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Was ist das eigentlich - Franken? Bloß ein Landstrich im nördlichen Bayern oder doch eher eine Geisteshaltung? Ehemaliges Zonenrandgebiet, Bierregion und Heimat des 1. FC Nürnberg oder ein Haufen versprengter Lokalpatrioten jenseits des Weißwurstäquators? Warum sprechen Franken aus Prinzip kein Rachen-R, was hat es mit "weichem b" und "haddm d" auf sich und warum übernehmen die "Bedras" bald die Weltherrschaft? Warum ist der Karpfen der Clochard unter den Fischen und was hat eine gebackene Schweineschulter mit modernem Feminismus zu tun?
Mal eigen und verspielt, mal fremdelnd, mal staunend
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Produktbeschreibung
Was ist das eigentlich - Franken? Bloß ein Landstrich im nördlichen Bayern oder doch eher eine Geisteshaltung? Ehemaliges Zonenrandgebiet, Bierregion und Heimat des 1. FC Nürnberg oder ein Haufen versprengter Lokalpatrioten jenseits des Weißwurstäquators? Warum sprechen Franken aus Prinzip kein Rachen-R, was hat es mit "weichem b" und "haddm d" auf sich und warum übernehmen die "Bedras" bald die Weltherrschaft? Warum ist der Karpfen der Clochard unter den Fischen und was hat eine gebackene Schweineschulter mit modernem Feminismus zu tun?

Mal eigen und verspielt, mal fremdelnd, mal staunend ergründet die gebürtige Bayreutherin Mia Pittroff mit ihren Erzählungen und Spinnereien, Tiraden und Betrachtungen den herben Charme des fränkischen Kosmos - und macht durch die Erfindung der Leberkäsemaske ganz nebenbei den Gang in den Schönheitssalon überflüssig.

Keinen eigenen "Tatort", aber dafür 200 Biersorten - ein fränkisches Gelage mit Kabarettistin Mia Pittroff.
Autorenporträt
Mia Pittroff, geboren in einer lauen Aprilnacht 1980, wuchs im oberfränkischen Bayreuth auf. Sie arbeitet als Mundartautorin, Poetry Slammerin und Kabarettistin. Seit 2010 tourt die studierte Germanistin und Kunsthistorikerin mit ihrem Soloprogramm über deutschsprachige Kabarett- und Fernsehbühnen, schreibt als freie Autorin für den Bayerischen Rundfunk und trägt Gedichte auf 60sten Geburtstagen vor. Mia Pittroff lebt derzeit in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.11.2012

