen Galerie Delmenhorst, Haus Coburg, entwickelt hat, hält, was der Titel verspricht. Die mächtigen, markanten Sprossenfenster der großbürgerlichen Coburg’schen Villa haben es dem Norweger angetan. In Größe und Proportion in akribischer Tischlerarbeit nachgebaut, sind sie die facettierten Rahmen seiner Malgründe. Sie werden zu wunderbaren Bildgeneratoren, die die alte Metapher vom Fenster als Bild zur Diskussion stellen und mit einer präzisen, spatialen Hängung die noch sichtbare oder auch verdeckte Heinz-Stoffregen-Architektur des 1905 erbauten Hauses neu sehen lehrt. Die Remise der Städtischen Galerie Delmenhorst wird zu einer Malwerkstatt für Kinder. Eine 16 Meter lange, aus 640 Teilen bestehende Collage wird dort als partizipative Berserkerarbeit installiert. Sie holt das raumgreifende Gemälde „Sunset“, das Fredrik Værslev für die Bergen International Festival Exhibition geschaffen hat, in ein Pop-Up-Atelier, in dem vom Stencil bis zur Leinwand alles eingesetzt werden kann, was Malerei hervorbringt Fredrik Værslev lebt und arbeitet in Vestfossen/Norwegen. Mit großen Einzelausstellungen war er u.a. zu Gast im Astrup Fearnley Museum, Oslo, Norwegen (2018), in der Kunst Halle Sankt Gallen (2017), in der Bergen Kunsthall, Bergen, Norwegen (2016), in der Kunsthal Aarhus, Aarhus, Dänemark (2016); in Le Consortium, Dijon, Frankreich (2016), im Museo Marino Marini, Florenz, Italien (2015); Centre d ́art contemporain - Passerelle, Brest, Frankreich (2015); The Power Station, Dallas, USA (2014); Lumiar Cité, Lissabon, Portugal (2014); Indipendenza, Rom, Italien (2012); Front Desk Apparatus, New York, USA (2012). Fredrik Værslev ist mit seinen Werken in wichtigen Sammlungen u.a. des Centre Georges Pompidou Paris oder Moderna Museet in Stockholm vertreten. Die Ausstellung wird großzügig vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, von der EWE Stiftung, der Wehrhahn GmbH, vom Office for Contemporary Art Norway (OCA), der Norwegischen Botschaft und dem Freundeskreises Haus Coburg unterstützt.