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In der vorliegenden Studie werden erstmalig die Anredeformen in der byzantinischen Epistologie vom sechsten bis zum zwölften Jahrhundert systematisch behandelt. Aus über 3600 Briefen von 100 Epistolographen wurden 5500 Anredeformen exzerpiert und in einem alphabetischen Katalogteil präsentiert, die als Basis für die Untersuchung dienten. Direkte und indirekte Anredeformen bilden ein wichtiges formales Gestaltungselement eines byzantinischen Briefes. Die Wahl der Anredeformen kann auch Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen Adressaten und Adressanten geben. Stehen die Korrespondenten in einem…mehr

Produktbeschreibung
In der vorliegenden Studie werden erstmalig die Anredeformen in der byzantinischen Epistologie vom sechsten bis zum zwölften Jahrhundert systematisch behandelt. Aus über 3600 Briefen von 100 Epistolographen wurden 5500 Anredeformen exzerpiert und in einem alphabetischen Katalogteil präsentiert, die als Basis für die Untersuchung dienten. Direkte und indirekte Anredeformen bilden ein wichtiges formales Gestaltungselement eines byzantinischen Briefes. Die Wahl der Anredeformen kann auch Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen Adressaten und Adressanten geben. Stehen die Korrespondenten in einem engen freundschaftlichen oder in einem sachlichen, distanzierten Verhältnis? Das Anredevokabular lässt sich drei Bereichen zuordnen: Teilweise gehen die Anredeformen auf die klassisch antike Literatur zurück (z.B. Homer, Plato), teilweise kommen sie aus dem biblischen (besonders Neues Testament) sowie dem byzantinischen Sprachgebrauch (z.B. Titel, Epitheta).\nObwohl es kaum zeitgenössische theoretische Hinweise auf die Verwendung von Anredeformen gibt, ermöglicht die Menge des Materials eine teilweise Rekonstruktion des Anredesystems. Es kann gezeigt werden, dass bestimmte Anredewörter für bestimmte gesellschaftliche Gruppen relevant bzw. reserviert waren (Anredeformen für den Kaiser und seine Familie, weltliche und geistliche Personen).
Autorenporträt
Michael Grünbart, geboren 1969, studierte Byzantinistik, Klassischen Philologie und Numismatik an der Universität Wien. Nach Lehraufträgen an der Ludwig-Maximilians-Universität München, den Universitäten Budapest, Ioannina, Rhethymno, Wien und Zürich ist er seit 2008 Professor für Byzantinistik an der Universität Münster. Er gilt als einer der besten jüngeren Byzantinisten.