So sind die Franken halt
Zwei neue Bücher widmen sich dem nördlichen Teil des Freistaats und seinen Bewohnern. Es geht darin um
allerlei Essbares und um schöne und skurrile Orte – zum Beispiel um die Unterführung unter dem Frankenschnellweg
VON KATJA AUER
Nürnberg – Es ist nicht Bayern. Es ist Franken. Dass dieser Unterschied zwischen dem Süden und dem Norden des Freistaats ein entscheidender ist, darüber herrscht wohl Konsens. Wie er sich gestaltet, was das Wesen der einen und der anderen ausmacht, darüber machen sich viele Gedanken. Jetzt auch die junge Kabarettistin Mia Pittroff, gebürtige Bayreutherin, und schon im Titel ihres Buches macht sie den Unterschied klar: „Mia san mia“ sind die anderen. Franken, ein Heimatbuch .
  Zu viele Klischees will sie nicht bedienen, bis auf die, die halt stimmen. Dass die Franken immer „halt“ sagen, zum Beispiel. Und dass es viel ums Essen geht. Um Karpfen und Bratwürste, um Bier natürlich und um Schäufele. Der gebratenen Schweineschulter widmet sie ein eigenes Kapitel, verbunden mit dem Appell, den Schäufele-Genuss keiner Diät zu opfern. Aber Franken ist halt noch mehr. Mia Pittroff kennt die Kontraste des Landstrichs, die sich schon in den so unterschiedlichen Städten Bayreuth und Bamberg zeigen: auf der einen Seite Bayreuth, etwas spröde, etwas verbaut, protestantisch, Wagner- und Beamtenstadt. „Auf der anderen Seite das katholische, lebensbejahende Wir-haben-nicht-einen-nein-wir-haben-gleich-zwei-Flüsse-und-sind-außerdem-Weltkulturerbe-und-können-uns-vor-barockem-Pomp-nicht-retten-Bamberg.“
  Es sind Texte dabei, die würde man sich lieber von Mia Pittroff vortragen lassen, das kann sie nämlich ganz wunderbar. Und eine auf Fränkisch erzählte Bier-Liebesgeschichte wäre sicher noch viel rührender.
  Mia Pittroff streift mit ihrem Buch durch Franken, und es ist nicht so, dass den Außenstehenden ihre Landsleute nach der Lektüre weniger kauzig erscheinen, als es das Klischee verspricht. Aber ein bisschen nähergekommen sind sie ihnen auch.
  Wie Nürnberg, das halt Nürnberg ist, schreibt Pittroff, nicht lieblich, nicht pompös, nicht glamourös. Das seine schönen Seiten nicht auf den ersten Blick offenbart. Wenn man sie dann doch findet, das sei „in etwa so, wie in einer großen überregionalen Boulevardzeitung plötzlich ein Rilke-Gedicht zu entdecken“.
  Dietmar Bruckner und Jo Seuss vermarkten Nürnbergs Charme etwas offensiver. 111 Orte in Nürnberg, die man gesehen haben muss , haben sie ausfindig gemacht, und der Klappentext verspricht, dass es eben nicht nur die altbekannten sind. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist natürlich beschrieben, die Lorenzkirche, die Delfin-Lagune, die mindestens Nürnberg in Unterstützer und Gegner spaltete, und das Haus, wo der Mann arbeitete und lebte, der seiner Heimatstadt in jüngster Zeit wieder einmal zu überregionaler Bekanntheit verholfen hat. Allerdings sparen sich die Autoren den Streit um Dürers Selbstbildnis im Pelzrock und die Frage, wo das nun am besten gezeigt werden sollte – dafür wäre auch gar kein Platz, wo doch für jede Sehenswürdigkeit nur eine Seite vorgesehen ist.
  Dafür stehen Dinge drin, die man sonst vergeblich sucht in einem Reiseführer. Folgt man Hinweis Nummer eins, landet man unter der A 73, unter dem Frankenschnellweg, wo Nürnberg und Fürth ineinander übergehen. Dort holte sich der Kabarettist Matthias Egersdörfer, den man einen Pracht-Franken nennen muss, die Inspiration für einen Text über den Kapitalismus, als er die Spinnen beobachtete, die Netze um die Lampen weben und einfach warten, bis die Beute hängen bleibt. „Arschloch-Insekten“ nennt Egersdörfer sie.
  Die Kaiserburg beschreiben die Autoren, allerdings nicht die große, die so schön über der Stadt thront, sondern die Kneipe am Fuße der anderen, wo ausnahmsweise einmal nicht fränkisch, sondern böhmisch gekocht wird. Einen besonderen Friseur stellen die Autoren vor, eine besondere Eisdiele, einen besonderen Dönerladen. Und natürlich die Nürnberger Bratwurstküchen. Ohne Essen geht es in Franken einfach nicht.
Mia Pittroff: „Mia san mia“ sind die anderen. Franken, ein Heimatbuch. Conbook Verlag, Meerbusch 2012. 243 Seiten. 11,95 Euro. Dietmar Bruckner, Jo Seuss : 111 Orte in Nürnberg, die man gesehen haben muss. Emons-Verlag, Köln 2012. 230 Seiten. 14.95 Euro.
Zu den 111 sehenswertesten Orten
in Nürnberg gehören auch ein
Friseur und eine Dönerbude
Karpfen, Bier, Bratwürste, Schäufele. Ohne Essen geht gar nichts in Franken. Soweit stimmt das Klischee. Was den Norden Bayerns sonst noch ausmacht, warum „ich hob dich fei gern“ eine Liebeserklärung ist und wo Nürnberg am schönsten ist, das ist in zwei neuen Büchern über Franken nachzulesen.
FOTO: DDP (2), DPA, VARIO IMAGES
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Komödiantische Kapitel wechseln sich fröhlich mit Hintergrundinfos ab, und auch diese sind niemals trocken reiseführerisch, sondern immer mit der Prise Humor versehen, die unterhaltsame Information ausmacht. (Henning Brandt, die ZWIEBEL - Magazin für das lebenswerte Bamberg) Eine vergnügliche Reise durch Franken, bereits nach wenigen Zeilen überkommt einen die Lust, an dieser Reise teilzunehmen. Kurzweilig und augenzwinkernd. (Manfred Spörl, bayern-online.de) Ein amüsantes Heimatbuch für alle, die Nordbayern lieben und das Land zwischen Main und Pegnitz bereisen wollen. (Doris Losch, brikada - Magazin für Frauen) Das Ziel, Land und Leute ihrer Heimatregion zu erklären, gelingt [Mia Pittroff] auf sehr sympathische Weise, obwohl - oder gerade weil - sie die kleinen Macken ihrer Landsleute nicht verschweigt. (Jürgen Eisenbrand, Frankenreport) Ein sehr persönliches Buch, das Franken durch die Brille einer phantasievollen jungen Frau sieht. Dieses Heimatbuch zeigt einen neuen Ansatz zur Betrachtung von Heimat. Besonders zu gefallen wissen die grau unterlegten Zusammenfassungen jeweils zum Kapitelende, beispielsweise zum fränkischen Dialekt. [Man merkt der Autorin] ihre Freude am Spiel mit der Sprache an. (Dieter Mäckl, Schönere Heimat - Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.) Was macht Franken wirklich aus? Der jungen Kabarettistin Mia Pittroff ist eine liebenswerte Einführung gelungen, die Naturell und Sprache, Geschichte und Kultur besonders für "Neigschmeggde" leicht erfassbar erläutert, in der sich aber auch Einheimische gerne wiedererkennen. Ihre Spaziergänge durch Bamberg, Nürnberg und Bayreuth können Besuchern sogar als kleiner Reiseführer dienen. (Matthias Kluge, BAYERN IM BUCH)…mehr